Nachruf Franz Vass

Nach kurzem schweren Leiden ist in der Nacht vom 12. auf den 13. November ist einer der bedeutendsten Künstler des Burgenlandes gestorben. Franz Vass wurde 1942 in Güssing als Sohn eines Lehrers geboren. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zog die Familie Vass in die Steiermark.

Franz Vass besuchte in seiner Ausbildung zunächst die Kunstgewerbeschule in Graz und parallel dazu eine Schauspielschule. Vier Jahre lang war er Ensemble-Mitglied des Kabaretts „Der Hammer“ im Forum Stadtpark. Danach übersiedelte er nach Wien und studierte an der Akademie der bildenden Künste, wo er 1968 das Diplom als akademischer Maler erwarb. Er war bis zu seiner Pensionierung am Gymnasium in Gleisdorf als Kunsterzieher tätig.

Zum „Burgenländer“ wurde er wieder, als ihn sein Jugendfreund Harro Pirch nach Unterrabnitz holte. Vor genau 50 Jahren gründete er gemeinsam mit Pirch, Rudolf Klaudus und Franz Erntl die Rabnitztaler Malerwochen. Bis 2015 hinterließ er dort auch seine künstlerischen Spuren.
Vass wurde auch Mitglied der „Künstlergruppe Burgenland“, und als Nachfolger von Feri Zotter war er bis 2001 künstlerischer Leiter des Künstlerdorfs Neumarkt an der Raab.

Seit 1996 lebte und arbeitete er in Wallendorf im südlichen Burgenland. Das künstlerische Werk von Franz Vass reicht von besonders subtilen Farbstiftarbeiten bis zur expressionistischen Malerei. Sie schafft es gelichzeitig leicht, aber auch hintergründig zu sein. Seit den frühen 1980er Jahren sammelt das Land Burgenland Bilder von Franz Vass. Zwanzig Malereien und Zeichnungen befinden sich heute in der Kunstsammlung des Landes.

Im Jahr 2013 würdigt das Land Burgenland das Werk von Franz Vass mit der Verleihung des Landeskulturpreises in der Sparte Bildende Kunst.

Mit Franz Vass verliert das Burgenland einen großartigen und vielseitigen Künstler, der hier weit sichtbar seine künstlerischen Spuren hinterlassen hat.