Vorträge / Workshops

Die neue Veranstaltungssaison bietet ein spannendes Angebot an Vorträgen zu jüdischen Themen der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart.

Antisemitismus ist in Europa und Österreich seit dem 7. Oktober 2023 wieder ein omnipräsentes Thema. Der Themenabend befasst sich einleitend mit der Wahrnehmung von Antisemitismus und jüdischem Leben durch Jüdinnen und Juden und zeigt auf, was sich seit den Anschlägen durch die Terrororganisation Hamas verändert hat. Anschließend wird untersucht, wie sich der gesellschaftliche Umgang mit der Shoah und dem Antisemitismus in der bildenden Kunst seit 1945 manifestiert hat. Anhand ausgewählter Beispiele soll gezeigt werden, welche problematischen Narrative Eingang in zeitgenössische Positionen finden.

Vortragende: Mag.a Dr.in Christina Hainzl, Adrian Praschl-Bichler, MA
Eintritt: frei
Anmeldung: 02626 / 67 740, mattersburg@vhs-burgenland.at

In Kooperation mit den Burgenländischen Volkshochschulen

Antisemitismus mit seinen vielen Gesichtern diskriminiert und bedroht Jüdinnen und Juden. Er vergiftet die Gesellschaft, untergräbt die Demokratie und ist im Widerspruch zum christlichen Glauben. Durch Jahrhunderte hat die „Lehre der Verachtung“ (Y. Isaac) gegenüber dem jüdischen Volk christliche Frömmigkeit und Alltag geprägt, mit fürchterlichen Auswirkungen - bis heute. Dies zu erkennen und den christlichen Antisemitismus überwinden zu können, dazu will der Abend beitragen. Um Wege zur Geschwisterlichkeit zu finden, hilft: "Jesus ist für Christen ohne sein Judentum nicht zu haben." (Bischof M. Scheuer). Wer den Glauben Jesu versteht, wird dankbar sein für alles, was Christinnen und Christen dem jüdischen Volk verdanken. Damit wäre jeder Form der Ablehnung und Abwertung des Judentums der Boden entzogen.

Vortragender: Univ. Prof. i.R. Dr. Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich

In Kooperation mit dem Forum Katholischer Erwachsenenbildung

 

Dr. Klaus Derks ist als Lokalhistoriker und Herausgeber der „Gattendorfer Rückblicke“ wohl einer der profundesten Kenner der Geschichte der jüdischen Gemeinde Gattendorf. Seine dahingehenden Forschungen haben in letzter Zeit neue Ergebnisse gezeigt, die er in seinem Vortrag im Rahmen der traditionsreichen Vortragsreihe der Landeskundlichen Diskussionsnachmittage präsentieren wird.

Vortragender: Dr. Klaus Derks
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich

In Kooperation mit der Burgenländischen Landesbibliothek

Ein Volk, das unendlich viel Leid durchmachen musste, hat den besten Humor und tiefsinnigsten Witz geboren. Echter Humor beginnt, wo der Spaß aufhört. Er hilft, die Probleme des Lebens heiter zu lösen. Er ist als Gegner von tierischem Ernst ein Kind der Lebensfreude. Wir werden viele praktische Beispiele genießen.

Vortragender: Univ.-Prof. DDr. Alfred Kirchmayr
Eintritt: frei
Anmeldung: 02626 / 67 740, mattersburg@vhs-burgenland.at

Das Programm Science Village Talks der Burgenländischen Volkshochschulen und des Landes Burgenland geht ins nächste Semester. Top-Wissenschaftler:innen präsentieren mit spannenden Vorträgen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse einem breiten Publikum.

