Projekt „Erinnerungszeichen“: Pflege jüdischer Friedhöfe als historische Verpflichtung und als Mahnmal für die Nachwelt

Machten sich beim Besuch ein Bild von den Pflegemaßnahmen am Jüdischen Friedhof in Lackenbach: v.l.: Mag. Eva Schwarzmayer, Trendwerk, Projektleiterin Burgenland, Mag. Klaus Hoffmann, MSc, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Horst Horvath, RE.F.U.G.I.U.S., LR Mag. Heinrich Dorner, Bgm. Christian Weninger
Dank der Pflegemaßnahmen im Rahmen des Projekts „Erinnerungszeichen“ befindet sich der Jüdische Friedhof in Lackenbach befindet in einem sehr guten Zustand. v.l.:  Bgm. Christian Weninger, Mag. Eva Schwarzmayer, Trendwerk, Projektleiterin Burgenland, Mag. Klaus Hoffmann, MSc, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, LR Mag. Heinrich Dorner, Horst Horvath, RE.F.U.G.I.U.S.
v.l.: Mag. Klaus Hoffmann, MSc, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, LR Mag. Heinrich Dorner, Horst Horvath, RE.F.U.G.I.U.S., Mag. Eva Schwarzmayer, Trendwerk, Projektleiterin Burgenland, Bgm. Christian Weninger,

LR Dorner: „Es ist eine wichtige Aufgabe und historische Verpflichtung, die jüdischen Friedhöfe in einem guten und würdigen Zustand zu erhalten.“

Seit 2010 führen Langzeitarbeitslose im Rahmen des Projekts „Erinnerungszeichen“ jährlich Pflegemaßnahmen in den Jüdischen Friedhöfen des Burgenlandes durch. Die Initiative wird im Auftrag des Landes Burgenland und der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien über den Verein RE.F.U.G.I.U.S. abgewickelt und dient bereits österreichweit als Vorbild. Die Gemeinde Lackenbach, einst eine der Esterházyschen „Siebengemeinden“ im Burgenland mit hohem jüdischen Bevölkerungsanteil, hat eine „Pflegeverpflichtung“ für den örtlichen jüdischen Friedhof übernommen und diesen mit Hilfe des Projekts revitalisiert. Landesrat Heinrich Dorner, Klaus Hoffmann, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Lackendorfs Bürgermeister Christian Weninger, Eva Schwarzmayer und Horst Horvath vom Verein RE.F.U.G.I.U.S. statteten am Donnerstag, 9. September, dem Friedhof in Lackenbach einen Besuch ab und machten sich ein Bild von den Pflegemaßnahmen.

„Vor dem Hintergrund der fürchterlichen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung des Burgenlandes und nicht zuletzt angesichts der großen Bedeutung der einstigen Siebengemeinden des Burgenlandes ist es eine ganz wichtige Aufgabe, die jüdischen Friedhofe im Land in einem guten und würdigen Zustand zu erhalten – als Teil der historischen Verpflichtung gegenüber der jüdischen Bevölkerung und um kommenden Generationen die Geschichte weiterzugeben. Ich bin dem Verein RE.F.U.G.I.U.S. und auch der Gemeinde Lackenbach deshalb dankbar, dass sie sich dieser Aufgabe angenommen haben“, erklärte Landesrat Dorner. 

14 aufgelassene jüdische Friedhöfe gibt es im Burgenland, formal sind sie im Besitz und unter Verwaltung der IKG Wien. In 12 von ihnen werden derzeit im Rahmen des Projekts „Erinnerungszeichen“ Pflegemaßnahmen durchgeführt. Diese umfassen Mäh- und Schneidarbeiten an Hecken und wucherndem Efeubewuchs an Friedhofsmauern und Grabsteinen, die bis zu mehreren Hundert Kilo wiegen. Das sei nicht zuletzt im Hinblick auf die Sicherheit der BesucherInnen wichtig, betonte IKG-Generalsekretär Hoffmann: „Es besuchen viele internationale Gäste die Friedhöfe, manche auf den Spuren ihrer Vorfahren, andere aus Interesse an der Geschichte. Ihnen soll ein gefahrloser Besuch möglich sein“. Hoffmann attestiert den jüdischen Friedhöfen im Burgenland generell einen sehr guten Zustand. 

Der rund ein Hektar große jüdische Friedhof in Lackenbach, der in einem kleinen eingezäunten Bereich auch den Roma-Friedhof beherbergt, sei noch vor einem Jahr „in einem wildromantischen Zustand“ gewesen, erinnert sich Bürgermeister Weninger. Nach Übernahme einer Pflegevereinbarung sei der Friedhof jetzt überall begehbar und seien alle Grabsteine wiederzufinden. Mindestens zweimal im Jahr werden von drei bis fünf Arbeitslosen Pflegemaßnahmen an den Friedhöfen durchgeführt. Insgesamt haben sie 2020 2.378 Stunden (inklusive Anreisezeiten) geleistet. Die Gesamtkosten von 76.500 Euro werden vom Land Burgenland mit 24.500 Euro, von der IKG mit 10.000 Euro, von der Gemeinde mit 12.000 Euro (je Gemeinde 1.000 Euro) und vom AMS über die Firma Trendwerk mit 30.000 Euro finanziert. 

Horst Horvath vom Verein RE.F.U.G.I.U.S. hofft, „dass bald alle 14 Gemeinden eine Pflegevereinbarung unterzeichnet haben werden“.  

Seit 2010 seien über das Projekt insgesamt 50 Personen beschäftigt worden, „mehr als die Hälfte von ihnen hat in der Folge eine fixe Anstellung gefunden“, freut sich Projektleiterin Eva Schwarzmayer von der Firma Trendwerk. 

 

Pressefotos zum Download:  Projekt Erinnerungszeichen_1, _2, _3

Bildtext Bild 1: Machten sich beim Besuch ein Bild von den Pflegemaßnahmen am Jüdischen Friedhof in Lackenbach: v.l.: Mag. Eva Schwarzmayer, Trendwerk, Projektleiterin Burgenland, Mag. Klaus Hoffmann, MSc, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Horst Horvath, RE.F.U.G.I.U.S., LR Mag. Heinrich Dorner, Bgm. Christian Weninger 

Bildtext Bild 2: Dank der Pflegemaßnahmen im Rahmen des Projekts „Erinnerungszeichen“ befindet sich der Jüdische Friedhof in Lackenbach in einem sehr guten Zustand. v.l.: 
Bgm. Christian Weninger, Mag. Eva Schwarzmayer, Trendwerk, Projektleiterin Burgenland, Mag. Klaus Hoffmann, MSc, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, LR Mag. Heinrich Dorner, Horst Horvath, RE.F.U.G.I.U.S.

Bildtext Bild 3: v.l.: Mag. Klaus Hoffmann, MSc, Generalsekretär für kfm. Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, LR Mag. Heinrich Dorner, Horst Horvath, RE.F.U.G.I.U.S., Mag. Eva Schwarzmayer, Trendwerk, Projektleiterin Burgenland, Bgm. Christian Weninger, 

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Hans-Christian Siess, 9. September 2021

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