Naturpark Rosalia-Kogelberg erfolgreich im Kampf gegen gebietsfremde Arten

Geschäftsführerin Marlene Hrabanek-Bunyai (Naturpark Rosalia-Kogelberg), Obmann Bürgermeister Kurt Fischer (Baumgarten), Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner, Bürgermeister Ing. Christoph Haider (Draßburg), Obmann-Stellvertreterin Bürgermeisterin Ulrike Kitzinger (Sigleß) und Koordinator des landwirtschaftlichen Betriebs Julian Dorfmeister (Naturpark Rosalia-Kogelberg) (v.l.) in Draßburg.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner bei der Pressekonferenz zum Kampf gegen gebietsfremde Arten im Naturpark Rosalia-Kogelberg in Draßburg.
Gebietsfremde Arten werden im Naturpark Rosalia-Kogelberg in Draßburg erfolgreich bekämpft.

LH-Stellvertreterin Haider-Wallner: „Naturschutz braucht Zusammenarbeit aller Beteiligten“

Artenreiche Trockenrasen zählen zu den ökologisch wertvollsten Lebensräumen im Burgenland. Verbuschung und gebietsfremde Arten – sogenannte Neophyten – bedrohen die dort lebenden seltenen Pflanzen- und Tierarten. In einem Pilotprojekt schaffte es der Naturpark Rosalia-Kogelberg, die Neophyten weitgehend zurückzudrängen, um den Trockenrasen wiederherzustellen. Im kommenden Jahr wird die Pflege der Flächen an die Gemeinde übergeben. „Eindringende Arten wie Ragweed oder die Robinie zu bekämpfen und wertvolle Lebensräume zu erhalten, braucht den gemeinsamen Einsatz aller: Naturschutz, Landwirtinnen und Landwirten, Gemeinden und Land sowie Förderungen von Bund und EU. Der Naturpark Rosalia-Kogelberg ist hier Vorbild für andere Gemeinden und Regionen“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner am Montag bei einem Besuch.

Im Rahmen eines Lokalaugenscheins besuchte heute Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner gemeinsam mit Naturpark-Obmann Kurt Fischer, Obmann-Stellvertreterin Ulrike Kitzinger, Naturpark-Geschäftsführerin Marlene Hrabanek-Bunyai sowie Bürgermeister Christoph Haider eine Trockenrasenfläche in Draßburg. Dort werden bereits seit mehreren Jahren vielfältigen Maßnahmen zur Renaturierung und Förderung des Trockenrasens umgesetzt. 

2025 ist das letzte Jahr des laufenden Förderprojekts. Danach wird die Fläche im Rahmen eines Bewirtschaftungskonzeptes mit konkreten Maßnahmenempfehlungen an die Gemeinde als Pächterin zurückgegeben. Der Naturpark steht auch weiterhin mit seiner Expertise und seinem landwirtschaftlichen Betrieb für die Pflege und fachliche Unterstützung zur Verfügung.
„Trockenrasen sind wahre Hotspots der Biodiversität – hier kommen Arten vor, die es sonst kaum mehr gibt. Mit gezielten Pflegemaßnahmen können wir sicherstellen, dass diese wertvollen Lebensräume nicht zuwachsen und ihre Artenvielfalt behalten. Das ist es, was wir vom erfolgreichen Pilotprojekt im Naturpark Rosalia-Kogelberg lernen können“, betonte Haider-Wallner vor Ort.

Starke Eingriffe zu Beginn

Der Zustand der Fläche machte zu Beginn der Arbeiten 2023 tiefgreifende Eingriffe erforderlich. Zunächst war in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und der Forstinspektion eine Rodung erforderlich, danach folgte die Bodenbearbeitung mit einem Forstmulcher. Seither sichern gezielte Nachpflegeeinsätze den Erhalt des Trockenrasens und verhindern die erneute Ausbreitung der Robinie (Scheinakazie).

