Im Rahmen des vom Land Burgenland gemeinsam mit Sicherheits- und Blaulichtorganisationen ins Leben gerufenen Sicherheitsmonats Oktober wurde am Donnerstag eine großangelegte Übung durchgeführt, bei der eine Strommangellage mit Netzabschaltungen simuliert wurde. Insgesamt 17 Organisationen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur im ganzen Burgenland haben teilgenommen. Alle Übungsszenarien konnten planmäßig durchgespielt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Zufrieden zeigt sich der zuständige Landesrat Heinrich Dorner: „Ziel der Strommangellage- und Blackout-Übung war nicht nur eine Vorbereitung auf den Ernstfall eines großflächigen Stromausfalls oder einer Strommangellage durch technische Überprüfung der Infrastruktur und das Training der erforderlichen Abläufe. Es war auch wichtig, der Bevölkerung zu zeigen: Ein Stromausfall oder eine Strommangellage mit Netzabschaltungen kann passieren, auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, aber die Bevölkerung kann sich völlig sicher fühlen, denn das Land Burgenland und die Institutionen der kritischen Infrastruktur sind bestens gerüstet für den Ernstfall.“
Claus Paar, zuständiger Hauptreferatsleiter für Katastrophenschutz und Krisenmanagement im Land Burgenland, zieht ein positives Resümee der Strommangellage- und Blackout-Übung: „Ziel der Übung war auch eine entsprechende Bewusstseinsbildung sowohl in den teilnehmenden Institutionen als auch in der Bevölkerung, sich mit dem Thema Blackout und seinen möglichen Auswirkungen auseinander zu setzen und daraus resultierende Erkenntnisse und Maßnahmen zu definieren, um die Vulnerabilität zu senken und die Resilienz zu stärken. Mit der heutigen Übung ist uns gelungen, dieses Ziel zu erreichen und weitere Übungen zu planen und vorzubereiten.“
Positives Resümee der teilnehmende Institutionen
Bei allen teilnehmenden Organisationen und Unternehmen konnten die Übungsszenarien wie geplant durchgeführt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.
Seitens der Netz Burgenland wurde eine erfolgreiche Absolvierung der Strommangellage- und Blackout-Übung gemeldet: Die Blackout-Übung verlief erfolgreich und planmäßig. An allen drei Standorten – Eisenstadt, Oberpullendorf und Oberwart – funktionierte die Umschaltung auf die Netzersatzaggregate reibungslos. Die Notstromversorgung konnte stabil aufrechterhalten werden. Die Übung bestätigte die hohe technische Zuverlässigkeit der Systeme sowie die gute Vorbereitung und Routine der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krisenfall.
Ein positives Resümee zieht seitens der Burgenland-Energie-Tochter BE Technology der burgenländische Breitbandkoordinator Georg Podebradsky ein positives Resümee: „Die Übungsannahme der autarken Kommunikation im Blackout-Fall ohne Internet und Cloud wurde auf einer 40-Kilometer-Glasfaserstrecke ohne Zwischenregenerator und Splitter erfolgreich demonstriert. Nach Messung der Glasfaserstrecke inklusive. Übertragungstechnik wurden Server und Client mittels Spezialsoftware zu einem Netz verschaltet. Der Nachweis einer gleichzeitigen Übertragung von Sprach-, Bild- und Videoservices über Glasfaser ohne externe Stromversorgung konnte gezeigt werden.“
Ebenfalls zufriedenstellend fällt die Bilanz der Burgenland Energie selbst aus, wo alle eingesetzten Aggregate störungsfrei und ohne Probleme liefen und der Testbetrieb ein voller Erfolg : Im Rahmen der Übung konnten die gut etablierten Prozesse und Abläufe gestärkt und weiter verbessert werden und zusätzliche wichtige Erkenntnisse für das Krisenmanagement erzielt werden, so Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie: „Diese Übung macht auch wieder bewusst, wie wichtig eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ist, denn ohne Strom funktioniert kein Internet, keine Wasserversorgung, keine Tankstelle, keine Wärmeversorgung, keine Telefonkommunikation. Das Leben und die Wirtschaft stehen in so einem Fall still.“ Gerade deshalb sei man im Burgenland stolz darauf, seit Jahren den besten Wert bei der Stromsicherheit in Österreich und einen der besten Werte in Europa zu haben, so Sharma. Neben den Investitionen in die eigene Netzinfrastruktur ist eine weitere Lösung der Einsatz von Batteriespeichern. „Im Batteriespeicher-Bereich setzen wir das österreichweit größte Programm um. Gerade für den Wiederaufbau der Stromversorgung im Black Out Fall sind Speicher entscheidend. Aktuell werden große Speicherprojekte im Burgenland an acht Standorten von Nord bis Süd errichtet mit einem Gesamtspeichervolumen von rund 500 Megawattstunden. Zusätzlich wird daran gearbeitet, dass auch die Wind- und PV-Parks der Burgenland Energie in Kombination mit Batteriespeichern für den lokalen Netzwiederaufbau des Stromnetzes und damit für die Wiederherstellung der Stromversorgung eingesetzt werden können.
