2021 ist das burgenländische Ragweed-Bekämpfungsgesetz in Kraft getreten. Nach inzwischen vier Jahren haben 13 der 171 Gemeinden noch immer keine Ragweed-Beauftragten nominiert. Sie sind als lokale Ansprechpartner wichtige Partner für die Bekämpfung der invasiven Pflanze, die gesundheitliche Probleme und Ernteausfälle verursacht. „Dass sich einige Gemeinden noch immer nicht an die Vorgaben des Landes zur Ragweed-Bekämpfung halten, ist unverantwortlich der Bevölkerung und den Landwirt:innen gegenüber. Um die Ausbreitung einzudämmen, brauchen wir gemeinsame Anstrengungen auf allen Ebenen.“ In den kommenden Wochen startet zudem die Evaluierung des Ragweed-Gesetzes.
Im Sommer ist die Belastung durch Ragweed besonders auffällig. Die Pollen lösen starke allergische Reaktionen aus und die Pflanzen bedecken offene Ackerböden. Durch die Klimakrise steigt die Trockenheit, was die Ausbreitung der invasiven Pflanzen noch weiter begünstigt.
Landwirt:innen, die Kulturen wie Soja oder Sonnenblumen anbauen, haben mit bis zu 80-prozentigen Ernteverlusten aufgrund von Ragweed zu kämpfen. Schätzungen zufolge verursacht die Pflanze österreichweit über 275 Millionen Euro an direkten und indirekten gesundheitlichen Kosten pro Jahr. Ein Großteil der über 700 verifizierten Ragweed-Meldungen seit Jahresbeginn wird im Burgenland verzeichnet.
Gesetz setzt auf Zusammenarbeit
Zur Bekämpfung von Ragweed hat das Land Burgenland 2021 deshalb ein eigenes Gesetz beschlossen. Es sieht eine flächendeckende Kooperation von Privatpersonen, Landwirt:innen und Behörden vor. Jede Gemeinde muss eine:n Ragweed-Beauftragte:n als Ansprechpartner:in vor Ort benennen. “Nur so können wir der gefährlichen Pflanze Herr werden”, ist Landeshauptmann-Stellvertreterin Haider-Wallner überzeugt.
In den vergangenen vier Jahren wies das Land Burgenland die Gemeinden wiederholt auf die verpflichtende Nominierung von Ragweed-Verantwortlichen hin. So haben inzwischen 158 Gemeinden eine:n Ansprechpartner:in benannt. 13 Gemeinden sind ihrer Verpflichtung noch nicht nachgekommen.
„Unverantwortlich“, nennt das Haider-Wallner. „Die Gemeinden und örtlichen Ragweed-Beauftragten sind wichtige Partner in der Bekämpfung der invasiven Pflanze. So gehen viele Meldungen aus der Bevölkerung ins Leere, weil in einigen Gemeinden niemand dafür zuständig ist. Das bestätigen auch Meldungen von besorgten Bürger:innen, die uns immer wieder erreichen.“
Schulungsangebot für Ragweed-Beauftragte
Bereits in den kommenden Wochen startet die Evaluierung des Gesetzes, um eine effektive Bekämpfung der Schadpflanze sicherzustellen. Um die Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen weiter auszubauen, lädt Haider-Wallner noch in den nächsten Wochen zu einem gemeinsamen Online-Austausch.
Möglichkeiten für Verbesserungen sieht die für Landwirtschaft und Naturschutz verantwortliche Landeshauptmann-Stellvertreterin zudem bei der Schulung der Verantwortlichen. Das Land Burgenland bietet deshalb ab Herbst weitere Online-Seminare an, damit ein gemeinsames Vorgehen im Frühjahr erfolgreich ist.
„Gut gemeint ist leider nicht immer gut. Wir müssen das Wissen weitergeben, wie man mit dem gefährlichen Schädling richtig umgeht“, betont Haider-Wallner. Denn die Pflanze muss mechanisch entfernt werden, bevor sie blüht - normalerweise ab August. Wird sie zu spät ausgerissen oder geschnitten, beschleunigt das sogar die Verbreitung. Grundeigentümer:innen, die Ragweed nicht selbstständig entfernen, droht eine kostenpflichtige Entfernung der Pflanze.
Für weitere Informationen zur Eindämmung klicken Sie auf den folgenden Link: Ragweed-Info
Zum Herunterladen des Fotos klicken Sie auf den folgenden Link: Ragweed Naturschutz
Bildtext Ragweed Naturschutz: Ragweed verbreitet sich durch die Klimakrise besonders stark. Flächen mit lückiger Vegetation, Randstreifen und Böschungen sollten regelmäßig auf Ambrosia kontrolliert werden. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner ruft zu einer gemeinsamen Anstrengung bei der Bekämpfung auf.
Bildquelle: Caterina Hoffmann
Eisenstadt, 27. Juli 2025
Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1
Tel: 02682/600
Fax: 02682/600-2278
post.oa-presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at