Die bronzezeitlichen Hügelgräber von Siegendorf

Eine bedeutende spätbronzezeitliche Fundstelle befindet sich östlich des Ortes Siegendorf im Wald der Urbarialgemeinde, sie wurde dem Burgenländischen Landesmuseum im Jahr 1970 gemeldet. Die vier erkennbaren Grabhügel – drei davon erreichten eine Höhe von zwei bis drei Meter bei einem Durchmesser von 20 bis 25 Meter – waren in einem Viereck angeordnet. Zwischen ihnen lagen ältere Flachgräber, die im Zuge der Grabaufschüttung gestört wurden. Das Burgenländische Landesmuseum untersuchte nach der Fundmeldung im Rahmen mehrerer Grabungskampagnen die Grabhügel und das umliegende Areal. 

Der Hügel 1 nahm im Unterschied zu den restlichen Gräbern einen rechteckigen Grundriss von ca. 11 x 11,5 m ein und war mit Steinplatten eingefasst. Das Grabmonument barg eine gut erhaltene Grabkammer aus Kalksandsteinplatten, darin waren die verbrannten Knochen eines Mannes und erlesene Bronzegegenstände niedergelegt darunter ein 64 cm langes Griffzungenschwert, eine Lanzenspitze, ein Griffzungendolch, ein Rasiermesser und eine Gewandnadel. 

Nach dem Tod des Verstorbenen, der vermutlich der regionalen Elite angehörte, um 1200 v. Chr., wurde sein Körper in Festtracht gekleidet und mit den Bronzegegenständen sowie zahlreichen Tongefäßen auf einem Scheiterhaufen gelegt und verbrannt. Danach wurden der Leichenbrand und die noch erhaltenen Gegenstände aufgesammelt und auf engstem Raum deponiert. Darüber wurde eine Grabkammer errichtet, mit großen Steinplatten eingefriedet und ein Hügel aufgeschichtet, der bis zur archäologischen Untersuchung als sichtbare Grablege erhalten blieb.

Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Kriegergrabes und dieser spätbronzezeitlichen Fundstelle wurde das Areal der Öffentlichkeit als Freilichtmuseum zugänglich gemacht. Es bietet eine stilisierte Rekonstruktion von Hügel 1, des wiederaufgeschütteten Hügels 2 und Informationen zu dieser außergewöhnlichen Entdeckung in Form von Schautafeln. Das Schwert des Kriegers kann in der Schausammlung des Landesmuseums Burgenland bewundert werden.