Ukraine-Hilfe: Burgenland bündelt Kräfte - Weichen für Unterbringung von Flüchtlingen und Hilfe vor Ort gestellt

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil lud zu einem Arbeitstreffen zur humanitären Situation rund um den Krieg in Osteuropa ein

LH Doskozil besprach mit Vertretern von Einsatz- und Sicherheitsorganisationen notwendige Maßnahmen

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat heute zu einem Arbeitstreffen zur humanitären Situation rund um den Krieg in Osteuropa eingeladen. Vertreten waren Spitzenrepräsentanten der Landespolizei, des Militärkommandos, des Amtes der Landesregierung und wichtiger Hilfs- und Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz und Samariterbund. Es gelte angesichts der sich zuspitzenden humanitären Situation in der Ukraine und der erwarteten Flüchtlingsbewegungen „rasch, koordiniert und professionell alle organisatorischen Maßnahmen zu treffen, die jetzt nötig sind“, betonte Doskozil. Der Landeshauptmann hat sich heute in mehreren Telefonaten – darunter auch ein Gespräch mit dem ukrainischen Botschafter in Österreich – einen aktuellen Überblick über die Situation verschafft. Im "Ukraine-Gipfel" am Nachmittag wurde ein Maßnahmenpaket vereinbart, das einerseits eine rasche Unterbringung von Flüchtlingen und andererseits die koordinierte Sammlung von Hilfsgütern für die Vor-Ort-Hilfe gewährleisten soll. 

Grundsätzlich gehe es darum vorbereitet zu sein, obwohl die nötige Dimension noch unklar ist, sagte Doskozil. Derzeit seien laut seinen Informationen über 80.000 Menschen aus der Ukraine in Ungarn, mehr als 50.000 in der Slowakei - und keiner wisse, so der Landeshauptmann, welche Menschenmengen sich aus Kiew noch bewegen werden, wenn sich die Hoffnung auf einen humanitären Korridor erfülle. "Es geht jetzt um die Bündelung aller Kräfte und um eine optimale Abstimmung. Dafür wurden mit heutigem Tag sofort Führungskräfte aus dem Landesdienst abgestellt, die sich ausschließlich um diese Aufgaben kümmern – um Koordination, Transport, Liegenschaften oder die Versorgung von Geflüchteten in Abstimmung mit den Einsatzorganisationen.“

Vorrangig sei jetzt die Vorbereitung darauf, ankommende Menschen zu versorgen und unterzubringen, betonte der Landeshauptmann: „Unsere Hauptaufgabe ist die Organisation von Unterkünften und die zentrale Steuerung ab Nickelsdorf. Dort wird in Abstimmung mit Ewald Tatar die NovaRock-Halle als erstes Sammelquartier für den aktuellen Bedarf derzeit bereits geräumt und vorbereitet - wofür ich ihm sehr dankbar bin. Weitere Quartiere im Bereich des Landes und der Holding werden derzeit erhoben. Wir können auf jeden Fall einige hundert Betten gleich gewährleisten.“ Darüber hinaus werden größere Unterkünfte wie Hallen oder nicht genutzte Beherbungsbetriebe für den Bedarfsfall "optioniert", so Doskozil weiter. 

Daneben gehe es auch darum, die Logistik für die Sammlung von Hilfsgütern zu gewährleisten, erklärte der Landeshauptmann nach dem heutigen Treffen: „Natürlich wollen wir den Menschen auch vor Ort helfen. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist hoch. Wir werden das jetzt strukturieren und organisieren, dabei auch eng mit den Feuerwehren zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass nur benötigte Hilfsgüter gesammelt werden.“ Vorgesehen sei, dass Hilfsgüter bei den örtlichen Feuerwehren abgegeben werden können. Von dort sollen sie über die Feuerwehren an die Bezirkskommanden geliefert werden. Das Land werde dann für die Transportlogistik sorgen, um die Hilfsgüter zu einer Sammelstelle im slowakischen Kosice zu bringen. 

Ab morgen Mittag wird eine Homepage mit allen Informationen und eine Telefon-Hotline aktiviert, wo erstens über die benötigten Hilfsgüter informiert wird und sich andererseits Menschen melden können, die Unterkünfte zur Verfügung stellen wollen. 

Das Burgenland werde seine langjährige Erfahrung mit derartigen Situationen nutzen und einen wesentlichen Beitrag zur Hilfe leisten. „Unser Bundesland hat in den letzten Jahrzehnten eine große Tradition der Hilfsbereitschaft bei internationalen Krisen bewiesen, die wir auch diesmal hochhalten werden. Die Hilfsbereitschaft der Burgenländerinnen und Burgenländer, das zeigt sich auf allen Ebenen, ist enorm. Diese Kräfte gilt es jetzt zu bündeln. Die Bevölkerung, die Einsatzorganisationen, die Institutionen werden an einem Strang ziehen, um humanitäre Unterstützung im größtmöglichen Ausmaß zu leisten“, so Doskozil.

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Eisenstadt, 1. März 2022

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