Rechnitz Ödes Schloss

An den Abhängen des Geschriebensteins, hoch über dem Rechnitzbach liegt die ehemalige Burganlage von Rechnitz, heute als „Ödes Schloss“ bezeichnet.

Wahrscheinlich bereits im 12. Jahrhundert erbaut, erscheint die Burg erst im 13. Jahrhundert in den schriftlichen Quellen zur sogenannten Güssinger Fehde, einem Kräftemessen zwischen dem relativ unabhängigen und mächtigen Haus der ungarischen Grafen von Güns und dem Habsburgischen Herzog Albrecht. Damals war die Anlage in Besitz der Günser Grafen. Nach der schweren Niederlage des Habsburgers bei der Belagerung von Bernstein im Jahr 1285, wendete sich schließlich das Blatt und Albrecht konnte eine gegnerische Burg nach der anderen erfolgreich belagern oder deren Übernahme erzwingen. Rechnitz war eine der wenigen Höhenburgen, die während des Kriegszuges belagert und eingenommen wurde. Als der erhoffte Entsetzungsversuch von Graf Ivan ausblieb, übergab die Burgbesatzung die Festung. Wie viele andere Anlagen, sollte sie gemäß dem Friedensabkommen von 1291 zerstört werden.

Im 15. Jahrhundert war das Schicksal der Burg eng an die Erfolge und Verluste der Auseinandersetzung zwischen Friedrich III. und Matthias Corvinus geknüpft, sie wurde zunächst von den Truppen Friedrichs III., dann von jenen des ungarischen Königs erobert. Ab dem 16. Jahrhundert schwand ihre Bedeutung und in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ordnete die Komitatsverwaltung ihre Zerstörung an, um sie als Unterschlupf für Diebe unbrauchbar zu machen.