Sofortmaßnahmen zur Instandhaltung des Österreichischen Jüdischen Museums beschlossen

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil beim Besuch im Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt mit Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien und Präsidentin des Vereins „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“, Museums-Geschäftsführerin Esther Heiss und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch (v.l.).

LH Doskozil: „Das Burgenland bekennt sich zur nachhaltigen Sicherung des jüdischen Erbes des Burgenlandes, das einen wichtigen Teil der burgenländischen Geschichte und Kultur darstellt.“

Mit seinem Jüdischen Viertel war Eisenstadt ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens im Burgenland. Dieses beheimatet das im 18. Jahrhundert errichtete „Wertheimerhaus“ mit der ältesten in ihrer ursprünglichen Form erhaltenen Synagoge Österreichs und der einzigen eingeweihten Synagoge des Burgenlandes. Seit 1978 befindet sich im Wertheimerhaus auch das Österreichische Jüdische Museum, es steht im Besitz des gemeinnützigen Vereins „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“ und bedarf aufgrund des schlechten Bauzustandes dringender Sofortmaßnahmen. „Das Burgenland steht beispielhaft für das friedvolle Zusammenleben und Miteinander von Konfessionen und Volksgruppen. Deshalb bekennen wir uns auch zur nachhaltigen Sicherung des jüdischen Erbes des Burgenlandes. Das Jüdische Viertel ist von besonderer historischer Relevanz für das Land und darüber hinaus Anziehungspunkt für eine Vielzahl internationaler Besucher. Daher unterstützt das Land das Österreichische Jüdische Museum laufend bei der Pflege und Erhaltung seiner Sammlungen und Schätze, und die Landesregierung hat nun auch die Mittel für dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen am Gebäude beschlossen“, erklärte Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Die Arbeiten sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein, die erforderlichen Mittel sind mit 500.000 Euro veranschlagt, die je zur Hälfte vom Land und vom Bund aufgebracht werden.  

Der ursprünglich im Barockstil gebaute Gebäudekomplex des Museums weise aufgrund seines sozial-, siedlungs- und kulturgeschichtlichen Zeugniswertes einen außergewöhnlichen und erhaltenswerten Denkmalcharakter auf, heißt es in der Projektbeschreibung. Durch die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen soll eine nachhaltige Gefährdung der Gebäudesubstanz abgewendet und eine unbedenkliche Benützung der Räumlichkeiten und damit ein gefahrloser Museums- und Synagogenbesuch garantiert werden. „Damit gewährleisten wir nicht nur den Erhalt wertvollen jüdischen Erbes des Burgenlandes, sondern erfüllen zugleich auch einen kulturtouristischen Auftrag“, betont Doskozil. 

Die geplanten Baumaßnahmen umfassen die Neugestaltung des Innenhofs, Reparaturen im Bereich der Kanalisation, statische Maßnahmen und die Trockenlegung des Kellers. Erneuert werden sollen zudem die Fenster im Innenhof und der Balkon, der Brandschutz und die Fluchtwege sollen auf heutigen Stand gebracht werden. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende 2025 geplant. 

Das Österreichische Jüdische Museum widmet sich gesamtösterreichischer jüdischer Thematik und bietet Ausstellungen und Kulturveranstaltungen, welche die Grenzen Österreichs räumlich weit überschreiten. Die Erforschung jüdischer Ansiedlungen, Geschichte und Kultur auf dem Gebiet der österreichischen Bundesländer und im angrenzenden mitteleuropäischen Raum, stehen im Fokus der wissenschaftlichen und musealen Arbeit. 

Seit 1978 gehört das Wertheimerhaus dem gemeinnützigen Verein „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“, dem die neun Bundesländer, die Republik Österreich, die Freistadt Eisenstadt und die Israelitische Kultusgemeinde angehören. Neben seiner Rolle als Museum und Veranstaltungsort fungiert es auch als Sitz des Landesrabbiners und ist zudem Heimstätte der ältesten geweihten Synagoge Österreichs, der Privatsynagoge Samson Wertheimers. 

„Das Projekt trägt aktiv und maßgeblich zum Erhalt und Schutz der einzigartigen Sammlungen und der Fachbibliothek bei. Die im Projekt genannten Maßnahmen sind essenziell, um den Museumsbetrieb aufrechtzuerhalten und auch weiterhin kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen für Besucherinnen und Besucher anbieten zu können“, so der Landeshauptmann.

Zusätzlich zu den Mitteln für die Sanierung hat die Landesregierung die Jahresförderung für das Österreichische Jüdische Museum für das Jahr 2025 in der Höhe von 100.000 Euro beschlossen. Sie dient als Basisförderung zur Finanzierung des laufenden Museumsbetriebs sowie der Energie- und Personalkosten.

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Österreichisches Jüdisches Museum 

Bildtext Österreichisches Jüdisches Museum: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil beim Besuch im Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt mit Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien und Präsidentin des Vereins „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“, Museums-Geschäftsführerin Esther Heiss und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch (v.l.).

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Hans-Christian Siess, 18. Juni 2025

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