Die Strommangellage- und Blackout-Übung des Reinhaltungsverbandes Region Neusiedler See Westufer wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrkommando und der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf durchgeführt. Zu Beginn wurde die Trennung des Abwasserpumpwerks Breitenbrunn vom Stromnetz vorgenommen. Zwischenzeitlich wurde das Ersatzstromaggregat der hochgefahren und mittels starkstromtauglicher Kabelverbindung der Anschluss an den Einspeisepunkt des Pumpwerks hergestellt. Nach Herstellen eines stabilen Betriebszustands wurde im Pumpwerk auf Notstromeinspeisung umgeschaltet und kontrolliert nach und nach die einzelnen Anlageteile der Betriebsinfrastruktur hochgefahren. Als Resümee wird seitens des Reinhaltungsverbandes wird festgehalten, dass die gesteckten Ziele der Übung vollständig erreicht wurden, es gab weder Schäden noch sonstige Komplikationen im Zuge der Übungsdurchführung. Die Koordination mit externen Organisationen hat vorbildlich funktioniert und wird ausdrücklich gelobt.
Erfreulich verlief die Strommangellage- und Blackout-Übung bei der Gesundheit Burgenland: In der Klinik Oberwart hat der Notstrombetrieb mittels Dieselaggregat wie erwartet funktioniert. Bei der Versorgung mit Fernwärme wurden die Erwartungen übertroffen – aufgrund der guten internen Wärme-Rückgewinnung musste der Notkessel gar nicht aktiviert werden. In der Versorgung der Patientinnen und Patienten gab es keine Einschränkungen, einige kleinere Probleme in Verwaltung und Logistik wurden rasch erkannt und werden schnellstmöglich behoben. Der Ausfall des Internets in den Kliniken Kittsee, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing sowie in der Direktion in Eisenstadt führte zu keinen unerwarteten Problemen.
Beim Samariterbund Burgenland verlief die durchgeführte Blackout-Übung insgesamt ordnungsgemäß und ohne nennenswerte Störungen. Sämtliche vorgesehene Abläufe konnten planmäßig umgesetzt werden. Im Verlauf der Übung wurden einige Optimierungspotentiale identifiziert. Diese Punkte werden im Nachgang eingehend geprüft, bewertet und im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserungsprozesse entsprechend nachbearbeitet. Ziel ist es, die bestehenden Abläufe und Notfallpläne weiter zu präzisieren und die Einsatzbereitschaft nachhaltig zu stärken. Die Ergebnisse der Übung zeigen deutlich, dass die bestehenden Strukturen tragfähig seien und ein hohes Maß an Professionalität und Engagement in allen Bereichen vorhanden sei, heißt es vom Samariterbund, wo man mit gewonnenen Erkenntnissen überzeugt ist, im Ernstfall bestens vorbereitet zu sein.
Zufrieden mit dem Verlauf der Strommangellage- und Blackout-Übung zeigt sich auch Thomas Wallner, Geschäftsführer Rotes Kreuz Burgenland: „Die erfolgreiche Absolvierung der Blackout-Übung zeigt, dass wir im Roten Kreuz Burgenland auch in außergewöhnlichen Situationen einsatzbereit bleiben und unsere Kommunikations- und Einsatzabläufe reibungslos funktionieren. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit großem Engagement und Professionalität zum Gelingen dieser Übung beigetragen haben.“
Auch der ORF Burgenland konnte die Übung erfolgreich abschließen. Über vier Stunden wurde ein großflächiger Stromausfall simuliert, indem die externe Stromversorgung des Gebäudes abgeschaltet wurde. Der Sendebetrieb blieb dank Notstromgeneratoren stabil, ebenso die Hauptsendeanlagen im gesamten Burgenland. Nach der Rückkehr in den Normalbetrieb wurden alle Abläufe analysiert. Die Übung zeigte, dass die Systeme zuverlässig funktionieren, der Sendebetrieb auch im Krisenfall sichergestellt ist und wertvolle Erkenntnisse zur weiteren Optimierung der Krisenresilienz gewonnen werden konnten.
Die heutige Strommangellage- und Blackout-Übung war für die Landespolizeidirektion Burgenland eine willkommene Gelegenheit, um sowohl die technischen Herausforderungen als auch eine Stabsübung im Rahmen einer sogenannten Besonderen Aufbau-Organisation (BAO)zu proben. Nach Beendigung der Übung konnte festgestellt werden, dass sowohl die Notstromaggregate als auch der Aufbau einer ausfallsicheren Funkverbindung einwandfrei funktioniert haben. Die Stabsübung verlief – auch aufgrund der Erfahrung der Polizistinnen und Polizisten mit Krisensituationen der letzten Jahre – professionell und mit einer hohen Lösungskompetenz.