In Kooperation mit den Burgenländischen Volkshochschulen

1938 wird Lutz E. Popper in Wien geboren. Sein Vater, ein jüdischer Arzt, flüchtet vor dem NS-Regime in die Schweiz. Seine Mutter, sie ist Christin, bereitet die Flucht für sich und die zwei Söhne vor. 1939 emigriert die Familie nach Bolivien, wo Lutz seine Kindheit verbringt. 1947 kehren sie nach Wien zurück. Lutz studiert Medizin und kommt 1973 als Facharzt ins Burgenland. Sein Selbstverständnis als Arzt ist geprägt von der sozialmedizinischen Expertise seines Vaters. Als Zeitzeuge engagiert er sich in Vereinen und Schulen gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus. Im Gespräch mit Walter Reiss schildert er seine Familiengeschichte und erzählt von seinen Erfahrungen mit Sozial-, Gesundheits- und Gedenkpolitik.

Vortragende: Ludwig Popper, Walter Reiss
Eintritt: frei
Anmeldung: 02626 / 67 740, mattersburg@vhs-burgenland.at

In Kooperation mit den Burgenländischen Volkshochschulen

Der Vortrag thematisiert die Entstehung und weitere Entwicklung der Schewa Kehilot - der jüdischen Sieben-Gemeinden unter den Fürsten Esterházy im Königreich Ungarn im 18. und 19. Jahrhundert. Die sogenannten Schutzbriefe legten die Rechte und Pflichten der Jüdinnen und Juden fest und regelten bis zur Revolution von 1848 die Beziehung zwischen der Esterházy-Schutzherrschaft und den Schutzgemeinden.

In den Jahren danach endete für die fürstlichen Schutzjuden ihre Schutzjudenzeit. Die völlige bürgerliche Gleichstellung mit den anderen Landesbürgern erhielt die jüdische Bevölkerung in Ungarn jedoch erst 1867 zuerkannt.

Vortragender: Dr. Felix Tobler
Eintritt: frei
Anmeldung:
www.forschungsgesellschaft.at

In Kooperation mit dem Gedenkverein Kobersdorf und der Burgenländischen Forschungsgesellschaft

Unter dem Schutz der Grafen Batthyány konnten sich in deren Herrschaftsvororten Schlaining, Rechnitz und Güssing seit dem späten 17. Jahrhundert drei jüdische Gemeinden etablieren, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts voll ausgebildet waren. Die Kultusgemeinden verfügten über die notwendigen Einrichtungen, wie Synagoge, Friedhof, Mikwe, Schule und einen Gemeindevorstand. Sie beschäftigten Rabbiner und Schächter und unterhielten eine Chewra Kadischa.

Der Vortrag gibt Einblick in Bevölkerungsentwicklung, theologische Ausrichtung der Gemeinden, gesetzliche Rahmenbedingungen und stellt historische jüdische Persönlichkeiten dieser Region vor.

Vortragender: Mag. Gert Polster, MAS
Eintritt: frei
Anmeldung: 02626 / 67 740, mattersburg@vhs-burgenland.at

In Kooperation mit den Burgenländischen Volkshochschulen

Die kulturelle Lebenswelt der jüdischen Gemeinschaften des Burgenlandes speiste sich aus verschiedenen Wurzeln. Die von den adeligen Grundherren angesiedelten Jüdinnen und Juden brachten aschkenasische Kulturelemente aus Österreich, Deutschland, Polen und Ungarn ebenso mit wie alte sephardische Traditionen aus Spanien, Italien oder dem Osmanischen Reich. Entsprechend unterschiedlich reagierten die Gemeinden auf die historischen Herausforderungen der Zeit wie die Haskala, die Bewegung der jüdischen Aufklärung oder den sabbatinischen Messianismus, auf das Reformjudentum des 19. Jahrhunderts und seine Gegenbewegung, die Neoorthodoxie.

Dieser Themenabend befasst sich mit den verschiedenen Strömungen innerhalb des Judentums und dem Assimilationsprozess der jüdischen Bevölkerung im Burgenland.

Vortragender: Mag. Dr. Gerhard Baumgartner
Eintritt: frei
Anmeldung: 02626 / 67 740, mattersburg@vhs-burgenland.at

In Kooperation mit den Burgenländischen Volkshochschulen