Österreichweite Überprüfung: Burgenlands Volksschulen sind bundesweit die Besten

Heinz Josef Zitz, Landeshauptmann Hans Niessl und Landesschulinspektor Erwin Deutsch freuen über das Top-Ergebnis der burgenländischen Volkschulen bei österreichweitem Vergleich der Sprachkompetenz
Heinz Josef Zitz, Landeshauptmann Hans Niessl und Landesschulinspektor Erwin Deutsch freuen über das Top-Ergebnis der burgenländischen Volkschulen bei österreichweitem Vergleich der Sprachkompetenz

Bestes Ergebnis beim Verfassen von Texten, in Sprachbetrachtung und Rechtschreibung, zweitbestes Ergebnis in Leseverständnis

Im Frühling 2015 haben gut 75.000 SchülerInnen an den rund 3000 österreichischen Volksschulen an der Standardüberprüfung im Fach Deutsch auf der 4. Schulstufe teilgenommen. Dabei wurden vom Bifie flächendeckend schriftliche Kompetenzmessungen in Leseverständnis, Rechtschreiben, Verfassen von Texten und Sprachbetrachtung durchgeführt sowie an einer Stichprobe die Kompetenzen im Sprechen erfasst. „Die burgenländischen Volksschulen haben im Bundesländervergleich am besten abgeschnitten. In Sprachbetrachtung, Verfassen von Texten und Rechtschreibung sind unsere Volksschülerinnen und Volksschüler die Nummer 1, in Leseverständnis die Zweitbesten nach Salzburg“, zeigt sich der LSR-Präsident Landeshauptmann Hans Niessl erfreut über das Ergebnis. Zudem belegt die Studie, dass es keine Schulen mit hoher oder sehr hoher sozialer Benachteiligung gibt. „Auch in diesem Bereich ist das burgenländische Bildungssystem das beste Österreichs. Das ist für uns besonders wichtig: Soziale Herkunft darf kein Schicksal sein. Jedes Kind muss die gleiche Chance auf Bildung haben“, so Niessl.

Das beste Ergebnis österreichweit spiegle die herausragende Arbeit der burgenländischen Pädagogen wider, so der Landeshauptmann. Das sei nun durch einen externen Prüfer belegt. Grundlage für beste Bildung werde aber auch durch eine gut ausgebaute Kinderbetreuung gelegt. Deshalb sei es kein Zufall, dass das Burgenland auch hier führend sei. Entscheidend sei auch eine funktionierende Schulpartnerschaft. „Unsere Pädagoginnen und Pädagogen stehen in engem Kontakt mit den Eltern. Jeder Schulpartner trägt zu diesem Erfolg bei.“ Ziel sei es, noch besser zu werden, betont der Amtsführende Präsident des Landeschulrats, Mag. Heinz Josef Zitz: „Jede Schule bekommt ihr Schulergebnis, alle Eltern sogar die Einzelergebnisse ihres Kindes oder ihrer Kinder. Die Schulen sind verpflichtet, darauf basierend Entwicklungspläne zu erarbeiten“. Es gehe darum, Qualitätsentwicklung professionell voranzutreiben, ergänzt Landesschulinspektor HR Erwin Deutsch. Aufbauend auf die Ergebnisse der flächendeckenden Qualitätsüberprüfung könne man gezielt Maßnahmen setzen, um noch besser zu werden und Schwächen auszumerzen.

Gleiche Bildungschance für alle

Neben den sozialen Disparitäten liegen auch die migrationsbedingten Disparitäten im Burgenland unter dem Österreichschnitt. Wobei sich die Zusammensetzung der SchülerInnen zwischen den Bundesländern relativ stark unterscheidet. So gibt es an den burgenländischen Volkschulen 11% Kinder mit Migrationshintergrund (die zweitniedrigste Zahl nach Kärnten (10%), Wien (44%)), 4% Kinder, deren Eltern maximal einen Pflichtschulabschluss aufweisen, 27% der burgenländischen Volksschulkinder kommen aus Akademikerhaushalten (zweithöchster Wert nach Wien mit 35%). Dazu im Vergleich die Österreichzahlen: Volkschulkinder mit Migrationshintergrund 20%, Eltern mit max. Pflichtschulabschluss 6%, Akademikerhaushalte 27%. Die niedrige Zahl an einerseits Eltern mit maximal einen Pflichtschulabschluss und anderseits der hohe Prozentsatz an Akademikerhaushalten belege, dass auch schon in der Vergangenheit im Burgenland eine gute Arbeit geleistet wurde, so Zitz.

Defizite bei den burgenländischen VolkschülerInnen ortet das Bifie nur im Bereich Hören. Hier wurde jedoch nicht flächendeckend geprüft, erklärt Deutsch: „Geprüft wurden fünf nach dem Zufallsprinzip ausgewählte burgenländische Volksschulen.“

„Lesen“ ist im Burgenland Leitprojekt – Projekt „LeseEule“

Die Top-Platzierung des Burgenlands sei erfreulich und ein Erfolg konsequenter Arbeit, so Zitz: „Lesen ist neben Gesundheit und Sport sowie Innovation eines unserer Leitprojekte. Sinnerfassendes Lesen ist die Grundlage für jede Bildung. Deshalb ist  das Ergebnis für uns so wichtig.“

Ein innovatives Projekt zur Leseförderung ist die „LeseEule“. Diese bietet Fördermöglichkeiten für sowohl leseschwache als auch für lesestarke Kinder an. Das Projekt LeseEule wurde als Kooperation der Lernplattform www.LMS.at mit dem Bildungsnetzwerk Burgenland, dem Landesschulrat für Burgenland und der PH Burgenland durchgeführt. Die enthaltenen eBücher können kostenlos genutzt werden.

www.LMS.at ist Österreichs meistgenutztes elektronisches Bildungsmedium, gemessen in Webauftritten pro Monat. „Das Land Burgenland investiert für Internetleitungen an den burgenländischen Schulen rund 300.000 Euro. Das Burgenland hat österreichweit die beste Vernetzung“, so Niessl. Dies sei besonders wichtig, da Projekte wie die „LeseEule“ zentral an die Schulen gebracht werden und dadurch von den SchülerInnen bestens genutzt werden können, ergänzt Zitz. Für den pädagogischen Bereich im IT-Sektor werden vom Land Burgenland rund 580.000 Euro aufgebracht, für den Bildungsserver Burgenland 200.00 Euro.

Pressefoto zum Download:flächendeckend schriftliche Kompetenzmessungen

Bildtext: Erfreut über das Top-Ergebnis der burgenländischen Volkschulen (v. l.): Mag. Heinz Josef Zitz, Amtsführende Präsident des Landeschulrats für Burgenland, LSR-Präsident Landeshauptmann Hans Niessl, LSI HR Erwin Deutsch, MAS, MSc

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Wolfgang Sziderics, 1. April 2016

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