Wissenschaft und Praxis verbinden: Das ist das Ziel des Projekts SoilRise, bei dem Möglichkeiten erforscht werden, den Lebensraum von Regenwürmern zu erforschen und damit langfristig den Humusaufbau zu fördern. Einen wesentlichen Beitrag für einen gesunden Boden leisten Regenwürmer. Im Rahmen ihrer „Best of Boden“-Sommertour besuchte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner am Dienstag den innovativen Biohof Koch in Markt Allhau. Auf rund 70 Hektar werden hier Feldfrüchte angebaut. Bei der Bewirtschaftung wird weitgehend auf den Pflug verzichtet und humusaufbauend gearbeitet.
Seit 2020 ist der Biohof Koch ein anerkannter Bio-Betrieb, ein Musterbeispiel für eine „lebendige Landwirtschaft“. Hier setzt man auf Vielfalt: Auf 70 Hektar werden Feldfrüchte kultiviert – von Nackthafer, Dinkel und Weizen bis hin zu Buchweizen, Hirse sowie Kidney- und Käferbohnen. Neben dem Ackerbau spielt auch die artgerechte Bio-Strohschweinehaltung eine zentrale Rolle im Betrieb.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Humusaufbau, der als Schlüssel zur Bodengesundheit verstanden wird. „Nur ein natürliches und intaktes Bodenleben bringt qualitativ hochwertige und gesunde Lebensmittel hervor“, bekräftigte Stefan Koch. Sein Biohof ist deshalb Teil des Forschungsprojekts SoilRise, das Faktoren für einen gesunden Boden erforscht.
Die sogenannten „Ingenieure des Bodens“ – insbesondere Regenwürmer – spielen hier eine zentrale Rolle. „Durch ihre Fress- und Grabaktivität im Boden verbessern Regenwürmer sowohl die Durchlüftung als auch die Wasserspeicherfähigkeit. Gleichzeitig fördern sie die Bildung stabiler Bodenstrukturen“, erläutert Projektleiterin Dr. Pia Euteneuer, Agrarökologin an der Universität für Bodenkultur in Wien. „Indem sie organisches Material zersetzen und mit mineralischen Bestandteilen vermischen, leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Humusaufbau und damit zu einer langfristigen Bodengesundheit.“
Forschung und Praxis verbinden
SoilRise verbindet Wissenschaft und Praxis in einem sogenannten Citizen Science Projekt in ganz Österreich und weit darüber hinaus auch in Polen, Deutschland, Frankreich und Irland. Die landwirtschaftlichen Betriebe werden dabei selbst befähigt, ihre Regenwürmer zu erforschen, ganz nach dem Motto „Mit dem Spaten zu den Daten“. Ziel ist es, das verborgene Leben unter unseren Füßen ans Tageslicht zu holen und gemeinsam mit der Forschung neue Strategien für eine nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln.
„Wir brauchen diese Brücken zwischen Wissenschaft und bäuerlichem Erfahrungswissen“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner. „Hier am Biohof Koch gelingt genau das: Forschung und Landwirtschaft arbeiten gemeinsam für gesunde Böden und eine klimafitte Zukunft. Hier sieht man eindrucksvoll, wie eine konsequent biologische Wirtschaftsweise zur Regeneration unserer Böden beiträgt.“
Sommertour „Best of Boden“
Für Haider-Wallner bedeutet Bodenschutz „auch den Schutz unserer wichtigsten Lebensgrundlage – ohne fruchtbaren Boden keine regionale Versorgung, kein stabiles Klima, keine Artenvielfalt.“
Unter dem Motto „Best of Boden“ besucht Landeshauptmann-Stellvertreterin Haider-Wallner deshalb im Sommer erfolgreiche Renaturierungs- und Bodenschutzprojekte im ganzen Burgenland. Im Zentrum stehen dabei auch landwirtschaftliche Vorzeigebetriebe, die durch ihre bodenschonende und innovative Wirtschaftsweise zu einer klimagerechten Agrarpolitik beitragen.
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Bodengesundheit und Humusaufbau - Biohof Koch Markt Allhau_1
Bodengesundheit und Humusaufbau - Biohof Koch Markt Allhau_2
Bodengesundheit und Humusaufbau - Biohof Koch Markt Allhau_3
Bodengesundheit und Humusaufbau - Biohof Koch Markt Allhau_4
Bildtext Bodengesundheit und Humusaufbau - Biohof Koch Markt Allhau_1 bis _4: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner besuchte den Biohof Koch in Markt Allhau.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Daniel Fenz (Fotos 1 & 2) & Büro LH-Stv.in Haider-Wallner (Fotos 3 & 4)
Eisenstadt, 06. August 2025
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