Am 7. November 2025 fand in der St. Martins Therme & Lodge im Burgenland die diesjährige Konferenz der Landesintegrationsreferentinnen und -referenten statt. Unter dem Vorsitz der burgenländischen Landesrätin für Integration, Daniela Winkler, und im Beisein von Integrationsministerin Claudia Plakolm, tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aller österreichischen Bundesländer über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Prioritäten in der österreichischen Integrationspolitik aus. Im Mittelpunkt der Beratungen standen Maßnahmen zur besseren Integration von Migrantinnen und Migranten in Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Die eingebrachten Anträge der Bundesländer verdeutlichen den gemeinsamen Willen, Integration in Zukunft verbindlicher, koordinierter und stärker arbeitsmarkt- sowie werteorientiert zu gestalten.
Mit Beginn ersuchte die Konferenz die Bundesministerin, über die aktuelle Situation hinsichtlich der Umsetzung von Mitwirkungspflichten und Sanktionen zu berichten und das Bundesgesetz zur Integration in Bezug auf die Ausweitung der Mitwirkungspflichten, die Verschärfung der Strafbestimmungen und die Erarbeitung von rechtlichen Tatbeständen für „Integrationsunwilligkeit“ sowie hinsichtlich strengerer Sanktionsmöglichkeiten zu prüfen.
Einstimmige Beschlüsse wurden zu folgenden Punkten gefasst:
- Nationaler Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung mit einem Aufbau und Erhalt von Einrichtungen zur Bewusstseinsbildung
- Dokumentation und Unterstützung von Betroffenen von Rassismus in den Bundesländern.
- Verfahrensvereinfachung und Beschleunigung der Anerkennung im Ausland erworbener Ausbildungen
- Ausbau des digitalen Kursangebots und der niederschwelligen Erreichbarkeit des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) in den ländlichen Regionen
- Prüfung, ob Verschärfungen des Assoziationsabkommens, insbesondere hinsichtlich der darin beinhalteten „Stillhalteklausel“, das Ziel der Integration türkischer Staatsangehöriger besser erreichen als bestehende und begleitende Integrationsmaßnahmen.
- Vereinbarung zur Teilnahme an vom Bund, den Ländern und der EU geförderten Deutschkursen. In diesem Zusammenhang wurde festgehalten, dass der Eintritt in den Arbeitsmarkt Vorrang vor der Fortsetzung von Deutschkursen haben muss.
- Stärkung der Demokratiebildung als Beitrag zur Integration und gesellschaftlichen Teilhabe in Form des Demokratieunterrichts in der Sekundarstufe I
Die bei der Konferenz von den Referentinnen aus den Bundesländern einstimmig gefassten Beschlüsse werden an das zuständige Regierungsmitglied gerichtet.
Landesrätin Daniela Winkler betonte zum Abschluss der Konferenz die besondere Rolle des Burgenlands in der österreichischen Integrationspolitik: „Integration gelingt dort am besten, wo Menschen von Anfang an aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben“, so Winkler. Seit Jahresbeginn setzt das Burgenland auf ein Modell, das die Beteiligung von Personen, die im Rahmen der Grundversorgung unterstützt werden, an gemeinnützigen Tätigkeiten fördert und damit nachhaltige Integration ermöglicht. „Im Burgenland setzen wir in der Integrationspolitik wichtige Eckpfeiler, indem wir für die Aufnahme von Asylwerbern in der Grundversorgung eine verträgliche Höchstzahl festgelegt haben und mit sozialen Beschäftigungsmodellen klare, verantwortungsbewusste Migrationspolitik machen. Im Fokus stehen Mitwirkung und Chancen, die von gegenseitigem Respekt getragen sind“, betonte Winkler. Durch soziale Beschäftigungsprogramme sollen Menschen frühzeitig eingebunden und gleichzeitig Gemeinden unterstützt werden. Damit setzt das Burgenland österreichweit Maßstäbe für eine praxisnahe, nachhaltige und gemeinwohlorientierte Integrationspolitik.
Für Integratonsministerin Claudia Plakolm darf Integration keine Frage der Postleitzahl sein: “Regeln und Pflichten gelten für alle gleich – egal, wo in Österreich jemand lebt. Mit dem neuen verpflichtenden Integrationsprogramm schaffen wir erstmals ein österreichweit einheitliches, verpflichtendes System – vom ersten Tag an. Deutsch lernen, arbeiten, unsere Werte leben – das sind die drei klaren Eckpfeiler. Wer sich verweigert, muss mit Konsequenzen rechnen. Integration ist kein Angebot – Integration ist Pflicht“, so Plakolm.
Künftig wird laut der Ministerin der volle Sozialleistungsbezug an die aktive Teilnahme an Integrationsmaßnahmen gekoppelt – rechtlich abgesichert durch die neue Statusverordnung, die Mitte 2026 in Kraft tritt. „Österreich hilft jenen, die Hilfe brauchen – aber nicht bedingungslos. Und unter welchen Bedingungen, das legen wir fest. Mit dem neuen Integrationsprogramm gehen wir diesen Weg jetzt gemeinsam – konsequenter denn je. Das ist der neue österreichische Weg der Integration: verbindlich, gerecht, klar.“
Insgesamt zeigt sich, dass die Bundesländer verstärkt auf verbindliche Integrationsmaßnahmen, strukturelle Verbesserungen in der Arbeitsmarktintegration sowie auf bundeseinheitliche Standards und Kooperation setzen. Dabei wird die Bedeutung einer konsequenten und wertbasierten Integrationspolitik betont, die klare Erwartungen definiert und zugleich faire Chancen schafft.
Über die Konferenz der Landesintegrationsreferentinnen und Landesintegrationsreferenten
Die Konferenz ist ein in Jahresabständen regelmäßiges Treffen der für Integration zuständigen Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Bundesländer. Der Vorsitz wechselt jährlich unter den Bundesländern. Ziel ist der Austausch von Erfahrungen, Strategien und Best-Practice-Modellen zur erfolgreichen Integration von Zugewanderten in Gesellschaft, Bildung und Arbeitsmarkt.
Der Vorsitz wechselt vom Burgenland nach Kärnten.
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IntegrationsreferentInnen 1 IntegrationsreferentInnen 2
IntegrationsreferentInnen 3 IntegrationsreferentInnen 4
Bildtext Konferenz der IntegrationsreferentInnen 1: Gruppenbild (v.l.) mit Landesrat Dr. Christian Dörfel, Oberösterreich, Landeshauptmann-Stellv. Mag.a Bettina Emmerling, MSc, Wien, Landesrat Martin Antauer, Niederösterreich, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie Claudia Plakolm, Landesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler, Burgenland, Landesrat Mag. Hannes Amesbauer, BA, Steiermark und Landeshauptmann-Stellv. Philip Wohlgemuth, Tirol.
Bildtext Konferenz der IntegrationsreferentInnen 2: In Frauenkirchen tagten am 6. und 7. November die Integrationsreferentinnen und Integrationsreferenten der Bundesländer und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bildtext Konferenz der IntegrationsreferentInnen 3: Landesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler (stehend) spricht bei der Konferenz.
Bildtext Konferenz der IntegrationsreferentInnen 4: (v.l.): Bundesministerin Claudia Plakolm und Landesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler.
Bildquelle: Büro Landesrätin Winkler/Christoph Novak (Bilder 1 bis 3) & Landesmedienservice Burgenland/Christian Gmasz (Bild 4)
Frauenkirchen, 07. November 2025
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