Chikungunya – das „Gelenk-Fieber“

Was ist Chikungunya?

Chikungunya ist eine durch bestimmte Stechmücken übertragene Viruserkrankung. Der Name stammt aus der Sprache der Makonde und bedeutet übersetzt „der gekrümmt Gehende“ – ein Hinweis auf die typischen starken Gelenkschmerzen.

Wie wird das Virus übertragen?

Das Virus wird hauptsächlich durch die weibliche gebietsfremde Stechmücke, wie die Tigermücke (Aedes albopictus) sowie die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) von Mensch zu Mensch übertragen. In Österreich ist die Tigermücke seit 2022 in allen Bundesländern nachgewiesen. Der Biss erfolgt vorwiegend tagsüber.

Wichtig zu wissen: Nur Mücken, die zuvor selbst mit dem Virus infiziert wurden, können Chikungunya auf den Menschen übertragen.

Wo kommt Chikungunya vor?

Chikungunya ist in vielen tropischen und subtropischen Regionen, Asiens, Südamerikas und der Karibik verbreitet. Vereinzelt gab es bereits lokale Ausbrüche im Mittelmeerraum, etwa in Italien.

Welche Symptome treten auf?

Nach einer Inkubationszeit von 3–7 Tagen kommt es meist plötzlich zu hohem Fieber und starken Gelenk- und Muskelschmerzen. Weitere Symptome können Kopfschmerzen, Hautausschlag und Lymphknotenschwellungen sein. Bei den meisten Menschen klingt die Erkrankung nach ein bis zwei Wochen ab. Etwa 5–10 % der Betroffenen können jedoch länger unter Gelenkschmerzen leiden.

Gibt es eine Impfung oder Behandlung?

Es existiert derzeit keine spezifische Therapie; die Behandlung besteht aus symptomatischer Linderung, z. B. durch schmerzstillende Medikamente.
Eine Impfung gegen Chikungunya ist grundsätzlich möglich. Informationen zur Verfügbarkeit sowie individuelle reisemedizinische Beratung erhalten Sie bei spezialisierten Einrichtungen wie dem Tropeninstitut Wien (www.tropeninstitut.at) oder den entsprechenden Tropen- bzw. reisemedizinischen Stellen in den Bundesländern. Laut Empfehlung des nationalen Impfgremiums kann ab dem vollendeten 12. Lebensjahr geimpft werden.

Wie kann man sich schützen?

  • Nutzen Sie konsequent Insektenschutz – z. B. durch passende Kleidung und Mückenschutzmittel (z.B.: mit den Wirkstoff Repellents) – besonders bei Aufenthalten in Risikogebiete.
  • Zuhause: Stehende Wasseransammlungen (z. B. in Blumentopfuntersetzern) regelmäßig entleeren – das reduziert die Vermehrung von Mücken.
  • Bei Symptomen nach einer Tropenreise: Arzt aufsuchen und mögliche Reisekrankheiten, einschließlich Chikungunya, abklären lassen.

Weitere Tipps zum Mückenschutz finden Sie unter „So schützen Sie sich vor Stechmücken“.

Meldepflicht in Österreich

Chikungunya ist in Österreich meldepflichtig. Ärzte und Labore sind verpflichtet, Erkrankungen oder Todesfälle dem Gesundheitsamt der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.

Tipp: Die kostenlose AGES-Mücken-App unterstützt die Bevölkerung dabei, exotische Mückenarten (wie die Tigermücke) zu erkennen und zu melden. Damit leisten Bürgerinnen und Bürger einen wichtigen Beitrag zur Überwachung möglicher Gesundheitsrisiken. Mehr dazu unter: www.ages.at/mueckenapp

Kurzinfo für Reisende

Bei Reisen in tropische oder subtropische Regionen – insbesondere nach Afrika, Asien, Südamerika oder in die Karibik – besteht ein erhöhtes Risiko für durch Mücken übertragene Erkrankungen wie Chikungunya.

Empfohlene Schutzmaßnahmen:

  • Mückenschutz tagsüber und nachts (Repellents, lange Kleidung, Moskitonetze)
  • Aufenthalt in mückensicheren Unterkünften
  • Vermeidung stehender Gewässer in der Umgebung
  • Frühzeitige reisemedizinische Beratung (z. B. im Tropeninstitut)
  • Gegebenenfalls Impfung, abhängig vom Reiseziel und persönlichem Risiko

Bei Beschwerden nach der Rückkehr – wie Fieber, Gelenkschmerzen oder Hautausschlag – sollte ärztlicher Rat eingeholt und auf eine mögliche Reiseerkrankung hingewiesen werden.