Statements zum Projekt

„Sind die Namen ausgelöscht, sind es auch die Menschen selber. Daher ist es außerordentlich wichtig, die Namen der Ermordeten zu erhalten und weiterzugeben. Die totalitäre Herrschaft der Nazis hatte in der Vernichtung der Juden ihren Kulminationspunkt. Man hätte das von Anfang an wissen können, hätte man den Proklamationen der Verbrecher im wörtlichen Sinn Glauben geschenkt. Den Namen in dieser Opferdatenbank MUSS man glauben.“
Elfriede Jelinek, Literatin

"Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialistischen Regimes ist unbedingt notwendig, damit in Gegenwart und Zukunft ein wacher Geist vorhanden ist, der solchen oder ähnliche menschenverachtende Gedanken und Taten vehement entgegentritt."
Superintendent Mag. Manfred Koch

"Die Opfer des Nationalsozialismus im Burgenland sind zahlreich. Wir dürfen sie nicht vergessen und wollen ihnen nach ihrem Bekenner-Tod für ihren Mut und ihr Bekenntnis zu ihren religiösen Werten wie auch zu ihrer Volksgruppe danken. Dazu trägt auch dieses "Virtuelle Mahnmal" bei."
Bischof Paul Iby

"Die Bedeutung dieser Datei liegt für die jüdische Gemeinde darin, dass durch das Sammeln der Namen das Vergessen jener vielen vermieden wird, die keine Nachkommen haben. Ehrfurcht vor den Toten, die auch nach einer entsprechenden Grabesstätte verlangt (siehe causa Rechnitz), ist ein allgemeinmenschliches Prinzip. Gedenken der Vergangenheit muss aber auch Bedenken in den Handlungsweisen in Politik und Gesellschaft in der Gegenwart zur Folge haben."
Dr. Ariel Muzicant
Präsident des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden

„Die Daten unserer Roma und Sinti sind für mich die Antwort auf die Fragen: Wo sind sie geblieben? Wie viele waren es? Sie haben nun ihre Namen wieder bekommen. Sie bleiben nicht mehr anonym.“
Prof. Rudolf Sarközi
Obmann Kulturverein österreichischer Roma
Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma

„Den Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung Name, Gesicht und damit ihre Persönlichkeit wieder zu geben ist wohl zentrale Aufgabe aller Projekte zur namentlichen Erfassung. Das Burgenland hatte auf Grund seiner Bevölkerungsstruktur viele Opfer zu beklagen, an die heute nicht oder oft ungern erinnert wird. Daher sind diese Projekte sehr wichtig, um ein Bewusstsein über das in der unmittelbaren Lebensumwelt des Landes begangene Unrecht zu schaffen.“
Dr. Brigitte Bailer
wissenschaftliche Leiterin Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands

„Wir leben in einer ungemein spannenden Zeit mit rasanten Veränderungen in vielen Bereichen. Da scheinen Themen, wie das Jahr 1938 und der Holocaust, weit weg zu sein. Aber gerade diese Themen berühren die zentralen Grundfragen menschlichen Zusammenlebens. Die Opferdatenbank als virtuelles Mahnmal ist ein wichtiger Bestandteil einer Friedenserziehung und gibt dem Leid, das unzählige Menschen erfahren mussten, ein Gesicht. Die Auseinandersetzung mit dem Jahr 1938 und dem Holocaust ist notwendiger denn je.“
Landeshauptmann Hans Niessl

„Wir reden heut viel über die Opfer der Nazi-Diktatur und sprechen dabei pauschal von einer namenlosen Menge von Menschen. Dahinter stehen jedoch Millionen von Menschen mit ihren Lebensgeschichten und Schicksalen. Sie alle hatten einen Namen. Mit der Datenbank wollen wir diesen Opfern ihre Namen zurückgeben."
Landesrat Helmut Bieler