INTERREG-Projekt AquaPinka: Nachhaltige Wasserbewirtschaftung an der Pinka

Landesrat Heinrich Dorner (r.) mit Dr. Bálint Kondora vom Komitat VAS bei der Abschluss-Präsentation des Projektes.
Gruppenvorstand WHR DI Josef Wagner (Gruppe IV) der Landesverwaltung des Landes Burgenland, Landesrat Mag. Heinrich Dorner, Dr. Bálint Kondora (Vizepräsident der Hauptversammlung des Komitats VAS) und Direktor Robert Gáal (Direktion für Wasserwesen von West-Transdanubien) (v.l.).

LR Dorner: "Klimawandel und Trockenheit machen nicht an einzelnen Landesgrenzen Halt!“

In Eberau fand heute, Dienstag-Vormittag, am 29. November 2022, die Abschlusskonferenz des INTERREG-Projektes „AquaPinka: Nachhaltige Wasserbewirtschaftung an der Pinka im Grenzabschnitt“ statt, an der Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner und Dr. Bálint Kondora, Vizepräsident der Hauptversammlung des Komitats VAS, teilnahmen. Ziel des grenzüberschreitenden Projektes war die Erstellung eines einheitlichen Bewirtschaftungsplans, auf dessen Grundlage beide Länder Wasserressourcen, Wassernutzung, ökologische Vorschriften, Hochwasserschutz und Eingriffe nach derselben Methodik behandeln. Dazu LR Dorner: "Das Ziel, nachhaltige Wasserwirtschaft zu erzielen, ist hier gelungen. Die gute internationale Zusammenarbeit beweist gerade in der aktuellen Situation eindrucksvoll, dass der Klimawandel und besonders die Trockenheit nicht an einzelnen Landesgrenzen Halt machen!. Daher ist es wichtig, dass Projekte gemeinschaftlich abgewickelt werden, und gemeinsame Regeln zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser zu entwickeln." Bálint Kondora sagte in Eberau: "Das Thema Wasser beschäftigt uns schon lange und muss auch in der Zukunft oberste Priorität haben. Der Klimawandel spielt dabei eine wichtige Rolle."
Das Projekt unterstützt in erster Linie die Arbeit und Entscheidungsfindung bei wasserfachlichen Beurteilungen und wasserrechtlichen Entscheidungen etwa im Rahmen der Österreichisch-Ungarischen Gewässerkommission. Die Aufteilung einer durch den Klimawandel immer geringer werdende Wassermenge bzw. der Umgang mit immer häufiger vorkommenden Extremereignisse muss schlussendlich durch Abstimmung bzw. Festlegung von Entscheidungsgrundlagen in der AT-HU Gewässerkommission erfolgen, dabei ist die Festlegung von regulatorischen Maßnahmen für eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen erforderlich. Weiters liefert das Projekt wertvolle Informationen für die Bevölkerung entlang der Pinka sowie für Fachexperten (Wasserwirtschaft, Naturschutz, Kraftwerksbetreiber, Landwirtschaft, Gemeinden, Zivilorganisationen etc.).

AquaPinka arbeitete mit einem innovativen Projektansatz: Die Neuheit des Projektes ist die Umsetzung und Bewertung eines gleichzeitig durchgeführten, bilateralen Monitorings und die Entwicklung eines gemeinsam abgestimmten Wasserressourcen-Managementplans für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen, anstelle voneinander unabhängiger Untersuchungen der Wasserressourcen und der Wasserqualität beim Wasserlauf, der mehrmals die Grenze quert. 

Das Projektmonitoring umfasst zwölf hydrografische Oberflächenmessstationen an der Pinka, 29 hydrografische Oberflächenmonitoringpunkte, bei den einmündenden Wasserläufen und bei den Fischaufstiegshilfen der Wasserkraftwerke, zehn Monitoringpunkte zur Wasserqualität an der Pinka, 33 unterirdische Monitoringstationen (Grundwassersonden), sieben Monitoringpunkte zu den Fischuntersuchungen bei den Fischaufstiegshilfen der Wasserkraftwerke, die Erstellung eines hydrodynamischen Modells von der Pinka, unter Berücksichtigung der Gewässergüte sowie den Wasserressourcenmanagementplan PINKA.

Grundlage für den Beginn der Arbeiten war ein gemeinsam erstellter Monitoringplan, dessen Umsetzung im Oktober 2020 begonnen hat. Parallel wurden über den Sommer 2020 in beiden Ländern die notwendigen Vorarbeiten und die Bauarbeiten für die Errichtung von Oberflächen- und Grundwasser-Mess-Stellen erfolgreich durchgeführt. Im Sommer 2022 wurden die Messungen abgeschlossen und es wurde damit begonnen, sämtliche Daten in ein Managementkonzept einzuarbeiten.

Die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit nahm beim Projekt ebenfalls eine wichtige Rolle ein: Auf beiden Seiten der Grenze wurden öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen umgesetzt, um das Bewusstsein für das Flusssystem Pinka zu erhöhen, wie z.B. Fischzählung an den Fischaufstiegshilfen mit medienwirksamer Schlussveranstaltung in Bildein (April/Mai 2021), eine „interaktive Biologiestunde“ am 28.5.2021 in der Pinka Schlucht und im August 2022 ein Informationsstand am „Picture On Festival“ direkt an der Pinka in Bildein. Im Rahmen der heutigen Abschlusskonferenz werden die Projektergebnisse präsentiert. 

Lead Partner des INTERREG-Projektes „AquaPinka“ ist die West-Transdanubische Wasserdirektion, als Projektpartner fungiert das Hauptreferat Wasserwirtschaft des Amtes der Burgenländischen Landesregierung (Abteilung 5 – Baudirektion). Als strategische Partner unterstützen das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und das ungarische Innenministerium das Projekt. Die Gesamtkosten des Projekts betragen € 638.650,- (HU 231.150;-/AT 407.500,-), die EFRE Kofinanzierungsrate beträgt 85% (HU 196.477,50 / AT 346.375,-). Das Land Burgenland unterstützt das Projekt mit € 61.125,-.

Weitere Informationen zum Projekt:  https://www.interreg-athu.eu/aquapinka/

Fotos zum Download:  AquaPinka-Eberau_1AquaPinka-Eberau_2  

Bildtexte:

AquaPinka-Eberau_1: Landesrat Heinrich Dorner (r.) mit Dr. Bálint Kondora vom Komitat VAS bei der Abschluss-Präsentation des Projektes.

AquaPinka-Eberau_2: Gruppenvorstand WHR DI Josef Wagner (Gruppe IV) der Landesverwaltung des Landes Burgenland, Landesrat Mag. Heinrich Dorner, Dr. Bálint Kondora (Vizepräsident der Hauptversammlung des Komitats VAS) und Direktor Robert Gáal (Direktion für Wasserwesen von West-Transdanubien) (v.l.).

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Daniel Fenz, 29. November 2022

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