Das Hügelgräberfeld im Schandorfer Wald

Das hallstattzeitliche Hügelgräberfeld im Schandorfer Wald gilt als eines der größten seiner Art in Europa und umfasst mehr als 200 Exemplare unterschiedlicher Größe, die zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurden. Im Nordwesten des monumentalen Bestattungsplatzes liegt ein Gräberfeld der frühen Römischen Kaiserzeit, das ebenfalls zahlreiche Grabhügel umfasst. Bereits 1930 hatte das Burgenländische Landesmuseum mit archäologischen Untersuchungen an der Fundstelle begonnen, wobei mindestens 12 Gräber der römischen Kaiserzeit ergraben werden konnten. 1933 wurde auch ein Hallstattzeitlicher Hügel untersucht. 88 Jahre vergingen ehe die Forschungen im Rahmen des Interreg-Projektes 2021 neuerlich aufgenommen wurden. 

Für die archäologischen Untersuchungen wurde ein Grabhügel ausgewählt, der ein hallstattzeitliches Brandschüttungsgrab mit einer annähernd quadratischen Grabkammer aus größeren Bruchsteinen barg. Bei den kleinteilig zerscherbt vorgefundenen Keramikgefäßen handelt es sich um rot-schwarz bemalte und schwarz gebrannte Kegelhalsgefäße sowie Gefäße der Kalenderbergkultur. Wie in der älteren Eisenzeit üblich wurde der Bestattete einschließlich diverser Trachtbestandteile und Beigaben verbrannt. Die Kremationsreste wurden dann in der Grabkammer beigesetzt und diese anschließend mit einer Bruchsteinabdeckung verschlossen, wobei eine Ecke im Westen ausgespart wurde. 

Auf diese Steinabdeckung legte man die verbrannten Reste einer oder mehrerer Individuen als Nachbestattung und stattete diese ebenfalls mit einer Vielzahl an Keramikbeigaben aus.

Dann erst wurde der Hügel aufgeschüttet, wobei umliegendes Material verwendet wurde, das unbeabsichtigt verlagerte, noch ältere Artefakte der Lengyel- und Urnenfelderkultur enthielt.

Im Rahmen des Interreg-Projektes ArcheON wurde im Schandorfer Wald eine neue Infotafel zu den Grabungsergebnissen sowie ein topografisches Modell der Region Burg und Schandorf installiert. Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Folgt man dem Wegweiser in den Wald, erreicht man in wenigen Gehminuten eine Gruppe imposanter Grabhügel des ausgedehnten hallstattzeitlichen Bestattungsplatzes.