"Zeichnen gegen das Vergessen"

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Landeshauptmann Hans Niessl bei der Eröffnung der Ausstellung von Manfred Bockelmann im OHO in Oberwart

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Landeshauptmann Hans Niessl eröffneten Ausstellung von Manfred Bockelmann im OHO in Oberwart

Manfred Bockelmann ist für die vier Attentatsopfer vom 4. Februar 1995 einem Grundsatz untreu geworden. Eigentlich wollte er sich bei seinen Portraits von Kindern und Jugendlichen, die in den Nazi-KZs umgekommen sind, auf unter 18jährige beschränken. Nun hat er für die Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ im Offenen Haus Oberwart (OHO), die am 4. Februar 2015 von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Landeshauptmann Hans Niessl eröffnet wurde, eine Ausnahme gemacht, um den Mordopfern vom Anger in Oberwart ein bleibendes Andenken zu setzen.

In den schwierigen Tagen nach dem Tod seines Bruders Udo Jürgens zu Weihnachten 2014 wurden auf seinem Anwesen in Kärnten die Portraits der vier Attentatsopfer mit Kohle auf großformatige Leinwand gezeichnet, in jener Technik, für die der Künstler mittlerweile weltberühmt ist. Nicht umsonst gab es von ihm Ende Jänner 2015 anlässlich des World-Holocaust-Tages eine Ausstellung im Bundestag in Berlin, die vom deutschen Bundespräsidenten eröffnet wurde.

Manfred Bockelmann, 1943 in Klagenfurt geboren, zog nach dem Studium in den Fächern Freskomalerei, Grafik und Fotografie in Graz nach München, wo er als freiberuflicher Fotograf Karriere macht. Als Reportagefotograf unternimmt Bockelmann ausgedehnte Reisen. Die Motive sind vielfältig. Bedrohte Indiostämme im Quellgebiet des Amazonas wechseln mit Großstadtthemen aus New York oder Hongkong. 2001 beginnt er mit den Übermalungen von Zeitungsblättern in parallel geführten Pinselbahnen. Er nennt dieses Projekt „Horizonte – Grenze der Wahrnehmung“. Zehn Jahre später taucht dieses Sujet, das er selbst mit einer geologischen Schichtung vergleicht, in seinen Porträts „Zeichnen gegen das Vergessen“ wieder auf.
„Ich grabe in der Vergangenheit, in der Zeit meiner frühen Kindheit“. Nach einer langen Phase der gegenstandlosen Malerei in Öl auf Leinwand wendet er sich seit einigen Jahren der Technik Kohle auf Leinwand zu und wird in seinem Werk gegenständlich. Seit 1990 lebt und arbeitet Bockelmann in Kärnten, München und Wien. Die Ausstellung ist bis zum 1. März 2015 im Offenen Haus Oberwart zu besichtigen. Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr, Samstag von 13 bis 21 Uhr und nach Vereinbarung.

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Bildtext: Landeshauptmann Hans Niessl und Bundespräsident Dr. Heinz Fischer eröffneten die Ausstellung "Zeichnen gegen das Vergessen" von Manfred Bockelmann im OHO in Oberwart

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Hermann Fercsak, Wolfgang Sziderics, 04. Februar 2015

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