Das Militärkommando Burgenland beteiligte sich im Rahmen seiner Übung „Plattform-Sichere Infrastruktur Burgenland“ (P-SIB) in allen Liegenschaften mit Notstromaggregaten an der landesweiten Blackout-Übung. „Das Österreichische Bundesheer ist Garant für Schutz und Sicherheit vor allem in Krisenzeiten. Bei der heutigen Blackout Übung der Kasernen des Burgenlandes haben die Stromaggregate und alle sensiblen Bereiche hundertprozentig funktioniert. Die Bevölkerung kann sich voll und ganz auf ihr Bundesheer verlassen“, so der Militärkommandant des Burgenlandes, Brigadier Gernot Gasser.
Beim Wasserverband Wulkatal wurde für die Übung die Kläranlage vom Stromnetz getrennt. Die USV-Versorgung der Server sowie der SPS-Steuerungen wurde über einen Zeitraum vom 30 Minuten sichergestellt. Im Zuge der Übung wurde auch die Alarmierungskette zum diensthabenden Mitarbeiter für den Fall eines Stromausfalls kontrolliert. Die Blackout Übung verlief laut dem Verband größtenteils zufriedenstellend, jedoch ist noch die eine oder andere Verbesserungsmaßnahme erforderlich. Nach der Übung setzt der Wasserverband Wulkatal daher noch weitere Maßnahmen: Im ersten Quartal 2026 wird ein Notstromaggregat installiert, um für einen längeren Stromausfall gerüstet zu sein.
Auch beim Abwasserverband (AWV) Mittleres Strem- und Zickenbachtal verlief die Übung zufriedenstellend: Im Zuge der heute durchgeführten Strommangellage-Übung wurde beim Pumpwerk Kleinmürbisch zum einen die Zusammenarbeit zwischen dem Verband als Infrastrukturbetreiber und einer Einsatzorganisation und zum anderen die Funktionsfähigkeit der Anlagenteile der Pumpstation bei Notstrombetrieb getestet. Die Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Stegersbach funktionierte tadellos. Im Notstrombetrieb konnte eine Erkenntnis gewonnen werden, die im Nachgang korrigiert und auf allen weiteren acht Pumpstationen des Verbandes überprüft werden muss. Resümierend stellt der Verband fest, dass auch im Notstrombetrieb die volle Funktionsfähigkeit aller Anlagenteile sichergestellt werden kann.
Im Rahmen der landesweiten Krisenübung zeigte A1, wie innovative Technologien die Kommunikationssicherheit selbst unter Extrembedingungen gewährleisten können. In Eisenstadt wurde dafür eine Mobilfunk-Basisstation am Standort Neusiedlerstraße 86 mithilfe eines von Renault zur Verfügung gestellten Elektrofahrzeugs und der Vehicle-to-Load (V2L) Technologie notstromversorgt. Ziel war es, auch bei einer großflächigen Strommangellage die durchgehende Mobilfunkversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Dank der V2L-Technologie wird das Elektrofahrzeug von Renault zum mobilen Energiespeicher, dessen Batterie im Ernstfall als flexible Notstromquelle fungiert. Die praktische Übung schaffte nicht nur die Voraussetzung für eine verlässliche Kommunikation im Katastrophenfall, sondern lieferte auch wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung von Abläufen und zur Weiterentwicklung von Sicherheitskonzepten im Bereich Bevölkerungsschutz und Digitalisierung.
Zum Herunterladen der Fotos klicken Sie auf die folgenden Links:
Übung Strommangellage 1
Übung Strommangellage 2
Übung Strommangellage 3
Übung Strommangellage 4
Bildtext Übung Strommangellage 1: Burgenland-Energie-CEO Dr. Stephan Sharma und Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner besuchten den Krisenstab der Netz Burgenland im Rahmen der Strommangellage- und Blackout-Übung.
Bildtext Übung Strommangellage 2 und 3: Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner mit Geschäftsführer Dipl.-Ing. Christof Giefing, Klärwärter Swen Karassowitsch und Obmann Bürgermeister Helmut Hareter vom Reinhaltungsverband Region Neusiedler See - Westufer bei der Strommangellage- und Blackout-Übung in der Kläranlage Breitenbrunn.
Bildtext Übung Strommangellage 4: Im Rahmen der Strommangellage-Übung beim Reinhaltungsverband Region Neusiedler See Westufer unterstützte die Freiwillige Feuerwehr Siegendorf mit einem Notstromaggregat.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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Eisenstadt, 23. Oktober 2025
Landesmedienservice Burgenland
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