Coronavirus: Aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen im Burgenland

 Mag.Brigitte Novosel, Sprecherin des „Koordinationsstabes Coronavirus“, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf und Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter

LH-Stv. Eisenkopf: Grundversorgung gesichert, öffentlicher Verkehr bleibt aufrecht, daher keine Panik.

Aufgrund der fortschreitenden Verbreitung des Coronavirus in Österreich sind im ganzen Land und damit auch im Burgenland einschneidende Maßnahmen notwendig. Über die Maßnahmen und Auswirkungen auf das Burgenland informierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf heute, Freitag, bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter und Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin des „Koordinationsstabes Coronavirus“.

„Die vergangenen Wochen waren geprägt von Abstimmungsgesprächen mit dem Bund, aber auch mit den Blaulichtorganisationen und den Krankenanstalten. Der Hauptkoordinationsstab im Landhaus tagt rund um die Uhr und befindet sich auch in ständiger Abstimmung mit Behörden, Behördenstäben, Krankenanstalten und Blaulichtorganisationen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten – zum Teil freiwillig – an einer Eindämmung des Coronavirus“, informierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf: „Dennoch brauchen wir die Unterstützung und Mithilfe der Burgenländerinnen und Burgenländer. Jeder kann einen Beitrag leisten. Dabei geht es vor allem darum, soziale Kontakte einzuschränken. Eine Einschränkung der sozialen Kontakte um 25% minimiert das Ansteckungsrisiko um bis zu 50%.“

Geschäfte bleiben laut Bundeskanzler Sebastian Kurz ab Montag geschlossen – das gelte aber nicht für den Lebensmittelhandel, Apotheken, Drogerien, Post, Banken und andere Geschäfte, die für die Grundversorgung notwendig seien. Ausnahmen gibt es etwa auch für Trafiken und Tankstellen. Auch der Tierfutterhandel bleibt offen. Ebenso dürfen Geschäfte für medizinische Produkte und Heilbehelfe weiterhin öffnen, ebenso solche, die Sicherheits- und Notfallprodukte sowie Wartungsarbeiten anbieten. Auch der öffentliche Verkehr bleibt aufrecht.

Folgende Maßnahmen, die das tägliche Leben betreffen, treten ab Montag in Kraft:

  • Alle Unternehmen sind aufgefordert, ihre MitarbeiterInnen nach Möglichkeit in Telearbeit zu schicken.
  • Restaurants, Bars und Cafés dürfen nur noch bis 15 Uhr geöffnet haben – davon ausgenommen sind Lieferdienste.
  • Geschäfte bleiben geschlossen – davon ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Banken, Apotheken, Postfilialen etc.
  • Weiters werden ab Montag sämtliche Flüge nach Frankreich, Spanien und die Schweiz, wo die Infektionsraten stark steigen, gestrichen.
  • An den Grenzen zur Schweiz und nach Liechtenstein werden – wie an den Grenzen zu Italien – Grenzkontrollen eingeführt, und Grenzübertritte sind nur mit gültigem Gesundheitsattest möglich.
  • Um die Spitalsinfrastruktur aufrecht zu erhalten und um die Gesundheit von Gesundheitspersonal und vor allem auch der PatientInnen schützen, herrscht in sämtlichen Spitälern Besuchsverbot.

Auf das Burgenland bezogen informierte Eisenkopf weiter, dass die Hotels im Land im Moment offenbleiben können, der Restaurantbetrieb allerdings nur für Gäste geöffnet sei. Die Thermen im Burgenland haben seit gestern ihren öffentlichen Betrieb eingestellt.

