„Die gestern zwischen dem Landwirtschaftsministerium und den Ländern Niederösterreich und Burgenland unterzeichnete Grundsatzvereinbarung ist ein wesentlicher Schritt, um die Wasserressourcen im Osten nachhaltig zu sichern. Dafür sind alle im Memorandum angeführten Punkte von Bedeutung, hinzu kommen jene Maßnahmen, die im Burgenland bereits auf Hochtouren umgesetzt werden, wie etwa ein koordiniertes Schlamm- und Schilfmanagement oder die Errichtung von Wehranlagen in den Entwässerungsgräben der Region, um den Grundwasserhaushalt durch gezielten Wasserrückhalt zu verbessern“, so Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner. Der Bund und die beiden Bundesländer seien sich auch einig, dass als erstes überregionales Projekt die Zuleitung von Donauwasser in die Ostregion in Niederösterreich südlich der Donau und in das nördliche Burgenland im Rahmen einer Machbarkeitsstudie gemeinsam entwickelt werden soll. „Dieser Schulterschluss über die Bundesländergrenzen hinweg und zwischen Bund und Ländern unterstreicht die Bedeutung dieses Vorhabens, vor allem den Erhalt einzigartiger Lebensräume, wie des Neusiedler Sees oder der Sodalacken des Seewinkels“, betont der Landesrat.
Seitens des Burgenlandes könne man beim Projekt einer Zuleitung auf umfassende, fundierte und detaillierte Vorarbeiten im Zuge der Gespräche mit Ungarn zurückgreifen. Dorner hielt in dem Zusammenhang fest, dass es dabei nie alleine um eine Zufuhr von Wasser in den Neusiedler See, sondern um eine gesamtheitliche Betrachtung des Wasserhaushalts im Natur- und Kulturraum Seewinkel geht. „Alle Experten sind sich einig, dass wir für eine ausgeglichene Wasserbilanz Unterstützung in Form neuer Zuleitungen brauchen. Laut einer Studie, die wir seitens des Landes haben erstellen lassen, ist nach zahlreichen Untersuchungen das Donau-Wasser chemisch geeignet und auch ökologisch unter Einhaltung bestimmter Bedingungen und Mengen zur Dotation der gesamten Region möglich“, unterstrich der Landesrat.
Die vom WWF heute erhobene Forderung, das Wasser länger in der Landschaft zu halten, sei im Burgenland bereits auf der Tagesordnung, so der Landesrat weiters. „Oberste Prämisse im Seewinkel lautet ‚Jeden Tropfen Wasser so lange wie möglich in der Region halten‘. Diesem Anspruch folgend wurden in den letzten Monaten ca. 30 temporäre Wehranlagen in den Entwässerungsgräben der Region errichtet, um in einem ersten Schritt den Grundwasserhaushalt durch gezielten Wasserrückhalt zu verbessern und die Wasserableitung in den Einser-Kanal so gering wie möglich zu halten“, erläuterte der Landesrat. Er verweist in dem Zusammenhang auch darauf, dass die EU letztes Jahr ein Millionenprojekt zur Erhaltung der Salzlacken und der damit einhergehenden Verbesserung der Grundwassersituation im Seewinkel genehmigt hat. In den nächsten fünf Jahren fließen insgesamt 12 Millionen Euro in den Erhalt der Salzlacken. „Das bedeutet einen enormen Impuls für die Region“, hob Dorner hervor.
Hervorzuheben sind aus Sicht des Landesrats die in der gestern unterzeichneten Vereinbarung genannten Ziele im Bereich der Landwirtschaft. „Vor allem was eine Anpassung der Landwirtschaft an veränderte klimatische Bedingungen durch entsprechende Bewirtschaftungsformen und Kulturarten und einen sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser betrifft, ist der eingeschlagene Weg absolut zu begrüßen. Insgesamt haben wir mit dem Memorandum ein deutliches Signal gesandt, dass wir den klimatischen Veränderungen nicht tatenlos zusehen werden, sondern den einzigartigen Naturraum Seewinkel/Neusiedler See mit einem Bündel an Maßnahmen langfristig absichern wollen“, bekräftigte Dorner.
Fercsak Hermann, 03. September 2024
Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1
Tel: 02682/600-2941
Fax: 02682/600-2278
post.oa-presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at