Förderpreis für Literatur 2022

Der Förderpreis für Literatur wird seit 2004 alternierend für ein abgeschlossenes Werk bzw. für ein in Arbeit befindliches Werk in Form eines Stipendiums vergeben. 2022 gelangte der Förderpreis für Literatur für einen Prosatext zur Ausschreibung. Aus den 12 teilnehmenden Autor*innen entschied die Jury, den mit 5.000 Euro dotierten Preis an Mag.a Susanne Sommer für ihr Werk „Das Ausatmen der Zugvögel“ zu verleihen.
Der Jury gehörten Maga. Petra Ganglbauer, Mag. Peter Menasse und Prof. Gerhard Ruiss an.
Susanne Sommer wurde 1982 geboren und wuchs im Burgenland auf. Nach langer „Wien-Zeit“ ist sie mit ihrer Familie ins Burgenland zurückgekehrt und wohnt nun in Mörbisch am See. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Sprachwissenschaft an der Universität Wien und war viele Jahre als Regieassistentin an verschiedenen österreichischen Bühnen (u.a. Schauspielhaus Wien, Dschungel Wien, Kosmos Theater) sowie für diverse Nachrichtenagenturen tätig.
Als Mutter eines Sohnes setzt sich die Autorin, Journalistin, Bewegungstrainerin und Gestalterin heute in Wort und Text u.a. mit den Themen „selbstbestimmtes Lernen und Leben“, „Geburt“, „Trauma“ und „Muttersein“ auseinander. Auch das Burgenland nimmt in ihren Texten und Werken immer wieder eine zentrale Rolle ein. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Sachtexte. Neben vier Buchveröffentlichungen ist sie mit ihren Texten auch in etlichen Anthologien zu finden.
Jurybegründung:
Susanne Sommer ist mit „Das Ausatmen der Zugvögel“ ein subtiler und dennoch äußerst berührender Text gelungen, der von Sehnsucht und Freiheit erzählt und von einer Mutter-Tochter Beziehung, die auf Achtsamkeit und Wertschätzung basiert.
Die Stimmführung in diesem Text ist eine melodiöse, zarte, von lyrischen Schwingen getragene. „Das Ausatmen der Zugvögel“ ist eine seltene Kombination aus einem unaufdringlichen Gestus, seelischem Tiefgang und einer hohen Poetizität. Susanne Sommer stellt mit dieser lyrischen Prosa einen Text vor, der inhaltlich weit über das von ihr behandelte Thema hinausreicht und deutlich Nachhall erzeugt.