Regionalbahntagung in Eisenstadt

Vor der Eröffnung der Regionalbahntagung im Rathaus in Eisenstadt. V.l.: DI Irene Schrenk, Klimabündnis Österreich, ÖBB-Regionalmanager Michael Elsner, Magistratsdirektorin Mag.a Gerda Török, DI Martina Nagl, Klimabündnis Österreich, GR Géza Molnár, Bgm. Mag. Thomas Steiner, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, DI Robert Thaler, Abt.leiter für Mobilität, Verkehr und Lärm im Umweltministerium, Em. Univ.-Prof. Dr. Heiner Monheim, Universtiät Trier, DI Petra Völkl, BMLFUW, Markus Hafner-Auinger, GF Klimabündnis Österreich

Klimabündnis Österreich hält Regionalbahntagung im Burgenland ab *** "Zukunft Regionalbahn - Gewinn für Gemeinden, Regionen und Unternehmen" ist das Thema der fünften Regionalbahntagung des Klimabündnisses Österreich, die heute, Dienstag, im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche im Eisenstädter Rathaus stattfindet. Vertreter von Bund, Land und Gemeinden, der ÖBB, der Raaberbahn und des VOR erörtern mit internationalen Experten die Bedeutung der Regionalbahnen im Hinblick auf den Klimaschutz.

Leistungsfähiges Regionalbahnnetz Schlüssel für klimafreundliche Mobilität

Für das Burgenland sei ein funktionierendes öffentliches Verkehrsnetz insbesondere für die PendlerInnen, die Lebensqualität in der Region, die Wirtschaft und nicht zuletzt für den Tourismus und die Freizeitgestaltung unabdingbar geworden, betonte Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf bei der Tagung. „Auch aus der Sicht des Klimaschutzes besteht ein erhebliches Interesse daran, den öffentlichen Nahpersonenverkehr auszubauen. Dabei ist ein attraktives, leistungsfähiges Regionalbahnnetz eine wichtige Voraussetzung“. Das Burgenland setze seit Jahren auf umweltfreundliche  Mobilität und investiere jährlich rund 17,5 Mio. Euro in den Ausbau und Verbesserungen des Öffentlichen Verkehrs. „Das ist dreieinhalbmal so viel wie noch im Jahr 2000“. Derzeit würden mit der bislang größten Bahnhofsoffensive im Burgenland rund 60 Mio. Euro in die Attraktivierung und Modernisierung von Bahnhöfen investiert.

Mobilität der Zukunft: energiesparend, ökologisch und leistbar

Mit der neuen Gesamtverkehrsstrategie, die stark auf Bürgerbeteiligung setze,  sei es gelungen, auf veränderte verkehrliche, wirtschaftliche und räumliche Rahmenbedingungen zu reagieren und einen neuen Rahmen für die Verkehrsentwicklung der nächsten Jahre zu setzen. „Die Leitprinzipien lauten: erreichbar, nachhaltig, optimiert, gemeinsam, innovativ und sicher. Die Mobilität der Zukunft muss energiesparend, ökologisch und für die Bürger finanziell optimiert gestaltet werden“, fordert Eisenkopf.

Faire Mobilitätschancen für alle

Ein attraktives Angebot an Regionalbahnen sei ein wichtiges Zukunftsthema für die Stadt ebenso wie für das Land, stellte DI Robert Thaler vom Umweltministerium, Initiator der Tagung, fest. Dabei brauche es vor allem im Burgenland mit seiner hohen PKW-Dichte einen Bewusstseinswandel. „Wir müssen in die Zukunft investieren, dazu braucht es zwei Standbeine – die Straße und die Bahn“, so Thaler, der auch „faire Mobilitätschancen für alle“ fordert.
 


Europa auf dem Weg zum Staukontinent

Das einst dichte und leistungsfähige Netz an regionalen Bahnverbindungen in Europa sei  nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend verschwunden und großen Korridorverbindungen gewichen, stellte Heiner Monheim, international anerkannter Verkehrsexperte von der Universität Trier, in seiner Keynote „Renaissance des kommunalen und regionalen Schienenverkehrs“ fest. „Man wollte Europa als Auto-Europa haben. Alle rechtlichen und planerischen Rahmenbedingungen wurden auf das Auto ausgelegt“ – mit allen negativen Konsequenzen, wie etwa Flächenraubbau durch Straßen- und Parkinfrastruktur und vielen Staus. „Europa ist auf dem Weg zum Staukontinent“, so Monheim. Den Rückzug der Güterbahn nannte der Experte „eine strategische Fehlentscheidung“. Er fordert eine städtebauliche Integration des Bahnverkehrs und mehr Haltestellen. Oberste Maxime dürfe nicht die weitere Steigerung der Geschwindigkeit sein, diese müsse sich an der Aufgabe orientieren; entscheidend sei die Systemgeschwindigkeit.

Bahnverkehr im Burgenland gewinnt immer mehr an Bedeutung

Bis zum Jahr 2000 sei der Schienenverkehr im Burgenland unterrepräsentiert gewesen. In den letzten 15 Jahren habe jedoch der Bahnverkehr eine deutliche Aufwertung erfahren, erklärte Verkehrskoordinator Peter Zinggl. Die Pannoniabahn von Wulkaprodersdorf über Eisenstadt nach Neusiedl und die Neusiedler Seebahn verzeichneten seit Jahren steigende Fahrgastzahlen. Die Neusiedler Seebahn sei heute voll elektrisiert und werde von 50 % der Wien-Pendler genutzt. Ziel sei es, auch den Anteil der Bahnpendler von Eisenstadt nach Wien zu erhöhen.

Am Programm der Tagung standen weiters Vorträge zu Herausforderungen, Potentialen und zur Bedeutung von Regionalbahnen als regionale Wirtschaftspartner sowie zu Förderangeboten für Gemeinden, Regionen und Unternehmen. Den Abschluss bildete eine Sonderfahrt mit dem ÖBB Cityjet über Neusiedl nach Wien.

An der Europäischen Mobilitätswoche, die weltweit größte Kampagne für sanfte Mobilität,  nehmen österreichweit mehr als 500 Städte und Gemeinden teil.

Pressefoto zum Download:   Regionalbahntagung Eisenstadt

Bildtext:   Vor der Eröffnung der Regionalbahntagung im Rathaus in Eisenstadt. V.l.: DI Irene Schrenk, Klimabündnis Österreich, ÖBB-Regionalmanager Michael Elsner, Magistratsdirektorin Mag.a Gerda Török, DI Martina Nagl, Klimabündnis Österreich, GR Géza Molnár, Bgm. Mag. Thomas Steiner, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, DI Robert Thaler, Abt.leiter für Mobilität, Verkehr und Lärm im Umweltministerium, Em. Univ.-Prof. Dr. Heiner Monheim, Universtiät Trier, DI Petra Völkl, BMLFUW, Markus Hafner-Auinger, GF Klimabündnis Österreich

Bildquelle:   Bgld. Landesmedienservice

Hans-Christian Siess, 20. September 2016
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