2025 ist ein bedeutendes Jubiläumsjahr: Das Kriegsende vor 80 Jahren, die Unterzeichnung des Staatsvertrags vor 70 Jahren und der EU-Beitritt vor 30 Jahren bewegten das Burgenland, als Grenzregion Österreichs und später auch der EU, in besonderem Maße. Dass das Bundesland heute beispielhaft für ethnische Vielfalt und gelebtes Miteinander steht, ist das Ergebnis einer aktiven Volksgruppenpolitik, die ihre Grundlage im Österreichischen Staatsvertrag findet: Mit der Unterzeichnung am 15. Mai 1955 wurden die Minderheitenrechte geschützt und damit ihre gesellschaftliche Bedeutung verbrieft. Mit großem Engagement setzen sich Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinitiativen und -institutionen im Burgenland für die Bewahrung der Sprache und Kultur der Volksgruppen ein. Seitens des Landes werden diese Bemühungen unterstützt: „Unsere Volksgruppen sind ein wichtiger Teil der burgenländischen Identität. Daher unterstützen wir ihre Arbeit. Im ersten Quartal ergingen bereits Kulturförderungen im Ausmaß von 56.365 Euro an die burgenländischen Volksgruppen“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Mit dem „Haus der Volksgruppen“ entsteht derzeit außerdem ein einzigartiger Ort der kulturellen Begegnung. Damit werde im Burgenland „ein neues Kapitel der Volksgruppenpolitik aufgeschlagen“.
Die Bandbreite der angewiesenen Förderungen reicht vom Radio bis zum Jahres-Kulturprogramm: Unterstützt wird beispielsweise der Ausbau des Betriebes beim Mehrsprachigen Offenen Radio MORA. Der gleichnamige Verein betreibt seit drei Jahren auf der Frequenz 98,8 MHz und per Stream ein mehrsprachiges Radioprogramm in Deutsch, Kroatisch, Ungarisch und Romani. Heuer sollen zwei neue Frequenzen in Betrieb gehen und 80 Prozent des Bezirks Oberpullendorf abdecken. Auch die Qualitätssicherung sowie der Ausbau digitaler Angebote stehen 2025 beim mehrsprachigen Radio im Mittelpunkt.
Der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein möchte in Kooperation mit dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen Teil der dort vorhandenen volkskundlichen Sammlungen über die Volkskultur und das Liedgut der burgenländischen Ungarn öffentlich zugänglich machen. Ermöglicht werden soll dies durch ein Community Archiv, das einen zeitlich und örtlich ungebunden Zugriff erlaubt.
Ebenfalls Mittel aus der Kulturförderung erhalten unter anderem der Verein Roma Service sowie der Kroatische Kulturverein im Burgenland und der Ungarische Kulturverein Nordburgenland. Alle drei Vereine werden bei der Umsetzung ihres Jahresprogramms unterstützt. Dadurch werden zum Beispiel Vorträge und Maßnahmen im Bereich der Erwachsenenbildung ermöglicht ebenso wie Veranstaltungen, die den Zusammenhalt der Angehörigen der Volksgruppen fördern sollen.
Volksgruppen im Regierungsprogramm
In ihrem Regierungsprogramm, dem „Zukunftsplan Burgenland 2030“, bekennt sich die Burgenländische Landesregierung zur Unterstützung von Volksgruppen als Ausdruck gelebter Vielfalt. „Die drei autochthonen Volksgruppen des Burgenlandes – die burgenländischen Ungarn, die Burgenlandkroaten und die Burgenlandroma - sind ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Identität des Burgenlandes“, betonte Landeshauptmann Doskozil. Seitens des Landes werde man die Volksgruppenvereine bei der Akquirierung von Bundesförderungen und Drittmitteln unterstützen. Auch eine Volksgruppenförderrichtlinie Burgenland soll erarbeitet werden.
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Foto: Portrait LH Doskozil
Bildquelle: Manfred Weis
Eisenstadt, 14. Mai 2025
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