Die BurgenländerInnen beziehen höhere Einkommen als die DurchschnittsösterreicherInnen, dafür sind die Preise niedriger als im österreichischen Durchschnitt – dies ergab eine Kaufkraftstudie der OGM im Auftrag der Wirtschaftsagentur Burgenland. Insgesamt ist die reale Kaufkraft im Burgenland in den vergangenen 15 Jahren stärker gestiegen als in den anderen Bundesländern. Das traditionelle Nord-Süd-Gefälle flacht sich immer mehr ab. „Dieses großartige Ergebnis freut uns besonders – ist es doch eine Bestätigung unseres wirtschaftspolitischen Weges“, sagt dazu Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Eine kluge Lohnpolitik und vergleichbar niedrige Preise machen es möglich, dass die Kaufkraft der Burgenländerinnen und Burgenländer in den vergangenen Jahren trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation ihr hohes Niveau halten kann. Wir als Land tun mit unseren Unterstützungsmaßnahmen, wie dem Wärmepreisdeckel und dem Wohnkostendeckel, alles dafür, dass diese Kaufkraft auch in Zeiten einer drastischen Teuerung erhalten bleibt. Uns sind Maßnahmen wichtig, die sich auf die realen Lebensbedingungen im Burgenland stützen und dadurch umso besser greifen. Besonders essentiell ist die weitere Ausrollung des burgenländischen Mindestlohnmodells“, so LH Doskozil.
Das Burgenland verzeichnet im Bundesländervergleich Top-Werte bei Wirtschaftskraft und Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote hat mit 6,3 Prozent den niedrigsten Wert seit 1981 erreicht, das Wirtschaftswachstum stieg auf 4,1 Prozent, die Zahl der Beschäftigten wuchs um 2, 9 Prozent auf den Rekordwert von durchschnittlich 111.800 Personen. Um diesen starken Trend zu halten und auszubauen, wurde von der Wirtschaftsagentur Burgenland bei der OGM research & communication GmbH eine Studie zur realen Kaufkraft der BurgenländerInnen in Auftrag gegeben, die eine fundierte Grundlage für strategische Investitionen im Land bilden soll.
„Diese Zahlen fallen nicht einfach vom Himmel. Sie sind das Ergebnis von kontinuierlicher und vorausschauender Wirtschaftspolitik. Wir im Burgenland haben den Fokus auf eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung gelegt. Der Vergleich zum österreichischen Durchschnitt zeigt, dass wir einen erfolgreichen Weg gehen - und er bestärkt uns, weiter alles zu tun, um das Einkommensniveau zu steigern und die Lebenshaltungskosten niedrig zu halten. Die Bundesregierung hat im Kampf gegen die derzeitige Rekordinflation leider völlig ausgelassen. Gerade deswegen sind alle im Burgenland gesetzten Maßnahmen so wichtig, um die Kaufkraft weiterhin stabil zu halten“, bekräftigt auch Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann.
Der burgenländische Mindestlohn von mittlerweile 2.000 Euro netto spiele eine maßgebliche Rolle bei der Sicherung eines hohen Einkommensniveaus, ist sich Schneemann ebenso wie der Landeshauptmann sicher. Auf eine längere Sicht zurück habe das Burgenland auch während der Corona-Pandemie mit zusätzlichen befristeten Maßnahmen wie dem Bonus-Ticket für den Tourismus und dem Handwerkerbonus richtige Entscheidungen getroffen, um Wirtschaft und Kaufkraft nachhaltig zu stabilisieren, betonen Doskozil und Schneemann.
Wesentliche Ergebnisse im Detail #
Reale Kaufkraft
Aus der Studie geht hervor, dass im Burgenland – ebenso wie in Niederösterreich, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich – die Einkommen höher sind als im Österreich-Schnitt. Auf der anderen Seite sind im Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten die Preise niedriger. Konkret ist das burgenländische Pro-Kopf-Einkommen um 1,9 Prozent höher als im österreichischen Durchschnitt, während die Preise im Burgenland um 3 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen. Daraus ergibt sich für das Burgenland eine reale Kaufkraft von 105%. Im Durchschnitt kann sich die burgenländische Bevölkerung also um 5 Prozent mehr leisten als der Österreich-Schnitt. Damit liegt das Burgenland im Bundesländervergleich hinter Niederösterreich auf Platz 2. Generell hat sich die reale Kaufkraft im Burgenland in den vergangenen 15 Jahren deutlich besser entwickelt, als dies bundesweit der Fall ist.
Einkommensniveau im Nord-Süd-Gefälle
In Bezug auf das traditionelle Nord-Süd-Gefälle ergab die Studie, dass sich vor allem die NordburgenländerInnen mehr, die SüdburgenländerInnen aber immerhin gleich viel leisten können wie die Durchschnitts-ÖsterreicherInnen. Die Pro-Kopf-Einkommen sind im nördlichen Burgenland höher als in ganz Österreich, im Südburgenland sind sie zwar nach wie vor niedriger, aber der Landessüden holt kräftig auf: Denn wenn man den Einkommensindex 2023 mit jenem von 2008 vergleicht, so konnte der Norden das hohe Einkommensniveau in den vergangenen 15 Jahren halten, im Süden konnte der Rückstand gegenüber dem Norden aber deutlich abgebaut werden.
Konkret verdienten unselbständig Erwerbstätige im Burgenland 2021 durchschnittlich um 2.100 Euro brutto mehr im Jahr, das sind durchschnittlich 150 Euro mehr im Monat, als bundesweit.
Ein immer größerer Teil der unselbständig Erwerbstätigen im Burgenland ist ganzjährig beschäftigt, die früher sehr hohe Saisonarbeitslosigkeit ist deutlich zurückgegangen.
Wohnkosten im Burgenland niedriger als bundesweit
Die Lebenshaltungskosten sind im Burgenland in den vergangenen 15 Jahren nicht mehr gestiegen als österreichweit und sind in allen burgenländischen Bezirken auch deutlich niedriger als im Österreichschnitt.
Das Burgenland hat die österreichweit geringsten Preise fürs Wohnen. Gemessen an den österreichweiten Durchschnittspreisen sind die Wohnkosten im Burgenland um 26 Prozent niedriger. Auch in der Gastronomie sind die Preise im Burgenland um 9 Prozent billiger als die österreichweiten Durchschnittspreise – bedingt durch das Ost-West-Gefälle und die hohen Preise in den Tourismusregionen Westösterreichs.
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Bildtext LH_Doskozil_LR_Schneemann_1: Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil und Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
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Nina Sorger, 07. Juli 2023
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