Tag der Pflege: Im Burgenland steht der Mensch im Mittelpunkt – nicht der Profit

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Leonhard Schneemann betonen die Gemeinnützigkeit der Pflege

LH Doskozil: „Pflege ist kein Geschäftsmodell, sondern eine gesellschaftliche Verantwortung. Mit der gesetzlichen Verankerung der Gemeinnützigkeit stellen wir sicher, dass Steuermittel ganz und gar dem Gemeinwohl dienen – und nicht privaten Konzerngewinnen.“

Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai bekräftigt das Burgenland seinen konsequenten Weg: „Mit Pflege darf kein Gewinn erwirtschaftet werden!" – diesen klaren Leitsatz stellt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in den Mittelpunkt der burgenländischen Pflegepolitik. Mit der Novelle des Sozialeinrichtungsgesetzes wurde die Gemeinnützigkeit als Grundprinzip der burgenländischen Pflegelandschaft verankert. „Die Gemeinnützigkeit garantiert, dass jene Steuergelder, die für die Daseinsleistung Pflege bestimmt sind, auch tatsächlich vollständig für diesen Zweck aufgewendet werden. Jeder Euro soll den pflegebedürftigen Menschen zugutekommen und nicht der Gewinnmaximierung dienen", bekräftigen Doskozil und Soziallandesrat Leonhard Schneemann anlässlich des Tages der Pflege. 

Bereits heute werden 36 der insgesamt 45 Alten- und Pflegeheime im Land gemeinnützig geführt. Diese bieten einen Großteil der rund 2.300 Pflegebetten, die von 16 verschiedenen Trägern betrieben werden. Weniger als 20 Prozent der Pflegebetten sind derzeit noch in gewinnorientierter Hand.

„Die elf gemeinnützigen Betreiber im Land beweisen täglich, dass gewinnorientiertes Denken in der Pflege und Betreuung nichts zu suchen hat", betont Soziallandesrat Leonhard Schneemann. Mit der SEG-Novelle 2024 müssen bis Ende 2026 alle Betreiber ihre Gemeinnützigkeit nachweisen oder mit dem Aus von Landesmitteln rechnen.

Dynamischer Ausbau der Pflegeinfrastruktur

Wie dringend der Ausbau professioneller Pflegestrukturen ist, zeigt eine aktuelle Studie von EcoAustria: Jährlich gehen dem österreichischen Arbeitsmarkt bis zu 20.700 Personen bzw. 9.200 Vollzeitäquivalente verloren, weil Menschen ihre Arbeitszeit reduzieren oder ganz aus dem Beruf aussteigen, um Angehörige zu pflegen. „Das Burgenland befindet sich gerade in der größten Ausbauoffensive im Pflegebereich – diese erfolgt bedarfsorientiert“, so LR Leonhard Schneemann. Das Burgenland bietet einerseits das europaweite Vorreitermodell zur Anstellung betreuender Angehöriger und Vertrauenspersonen, um die Angehörigen finanziell und sozialrechtlich abzusichern. Gleichzeitig wird die Pflegeinfrastruktur massiv ausgebaut – das Pflegestützpunktmodell wird ausgerollt, in Pflegeeinrichtungen investiert. 

In den vergangenen Jahren wurden zwei neue Einrichtungen mit je 65 Pflegeplätzen in Zurndorf und Schandorf in Betrieb genommen, beide betrieben vom Arbeitersamariterbund (ASB). Drei weitere zukunftsweisende Projekte befinden sich in Bau oder Planung:

  • In Redlschlag entsteht als Ersatz für Bernstein eine moderne Pflegeeinrichtung, die von 36 auf 64 Pflegeplätze erweitert wird und Ende 2025 ihre Pforten öffnen soll. Betreiber ist die landeseigene Burgenländische Pflegeheim Betriebs-GmbH (BPB).
  • In Rechnitz baut die Caritas ein spezialisiertes Demenzzentrum mit eigener Demenzoase für besonders fortgeschrittene Erkrankungsfälle.
  • In Oberpullendorf entsteht das erste stationäre Hospiz des Landes mit 10 Betten, betrieben von der BPB – ein wichtiger Meilenstein für die palliative Versorgung im Burgenland.

Fast 4.000 Pflegekräfte im Einsatz

Derzeit sind rund 4.000 Pflegekräfte beschäftigt – davon knapp 1.300 in Pflegeheimen und etwa 500 in der mobilen Pflege und Betreuung. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit der pflegebedürftigen Burgenländerinnen und Burgenländer. „Pflegekräfte verdienen nicht nur unseren Respekt, sondern auch faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Ein gemeinnütziges System stellt sicher, dass die verfügbaren Mittel dafür eingesetzt werden und nicht in die Taschen von Investoren fließen. Dadurch profitieren alle pflegebedürftigen Burgenländerinnen und Burgenländer und letztlich auch die Pflegekräfte", so Doskozil. Für sämtliche Beschäftigten in burgenländischen Pflegeeinrichtungen wurde der burgenländische Mindestlohn eingeführt. 

Weitere Zukunftsweisende Reformen geplant

Das aktuelle Regierungsprogramm sieht weitere wichtige Maßnahmen vor, darunter ein zentrales Bettenmanagement für die Vergabe der Pflegebetten und eine Umstellung auf Echtkostenabrechnung statt der bisherigen Tagsätze. „Profitorientierung darf bei der Pflege unserer Eltern, Großeltern und anderer Pflegebedürftiger keine Rolle spielen. Wir im Burgenland gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen, dass eine solidarische, gemeinnützige Pflegelandschaft nicht nur möglich, sondern auch besser für alle Beteiligten ist“, betont Landeshauptmann Doskozil abschließend.

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Bildtext LH Doskozil/LR Schneemann: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Leonhard Schneemann betonen die Gemeinnützigkeit der Pflege.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Eisenstadt, 12. Mai 2025

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