Mag. Michael Friedrich, MA

geboren 1984, ist Medien- und Sportwissenschaftler, akademisch geprüfter Social Media Manager und Fotograf. Er hat Arbeitserfahrungen in den Bereichen Journalismus, Regie, Kamera & Schnitt und ist Preisträger verschiedener Film- und Fotowettbewerbe.

Der Film „Grenzerscheinungen – Flucht.Punkt.Kunst“ ist die Dokumentation eines Spagates: Kunst auf der einen Seite, scharfe Grenzen auf der anderen. Das Schöne, Leichte, Bezaubernde trifft auf Angst, Überlebenskampf und Ablehnung. Zum Anlass einer Denkmalseröffnung finden Künstler und Flüchtlinge einen Dialog, das letzte Todesopfer des Eisernen Vorhangs erhebt seine Stimme aus dem Grab und gemahnt uns zum ehrlichen Hinsehen und Nachdenken. Die Verschränkung zweier Thematiken, die gegensätzlicher nicht sein könnten, ist Grenzüberschreitung pur – politisch, ethisch und symbolisch.

In der Dokumentation „Buzka-Ski – The Different Riders of Ösistan“ steht eine Gruppe jugendlicher Österreicher*innen und Afghan*innen beim gegenseitigen Erlernen eines afghanischen Reitsports einerseits und dem Skifahren andererseits im Mittelpunkt des Geschehens. Der Alltag der Jugendlichen wird aus der Perspektive eines jungen Afghanen, der seine Erlebnisse und Gedanken mit einem Freund in Afghanistan via Textnachrichten am Handy teilt, erlebt. Diese werden als grafische Elemente in den Film integriert und eröffnen somit auf innovative Weise eine weitere Ebene in der Dokumentation, die außerdem von Interviewsequenzen mit den Jugendlichen getragen wird. Der Film macht außerdem deutlich wie Gemeinschaft jenseits der Klischees von kulturellen Unterschieden gelebt wird. 

Michael Friedrichs Filme „Grenzerscheinungen – Flucht.Punkt.Kunst“ und „Buzka-Ski – The Different Riders of Ösistan“ stehen für das soziale Engagement seiner ProtagonistInnen. Den Filmen geht es nicht um Film als Kunstform oder deren technisch hochwertige Umsetzung, vielmehr dienen sie als Botschafter der künstlerischen Aktionen, die sie dokumentieren. Beides sind Arbeiten, denen es auf unprätentiöse Weise gelingt, dem Thema „Grenze“ bzw. dem Thema der Ausschreibung „grenzen-los“ auf sehr unterschiedliche Art zu begegnen. Beide Filme vermitteln somit gekonnt, was es für eine Gesellschaft bedeuten kann, Grenzen zu errichten, diese zu hinterfragen oder zu überwinden. 

Der Filmpreis des Landes Burgenland und der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol „grenzen-los“ wurde daher von der Jury zu gleichen Teilen den beiden Filmen von Michael Friedrich zuerkannt.