Erfolgreiches Bibermanagement im Burgenland

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Silvia Strauch beim Besuch des Bibermanagements des Naturschutzbunds Burgenland in Eisenstadt.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Silvia Strauch beim Besuch des Bibermanagements des Naturschutzbunds Burgenland in Eisenstadt.
Das Land Burgenland setzt seit Jahren auf ein aktives und lösungsorientiertes Bibermanagement.

LH-Stv.in Haider-Wallner: “Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Biber ist möglich – und funktioniert bereits heute erfolgreich.”

Der Biber ist ein beeindruckender Gestalter unserer Landschaft – gleichzeitig bringt seine Bautätigkeit auch Herausforderungen mit sich. Das Land Burgenland setzt deshalb seit Jahren auf ein aktives und lösungsorientiertes Bibermanagement, das sowohl die Interessen der Bevölkerung und der Landwirtschaft als auch den Naturschutz ernst nimmt. „Wir gehen Konflikte nicht schönfärberisch an – wir lösen sie“, betont Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner.

Der Biber schafft wertvolle Lebensräume, fördert dadurch die Artenvielfalt und kann zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes und einer verbesserten Wasserspeicherung in zunehmend trockenen Regionen beitragen. Gleichzeitig kommt es dort, wo Gewässer und menschliche Nutzungen eng beieinanderliegen, immer wieder zu Problemen – etwa durch Überschwemmungen, Fraßschäden oder instabile Ufer. Genau hier setzt das burgenländische Bibermanagement an: Dem Biber werden naturnahe Lebensräume ermöglicht, wo dies gut machbar ist, und es wird gezielt eingegriffen, wo es notwendig wird.

Mit einer umsichtigen Kombination aus Präventionsmaßnahmen, sanften Eingriffen in den Lebensraum, Flächenankäufen, Förderung von Bewirtschaftungsanpassungen und naturschutzfachlicher Begleitung, bis hin zu Eingriffen in die Population, gelingt es dem Land Burgenland in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Burgenland, Konflikte zu entschärfen und gleichzeitig die Artenvielfalt zu fördern. Da der Biber nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU streng geschützt ist und dem Burgenländischen Naturschutz- und Landschaftspflegegesetz unterliegt, wird stets das gelindeste Mittel zur Entschärfung von Mensch-Biber-Konflikten angewendet. 

Haider-Wallner, die als Landesrätin auch für den Naturschutz zuständig ist: “Das Burgenland beweist: Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Biber ist möglich – und funktioniert bereits heute erfolgreich.”

Maßnahmen im Schulterschluss mit Gemeinden, Landwirtschaft und Naturschutz

So zeigen zahlreiche Beispiele im Land, wie professionelle Lösungen aussehen können:

Leithaprodersdorf (Erlbach):  Nach Vernässungen von Ackerflächen durch einen Biberdamm, Umstellung der betroffenen Flächen auf Wiesenwirtschaft durch den Landwirt. Die Bewirtschaftung als Wiese wird nun im Rahmen des ÖPUL Programms gefördert. Bei Bedarf – etwa zur Mahd – wird der Damm kurzzeitig abgesenkt, um die Fläche abtrocknen zu lassen.

Wulkaprodersdorf (Sulzbach): In einem Rückhaltebecken überstaute ein Biber Feuchtwiesen. Um Rückstau und Vernässungen zu vermeiden, installierte der Wasserbau eine Dammdrainage. Vernässte Teilflächen wurden vom Naturschutzbund Burgenland im Rahmen des Biotopschutzprogramms als Biberhabitat gepachtet.

Lackenbach (Stoober Allee): Ein Biberdamm führte zur Vernässung eines Ackers. Das Bibermanagement Burgenland installierte eine Dammdrainage im Wohndamm, wodurch die Fläche wieder abtrocknen konnte.

Neuhaus in der Wart (Gemeinde Mischendorf): Im Rückhaltebecken des Rohrbaches entstand ein aktives Biberrevier. Die darunterliegenden Ackerflächen, die durch Vernässung betroffen waren, wurden über die Plattform naturfreikauf.at des Naturschutzbundes angekauft. Heute haben sich dort wertvolle Feuchtgebiete entwickelt, die der Natur vorbehalten bleiben.

Inzenhof (Hausergraben): Eine Biberfamilie gestaltet hier seit Jahren die Landschaft. Durch die entstehenden Feuchtflächen wurde den Grundeigentümern eine Ablöse durch Kauf oder Pacht angeboten. Inzwischen konnten rund fünf Hektar über naturfreikauf.at angekauft und ein Hektar über das Biotopschutzprogramm als Biberhabitat gesichert werden.

„Diese Projekte zeigen: Wir handeln rasch, pragmatisch und im Schulterschluss mit Gemeinden, Landwirtschaft und Naturschutz. Der Biber ist Teil unserer heimischen Natur – aber wir lassen niemanden mit Problemen allein. Es ist wichtig, dass Gemeinden das Angebot möglichst zeitnah beim Auftreten von Konflikten nutzen“, so Haider-Wallner.

Zum Herunterladen der Fotos klicken Sie auf die folgenden Links: 

Bibermanagement 1
Bibermanagement 2
Bibermanagement 3

Bildtext Bibermanagement 1 & 2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Silvia Strauch beim Besuch des Bibermanagements des Naturschutzbunds Burgenland in Eisenstadt.

Bildtext Bibermanagement 3: Das Land Burgenland setzt seit Jahren auf ein aktives und lösungsorientiertes Bibermanagement.

Bildquelle: Büro LHStv.in Haider-Wallner (Bild 1), Landesmedienservice Burgenland/Stefan Wiesinger (Bilder 2 und 3)

Eisenstadt, 26. November 2025

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