Mit einer Kick-Off-Veranstaltung im Nationalparkzentrum Sarród startete heute Vormittag das Interreg-Projekt GRACE. Ziel ist die strategische Weiterentwicklung von Managementmaßnahmen für Grasland- und Schilflebensräume im österreichisch-ungarischen Grenzraum. Das Projekt läuft über dreieinhalb Jahre und verfügt über ein Gesamtbudget von 1.685.000 Euro. Als Leadpartner trägt der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel 914.000 Euro, wovon 80 Prozent aus EU-Fördermitteln stammen. Weitere Partner sind der ungarische Fertő-Hanság Nemzeti Park, die Biologische Station Neusiedler See in Illmitz sowie die ungarische Wasserbaudirektion EDUVIZIG. „Der Naturraum rund um den Neusiedler See zählt zu den ökologisch wertvollsten Gebieten Mitteleuropas. Mit dem Projekt stärken wir nicht nur den Naturschutz, sondern auch die grenzübergreifende Kooperation - und sichern damit Artenvielfalt, Kulturlandschaft und regionale Identität“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner, die als Landesrätin den Naturschutz verantwortet.
Im Rahmen von drei Arbeitspaketen sollen wissenschaftliche Grundlagen vertieft, Managementstrategien weiterentwickelt und die Zusammenarbeit zwischen den österreichisch-ungarischen Nationalparkregionen verstärkt werden. Ein zentrales Ziel ist die Schließung bestehender Wissenslücken zur Ökologie des Schilfgürtels. Geplant sind unter anderem ein einheitliches Schilf-Klassifizierungssystem, Untersuchungen zur genetischen Vielfalt der Schilfbestände und Erhebungen zu Vogel-, Rotwild- und Fledermausvorkommen.
Im Bereich Graslandmanagement werden zudem naturschutzorientierte Beweidungs- und Mähkonzepte optimiert, gestützt durch wissenschaftliche Untersuchungen zu Indikatorarten, Vegetationsstrukturen und der Wasserdynamik vor Ort. Weitere Maßnahmen umfassen die Entfernung invasiver Gehölze sowie ein breit angelegtes Informations- und Kommunikationsprogramm.
Harmonisierung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit
Auf Grundlage der erhobenen Daten werden gemeinsame Zielbilder und Maßnahmenpläne für die angrenzenden Nationalparkregionen entwickelt. Diese sollen klare Leitlinien für kurz-, mittel- und langfristige Managementmaßnahmen auf österreichischer und ungarischer Seite vorgeben. Begleitend dazu sind Fachveranstaltungen, ein allgemein verständlicher Bericht sowie die stärkere Einbindung in internationale Netzwerke geplant.
„Dieses Projekt hebt die seit Jahren gewachsene Kooperation rund um den Neusiedler See auf ein neues Niveau. Wir bündeln Wissen, Ressourcen und Verantwortung, um unsere wertvollen Lebensräume langfristig zu sichern“, so Haider-Wallner.
Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „In unserer Region kann Natur- und Landschaftsschutz nur gemeinsam gelingen. GRACE unterstützt uns dabei, länderübergreifend abgestimmte Strategien zu entwickeln und jene Lebensräume zu stärken, die den einzigartigen Charakter der Region Neusiedler See - Seewinkel ausmachen. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern ist ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg.“
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Interreg Projekt GRACE 1
Interreg Projekt GRACE 2
Interreg Projekt GRACE 3
Bildtext Interreg Projekt GRACE 1 bis 3: LH-Stv.in Anja Haider-Wallner beim Start des Naturschutzprojekts GRACE.
Bildquelle: Büro LH-Stv.in Haider-Wallner/Hoffmann
Eisenstadt/Sarród, 05. Dezember 2025
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