TOURISMUS, LANDWIRTSCHAFT UND NATURRAUM

Ökologisches Burgenland

Bereits mehr als ein Drittel der Anbauflächen im Burgenland sind ökologisch. Von der Bio-Wende im Burgenland profitieren nicht zuletzt die Kinder des Landes, aber auch der Tourismus setzt auf die hochwertigen Lebensmittel unserer Region.

Mit 2,5 Millionen Nächtigungen kann sich der burgenländische Tourismus 2021 als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber weiter etablieren. Dieser Erfolg unterscheidet das Burgenland von allen anderen Bundesländern,
die coronabedingt zum Teil deutliche Einbußen hatten. Kultur- und Festivaltourismus, Radtourismus, die Genussregion Burgenland und auch der Weintourismus, erfreuen sich dank entsprechender Maßnahmen
immer größerer Beliebtheit. Die landschaftliche Schönheit, die geschichtlichen Hotspots mit den Burgen und Schlössern, die vielen Sonnenstunden und das breite kulinarische und gastronomische Angebot ziehen immer mehr Gäste an. Deshalb setzt sich das Land konsequent für den Ausbau des Tourismus ein. Mit der Einführung der Marke Burgenland und der „Burgenland Card“ wurden wichtige Ziele bereits erreicht. Zur
Unterstützung der UnterkunftgeberInnen wurde die Gästemeldung erfolgreich auf ein digitales System umgestellt. Diese Maßnahme reduziert die Verwaltung für die Betriebe erheblich und ermöglicht eine automatische Ausstellung der „Burgenland Card“ für unsere Gäste.

Mit dem Bonusticket gab es wieder die Möglichkeit, den Aufenthalt im Burgenland mit einer Förderung von bis zu 75 Euro bei drei aufeinanderfolgenden Nächtigungen preiswerter zu gestalten. Ein Angebot, das auf breites Interesse stößt und den Tourismus trotz Corona-Pandemie weiter belebt. 

Unsere Gäste, aber auch die BurgenländerInnen, schätzen die kulinarische Vielfalt der burgenländischen Landwirtschaft. Um hier die Qualität zu sichern und für die Zukunft zu erhalten, ist das Burgenland Österreichs Modellregion für den Umstieg auf biologische Lebensmittel. Das Ziel ist es, gesunde und regionale Lebensmittel höchster Qualität zu einem leistbaren Preis zur Verfügung zu stellen. Bis 2027 soll die
Ausweitung des Bio-Flächenanteils auf 50% gelingen. Die Bioflächen im Burgenland konnten im Laufe der Bio-Wende auf 37% gesteigert werden. Das Land stellt Fördermittel beim Umstieg auf biologische
Landwirtschaft zur Verfügung. Das Interesse der LandwirtInnen war groß. 155 Anträge konnten gefördert werden. Die Bio-Wende ermöglicht gesunde Lebensmittel, aber auch gesunde Böden und eine
intakte Umwelt für die nachfolgenden Generationen. 

Bio und Regionalität werden deshalb als ein Ganzes gesehen und schließen einander nicht aus. Die weitere Erhöhung des Bioanteils im Essen von Schulen, Kindergärten und Spitälern und der Aufbau einer eigenen Bio-Vermarktungsgesellschaft im Burgenland sollen neue Marktchancen für die heimischen LandwirtInnen schaffen. Mit der Bio-Wende gibt es eine tatkräftige Unterstützung seitens des Landes für eine Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft. Am wichtigsten ist die Sicherstellung gesunder Ernährung für Kinder, weshalb die Einführung einer Bio-Quote bis 2021 auf 50% und bis 2024 auf 100% in der
Kindergartenverpflegung gesetzlich verankert wurde. Mittlerweile ist in 90% der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen die Vorgabe von den Erhaltern bereits jetzt umgesetzt und die vorgegebene Bio-Quote von
50% erfüllt.

Um die Bio-Wende nachhaltig abzusichern, braucht es auch neue Absatzmöglichkeiten für die burgenländischen ProduzentInnen und bäuerlichen DirektvermarkterInnen. Durch den Wegfall von ZwischenhändlerInnen können der burgenländischen Bevölkerung hochwertige, biologische Lebensmittel zu fairen Preisen angeboten werden. Deshalb ist ein Modell entwickelt worden, welches in
Form einer privaten Bio-Vermarktungsgenossenschaft „Bioland Burgenland“ umgesetzt wird. In einem zweiten Schritt sollen KonsumentInnen Produkte der Genossenschaft direkt über 24/7 Automaten-
Shops beziehen können. Damit werden zusätzliche Ertragschancen für BiobäuerInnen eröffnet.

Um den Naturraum zu schützen, wurden in den vergangenen 10 Jahren rund 150 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Alleine 2021 waren es 14 Millionen Euro. Damit wird die Sicherheit der
burgenländischen Bevölkerung erheblich erhöht, da Schäden durch Hochwasser minimiert wurden.

Beim Neusiedler See geht es darum, den Naturraum Seewinkel mit dem See nachhaltig abzusichern. Dafür soll der Schilfgürtel intensiv bewirtschaftet und der Wasseraustausch zwischen offener Wasserfläche
und Schilfgürtel gefördert werden. So wird der Erhalt dieses Naturjuwels sichergestellt. 

UMGESETZT
Bio

  • Bio-Beratungen
  • Bio-Umstellungsförderung

Hochwasserschutz

  • Seit 2010 rund 150 Mio. Euro in Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz investiert
  • 2021 Investitionen in Höhe von 14 Mio. Euro Fischerei und Jagd
  • Neues Fischereigesetz
  • Schonzeiten wurden an die natürlichen Gegebenheiten angepasst und ausgeweitet
  • Abschaffung der Gatterjagd
  • Wildschweinmanagement
  • Abschussprämie und Vermarktungsprämie pro Wildschwein
  • Insourcing der behördlichen Tätigkeiten die Jagd betreffend
  • One-Stop-Shop für die Jagd in der Abteilung 4

Naturraum Seewinkel

  • Umfassendes wasserfachliches Management am Neusiedler See
  • Kofinanzierung durch Land

Tourismus

  • Einführung der Marke Burgenland
  • Digitalisierung des Meldewesens
  • Einführung einer neuen „Burgenland Card”
  • Bonusticket
  • Corona-Stornoversicherung
  • Privatzimmeroffensive
  • Zusammenlegung der Tourismusverbände auf drei Regionen
  • Neue Burgenland-App für Wander- und Radtouren
  • Praktikumsoffensive „Check the Prak“
  • Projekte zu 100 Jahre Burgenland: zum Beispiel Insta- Fotopoints, Führungen, ...
  • PIA- Digitaler Reisebegleiter

IN UMSETZUNG
Bio

  • Reformprozess Landwirtschaftskammer
  • Bio-Innovationspreis 2022 Naturraum Seewinkel
  • Neusiedler See nachhaltig absichern
  • Bewirtschaftung Schilfgürtel
  • Instandhaltung und Neuerrichtung von Schilfkanälen
  • „Seemanagement GmbH“ gegründet