„Die Robinie ist ein klassischer Gewinner des Klimawandels und findet in den trockenen heißen Sommern im Burgenland optimale Bedingungen vor. Mit ihrem raschen Wachstum schadet sie dem sensiblen Trockenrasen. Der hohe Stickstoffeintrag verändert die Nährstoffzusammensetzung im Boden.  Dadurch wird die für Trockenrasen typische, nährstoffarme Vegetation zurückgedrängt und der Artenreichtum deutlich reduziert. Eine konsequente Kontrolle und Bewirtschaftung der Flächen ist unerlässlich und das Erfolgsrezept eines nachhaltigen Neophytenmanagements“, erläutert Naturpark-Geschäftsführerin Marlene Hrabanek-Bunyai.

Enge Zusammenarbeit nötig

„Für eine Gemeinde sind derartige Pflegeeinsätze in diesem Ausmaß allein kaum zu stemmen – weder personell noch finanziell. Die enge Zusammenarbeit mit dem Naturpark und die Möglichkeit, Fördermittel zu nutzen, machen solche Projekte überhaupt erst möglich. Wir sind dankbar für den Einsatz und die hervorragende Arbeit, die hier geleistet wurde“, betonte Draßburgs Bürgermeister Christoph Haider.

„Der Naturpark Rosalia-Kogelberg schätzt die enge und verlässliche Zusammenarbeit mit Gemeinden, dem Land, den zuständigen Behörden und dem Fachreferat, engagierten Helferinnen und Helfer sowie den Förderstellen von Bund und EU. Dieses abgestimmte Miteinander schafft die Grundlage, um wertvolle Lebensräume wie den Trockenrasen in Draßburg dauerhaft zu sichern“, erklärte Naturpark-Obmann Kurt Fischer.

„Fachgerechte Pflegemaßnahmen sind unverzichtbar, um die Artenvielfalt unserer Trockenrasen langfristig zu sichern. Dieses Projekt zeigt, dass Fördermittel des Biodiversitätsfonds Österreich gezielt und wirksam eingesetzt werden können, wenn Planung, Umsetzung und Nachpflege klar aufeinander abgestimmt sind“, ergänzte Naturpark-Geschäftsführerin Marlene Hrabanek-Bunyai.

Laufende Pflege nötig

Neben den Neophyten-Bekämpfungsmaßnahmen werden auch traditionelle Pflegeformen wie Mähen und selektives Entbuschen eingesetzt. Ziel ist es, den offenen, lückigen Vegetationscharakter zu erhalten, der für viele seltene Pflanzen- und Tierarten – darunter Wildbienen, Schmetterlinge und Orchideen – überlebenswichtig ist.

Die heutigen Arbeiten in Draßburg sind Teil eines größeren Pflege- und Entwicklungsplans für Trockenrasenflächen im gesamten Naturparkgebiet. Das Projekt erfolgt mit Unterstützung des Biodiversitätsfonds, finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft und wird zu 100% gefördert. 

Der Naturpark setzt aktuell drei Projekte im Rahmen des Biodiversitätsfonds um, die 2025 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Gesamtvolumen dieser Renaturierungsprojekte beträgt rund eine Million Euro.

Kontakt für Rückfragen:
Mag. Marlene Hrabanek-Bunyai MA, Bakk.techn.
Geschäftsführerin Naturpark Rosalia-Kogelberg
0676/3051917
E-Mail: Naturpark(at)Rosalia-Kogelberg.at 
Web: www.Rosalia-Kogelberg.at  

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Bildtext Ökosystem Draßburg_1: Geschäftsführerin Marlene Hrabanek-Bunyai (Naturpark Rosalia-Kogelberg), Obmann Bürgermeister Kurt Fischer (Baumgarten), Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner, Bürgermeister Ing. Christoph Haider (Draßburg), Obmann-Stellvertreterin Bürgermeisterin Ulrike Kitzinger (Sigleß) und Koordinator des landwirtschaftlichen Betriebs Julian Dorfmeister (Naturpark Rosalia-Kogelberg) (v.l.) in Draßburg.

Bildtext Ökosystem Draßburg_2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner bei der Pressekonferenz zum Kampf gegen gebietsfremde Arten im Naturpark Rosalia-Kogelberg in Draßburg.

Bildtext Ökosystem Draßburg_3: Gebietsfremde Arten werden im Naturpark Rosalia-Kogelberg in Draßburg erfolgreich bekämpft.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Daniel Fenz

Draßburg, 11. August 2025

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