Koordiniertes Vorgehen gegen Rebzikade im Burgenland

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Christoph Wachter (Winzer) und Rainer Stubits (Winzer) beim Lokalaugenschein am Eisenberg
Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner vor einem infizierten Rebstock am Eisenberg
Reinhold Krutzler (Winzer, Obmann Eisenberg DAC), Kathrin Stubits (Winzerin), Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Christoph Wachter (Winzer)

Enge Zusammenarbeit mit Land, Landwirtschaftskammer, Bezirkshauptmannschaften und Pflanzenschutzdienst

Die Flavescence dorée, auch als "Goldgelbe Vergilbung der Rebe" bekannt, stellt derzeit eine ernstzunehmende Bedrohung für den burgenländischen Weinbau dar. Als Überträger dieser gefährlichen Quarantänekrankheit gilt die Amerikanische Rebzikade, deren Vorkommen insbesondere in den Weingärten des Südburgenlands stark zugenommen hat. Da eine direkte Bekämpfung des Erregers nicht möglich ist, konzentrieren sich die Maßnahmen auf die Eindämmung des Überträgers sowie die konsequente Entfernung infizierter Rebstöcke. „Wir nehmen die aktuelle Situation sehr ernst und setzen auf ein abgestimmtes, entschlossenes Vorgehen aller relevanten Stellen im Land“, betonen Landeshauptmann-Stellvertreterin und Landwirtschaftslandesrätin Anja Haider-Wallner und der Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, Nikolaus Berlakovich. 

Die Amerikanische Rebzikade wurde in Österreich erstmals im Jahr 2004 in der Südoststeiermark nachgewiesen, der erste Ausbruch der Krankheit Flavescence dorée folgte 2009 in der Gemeinde Tieschen. Im Burgenland wurde die Rebenkrankheit 2015 durch Labortests bestätigt. Seither wird der Krankheitsverlauf systematisch überwacht, Verdachtsfälle werden dokumentiert und betroffene Rebstöcke konsequent entfernt.

Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Burgenland, den Bezirkshauptmannschaften und dem Pflanzenschutzdienst Burgenland wurde ein koordiniertes Maßnahmenpaket erarbeitet, das auch aktuell wieder umgesetzt wird. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen eine Ausbreitung der Krankheit verhindern und die burgenländischen Reben schützen. Das kann nur mit einem gemeinsamen, lückenlosen Vorgehen gelingen – und dieses setzen wir jetzt konsequent um“, so Haider-Wallner.

Sofortmaßnahmen in besonders betroffenen Gebieten

In besonders betroffenen Weinbauregionen wie Csaterberg, Eisenberg, Winten, Gaas, Heiligenkreuz, Eltendorf, Lutzmannsburg und Deutschkreutz sind Sofortmaßnahmen bereits angelaufen. Dazu gehören intensive Begehungen und Sichtkontrollen in den Weingärten, begleitende Schulungen sowie Beratungen durch den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer. Infizierte Rebstöcke werden samt Wurzelstock entfernt und fachgerecht gerodet. Gleichzeitig erfolgt ein Monitoring der Rebzikade mittels Gelbtafeln, um das Auftreten der Überträger frühzeitig zu erkennen. 

„Unsere Beraterinnen und Berater in der Landwirtschaftskammer sind in engem Austausch mit den Winzerinnen und Winzern. Denn eines ist klar, wir wollen, dass die Winzerinnen und Winzer ihre Weingärten und somit ihre Existenzgrundlage nicht verlieren. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit dem Land und den Behörden entschlossen daran, diese und andere Schädlinge und Krankheiten einzudämmen und zu bekämpfen“, erklärt Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, und bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer Expertise dazu beitragen. 

Früherkennung entscheidend

Für die betroffenen Winzer:innen ist die rasche Erkennung möglicher Krankheitsherde entscheidend. Erste Anzeichen zeigen sich durch eine frühzeitige Verfärbung der Blätter: Während sich Blätter von Rotweinsorten leuchtend rot färben, vergilben die Blätter von Weißweinsorten deutlich. Auffällig ist zudem, dass sich die Blattspreiten stark nach unten einrollen. Ein Abgleich mit dem offiziellen Symptomkatalog hilft bei der sicheren Bestimmung der betroffenen Pflanzen.

„Wir appellieren an alle Weinbäuerinnen und Weinbauern, ihre Weingärten regelmäßig auf Symptome zu kontrollieren. Nur durch frühe Erkennung und rasches Handeln können wir die Krankheit eindämmen“, unterstreichen Berlakovich und Haider-Wallner.

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Lokalaugenschein Eisenberg 1
Lokalaugenschein Eisenberg 2
Lokalaugenschein Eisenberg 3

Bildtext Lokalaugenschein Eisenberg 1: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Christoph Wachter (Winzer) und Rainer Stubits (Winzer) beim Lokalaugenschein am Eisenberg.

Bildtext Lokalaugenschein Eisenberg 2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner vor einem infizierten Rebstock am Eisenberg.

Bildtext Lokalaugenschein Eisenberg 3: Reinhold Krutzler (Winzer, Obmann Eisenberg DAC), Kathrin Stubits (Winzerin), Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Christoph Wachter (Winzer).

Bildquelle: Büro LH-Stv.in Haider-Wallner

Eisenstadt, 30. September 2025

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