Eisenkopf erklärte weiter, seitens des Landes Burgenland sei man sich bewusst, dass die vorliegenden Maßnahmen auch einschneidende Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus haben werden. Der Burgenland Tourismus fungiert hier als Sammelstelle für Informationen aus dem Tourismus- und Freizeitbereich und informiert die burgenländischen Tourismusbetriebe per Newsletter über neueste Entwicklungen. Im Bereich der Wirtschaft laufen laut Eisenkopf bereits Gespräche des Bundes mit den Wirtschaftslandesräten, um die heimischen Wirtschaftsbetriebe vor den Auswirkungen der derzeitigen Situation zu schützen. „Es wird ein Maßnahmenpaket des Bundes kommen, wir arbeiten aber auch an einem burgenländischen Maßnahmenpaket, um eine Unterstützung der Wirtschaft auf die Beine zu stellen“, so Eisenkopf.

Ab Montag eingeschränkter Parteienverkehr

Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter informierte über die Lage in der Landesverwaltung: „Da viele Lebensbereiche von der derzeitigen Situation beeinträchtigt sind und damit auch die Landesverwaltung, wurden die Behördenstäbe aufgestockt, und sind ständig erreichbar. Der Parteienverkehr wird ab Montag in öffentlichen Gebäuden, also in den Bezirkshauptmannschaften und im Landhaus, auf das Notwendigste reduziert und erfolgt nur in dringenden Fällen nach telefonischer Voranmeldung.“ Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die übliche Erreichbarkeit der Behörden per Telefon bzw. E-Mail während der Dienstzeiten weiterhin gewährleistet ist.

Alle 7 COVID-19-Erkrankten stabil und in häuslicher Quarantäne

Derzeit sind im Burgenland bislang 46 Verdachtsfälle negativ getestet. Die Zahl der Erkrankten im Burgenland hat sich auf 7 Personen erhöht. Außerdem sind derzeit 85 Personen unter behördlicher Quarantäne. Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin des „Koordinationsstabes Coronavirus“, informierte: „Der Gesundheitszustand aller 7 Erkrankten ist stabil. Der Mann im Bezirk Mattersburg zeigt nur leichte Symptome, Er lebt allein, ist in häuslicher Quarantäne und hatte nur eine Kontaktperson. Die Familie in Kittsee ist fieberfrei, die anderen Infizierten zeigen ebenfalls nur leichte Symptome und sind in häuslicher Quarantäne.“

Grundversorgung gesichert, Ruhe bewahren

Die Landeshauptmann-Stellvertreterin versicherte in diesem Zusammenhang: „Die Grundversorgung ist abgesichert. Keiner muss hier Sorge tragen, daher appelliere ich: Tätigen Sie keine Hamsterkäufe! Laut den Lebensmittelkonzernen kann es zwar kurzfristig zu leeren Regalen kommen, aber nur, weil die Handelsangestellten mit dem Einräumen nicht nachkommen.“

Es gehe nicht um Panikmache, sondern um Bewusstseinsbildung, so Eisenkopf: „Lassen Sie sich nicht von Fehlinformationen, die in den Sozialen Medien kursieren, in Panik versetzen, sondern halten Sie sich an die behördlichen Informationen! Wir sind ein Land des Zusammenhalts, also unterstützen wir uns gegenseitig!“
Außerdem: Nicht jede Person, die grippeähnliche Symptome aufweist, ist ein Verdachtsfall!

Für Personen, bei denen Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden auftreten und die vor Kurzem in einem der Risikogebiete für Coronavirus waren oder Kontakt mit einer erkrankten Person hatten, gilt weiterhin: Gehen Sie NICHT zum Hausarzt oder in ein Krankenhaus, sondern bleiben Sie zu Hause und wählen Sie die kostenlose Gesundheitsberatung 1450, wo durch medizinisch geschultes Personal die weitere Vorgehensweise erklärt wird. Abstriche werden auf behördliche Anordnung gemacht.

Weiterführende Informationen zum Thema Coronavirus gibt es außerdem unter: www.burgenland.at/coronavirus

Für Medienanfragen zum Thema Coronavirus wird auf die Rufnummer 02682 600 2836 verwiesen.

Zum Herunterladen der Pressefotos klicken Sie auf den folgenden Link:
PK_COVID-19_1

Bildtext PK_COVID-19_1 (v.l.n.r.): Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin des „Koordinationsstabes Coronavirus“, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf und Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter.

Nina Sorger, 13. März 2020

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