Würdevolles Sterben wird im Burgenland zur flächendeckenden Realität

Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann mit Dr. Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Pflegeservice Burgenland GmbH
Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann mit Dr. Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Pflegeservice Burgenland GmbH

Erstes stationäres Hospiz entsteht in Oberpullendorf – Mobile Teams werden landesweit ausgebaut

Das Burgenland macht einen entscheidenden Schritt in der Hospiz- und Palliativversorgung: Mit dem ersten stationären Hospiz in Oberpullendorf und dem flächendeckenden Ausbau mobiler Hospizteams wird die Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen grundlegend verbessert. Der Meilenstein aus dem Zukunftsplan Burgenland 2030 bringt konkrete Fortschritte: Ab Winter 2026/27 werden im ersten stationären Hospiz des Landes in Oberpullendorf zehn Betten zur Verfügung stehen. Schon Ende des Jahres soll der Baustart erfolgen. Der Standort direkt neben der Pflegeeinrichtung und Klinik Oberpullendorf wird von den Sozialen Diensten Burgenland (BPB) betrieben. „Hospiz- und Palliativversorgung gewinnt immer mehr an Bedeutung – daher haben wir uns die bestmögliche Versorgung und den Ausbau zum Ziel gesetzt“, betont Soziallandesrat Leonhard Schneemann.

Bereits seit 2021 sind zwei Mobile Palliativteams über die Sozialen Dienste Burgenland (BUP) mit Standorten in Eisenstadt und Güssing im Einsatz. „2024 wurden 653 Personen durch die beiden Teams betreut“, erklärt Soziallandesrat Leonhard Schneemann die bisherige Erfolgsgeschichte.

Das Angebot wird durch eine Neuorganisation der mobilen Hospizteams, die schwerkranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen zu Hause begleiten und unterstützen, komplettiert. „Oberstes Ziel ist es, ein würdevolles, schmerzfreies und selbstbestimmtes Leben bis zum Tod zu ermöglichen“, so der Soziallandesrat.

Die ehrenamtlichen Hospizteams, die eine spezielle Ausbildung absolvieren, bieten umfassende Unterstützung:

  • Psychosoziale Betreuung durch Gespräche, Hilfe bei der Lebensbewältigung und Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen wie Patientenverfügungen
  • Spirituelle und seelsorgerische Begleitung für religiöse Bedürfnisse
  • Alltagsunterstützung und Koordination von Pflegediensten zur Entlastung betreuender Angehöriger
  • Umfassende Beratung zu Pflegeleistungen und Sterbeprozess

Neue Finanzierung und Qualitätsstandards

Die Finanzierung erfolgt künftig über das Hospiz-Palliativfondsgesetz in einer Drittelfinanzierung durch Land, Bund und Sozialversicherungsträger. Neue Verträge mit Trägern gewährleisten die Versorgung nach adaptierten Qualitätskriterien. „Eine hauptamtliche Koordination pro Versorgungsregion wird künftig bei den Trägern angestellt und kümmert sich um die Organisation der Ehrenamtlichen und jener, die Unterstützung benötigen“, erläutert Schneemann die verbesserte Struktur.

Regionale Aufteilung sorgt für optimale Betreuung

Zwei Versorgungsregionen werden künftig über die Landestochter SDB organisiert:

  • Oberpullendorf – mit dem ersten stationären Hospiz als zentralem Baustein
  • Güssing/Jennersdorf – als zusammengefasste Versorgungsregion

In den übrigen Regionen (Neusiedl, Eisenstadt-Umgebung, Mattersburg und Oberwart) werden Verträge mit bewährten Trägern abgeschlossen. 

„Hospiz- und Palliativversorgung wird im ganzen Land flächendeckend ausgebaut“, fasst Schneemann die Bedeutung des Projekts zusammen. „Dieser nächste Meilenstein aus dem Zukunftsplan Burgenland 2030 zeigt, dass wir den Menschen in ihrer schwierigsten Lebensphase nicht allein lassen.“

Das kostenfreie Angebot steht allen Betroffenen zur Verfügung und stellt einen wichtigen Baustein in der humanitären Versorgung des Burgenlands dar.

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Hospiz- und Palliativversorgung 1      Hospiz- und Palliativversorgung 2

Bildtext Hospiz- und Palliativversorgung 1 & 2: Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann mit Dr. Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Pflegeservice Burgenland GmbH.

Bildquelle: Büro LR Schneemann

Eisenstadt, 05. August 2025

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