Meilenstein bei Vorreitermodell: Ausschreibung der Pflegeregionen erfolgreich absolviert 

Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann und der mit der Ausschreibung der Pflegeregionen beauftragte Rechtsanwalt Mag. Johannes Zink, HBA.
Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann präsentierte die Aufteilung der neuen Pflegeregionen.
Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann präsentierte die Aufteilung der neuen Pflegeregionen.

LR Schneemann: 28 Pflegeregionen werden künftig von sechs bewährten Trägerorganisationen betrieben 

Bereits seit 2022 ist der erste Pflegestützpunkt des Burgenlandes in Schattendorf in Betrieb, im Dezember 2024 kam Stinatz hinzu, zahlreiche weitere Stützpunkte befinden sich im Bau. Nun ist der nächste Meilenstein in der Umsetzung des europaweiten Vorreitermodells der Pflegestützpunkte geschafft: Nach einer im Herbst des Vorjahres gestarteten Neuausschreibung für die landesweite nicht-stationäre Pflegeversorgung im Burgenland stehen nun nach dem Ende der Einspruchsfrist die Betreiberorganisationen für die 28 Pflegeregionen im Burgenland fest – 24 davon wurden ausgeschrieben. Am Mittwoch präsentierte der zuständige Soziallandesrat Leonhard Schneemann gemeinsam mit dem mit der Ausschreibung beauftragten Anwalt Johannes Zink die Details der Neuaufteilung der Pflegeregionen. Die insgesamt 28 Regionen werden künftig von insgesamt sechs Trägerorganisationen betrieben. „Es freut uns, dass sich auch bisher bewährte und erfahrene Trägerorganisationen beworben und Zuschläge erhalten haben, um mit uns gemeinsam den Weg zu einer flächendeckenden, kleinstrukturierten pflegerischen Versorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer zu gehen. Die Menschen wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden in Würde altern. Gemeinsam mit diesen zuverlässigen Partnern des Landes, mit deren Betreuungsleistungen die Bevölkerung vertraut und zufrieden ist, werden wir auch weiterhin daran arbeiten, diesem Wunsch der Burgenländerinnen und Burgenländer nachzukommen“, betonte Landesrat Schneemann bei der Präsentation. 

Die burgenländische Pflegeversorgung baut auf drei Säulen auf: auf der Pflege daheim ohne externe Betreuungsleistung, auf der Pflege in einem Pflegeheim und auf dem Mittelbau, der alle Leistungen zwischen Pflege daheim und stationärer Versorgung zusammenfasst. Das innovative Modell der Pflegestützpunkte ist das Herzstück dieses Mittelbaus und vereint künftig all diese Leistungen – von der mobilen Hauskrankenpflege, über Seniorentageszentren bis zur Möglichkeit des betreuten Wohnens – unter einem Dach. 

„Durch die Ausschreibung und Aufteilung der Pflegeregionen auf insgesamt sechs Trägerorganisationen wird künftig pro Region die jeweilige Trägerorganisation als zentraler Ansprechpartner für all diese Leistungen fungieren und auch für die Versorgungssicherheit in dieser Region verantwortlich sein. Das hat Vorteile sowohl für die Klientinnen und Klienten als auch für die Träger selbst: Künftig muss bei Bedarf an nicht-stationärer Betreuung nicht mehr nach einem Anbieter gesucht, sondern nur noch der für die Pflegeregion zuständige Träger angerufen werden. Umgekehrt kann der Träger, der für die gesamte nicht-stationäre Betreuung in der Region zuständig ist, sein Personal in all diesen Bereichen flexibel einsetzen“, so Landesrat Schneemann. 

Vergabeverfahren: Ausschreibung der Betriebsführung der Pflegeregionen 

Im Rahmen der nun abgeschlossenen EU-weiten Ausschreibung wurde die Betriebsführung für 24 der 28 Pflegeregionen ausgeschrieben, wie der mit der Ausschreibung beauftragte Rechtsanwalt Johannes Zink erläuterte: „Das Land Burgenland fungiert als Betreiber aller 28 Pflegeregionen. Für die Betriebsführung der restlichen 24 Pflegeregionen erfolgte im Herbst 2024 eine EU-weite Ausschreibung. Die letzten Vergabeschritte fanden in den letzten Wochen statt. Hier wurde auf vorhandene Strukturen und mögliche Synergien Rücksicht genommen.“ 

„Das Vergabeverfahren wurde von beauftragten Rechtsexperten durchgeführt. Außerdem wurde eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt, die die Verhandlungen geführt hat und der die alleinige Entscheidung der Zuschlagserteilungen oblag. Die Entscheidung basierte auf Fakten und Kennzahlen“, führte Landesrat Schneemann weiter aus: „Unser gemeinsames Ziel ist die Versorgung jener, die es brauchen. Im Rahmen der Ausschreibung wurde die hohe Qualität der Pflege und Betreuung der auch bisherigen Träger nochmals verdeutlicht.“ 

Aufteilung der Pflegeregionen 

Die Aufteilung der Pflegeregionen entspricht in etwa auch dem bisherigen Verhältnis der von den einzelnen Trägerorganisationen betreuten Personen. 

Künftig werden die 28 Regionen wie folgt aufgeteilt: 

  • Die Volkshilfe Burgenland wird insgesamt 9 Regionen in den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt, Mattersburg und Güssing betreiben. 
  • Das Burgenländische Hilfswerk wird insgesamt 5 Regionen vor allem in den Bezirken Neusiedl und Eisenstadt sowie im Bezirk Oberpullendorf betreiben. 
  • Die Caritas Burgenland wird insgesamt 4 Regionen in den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt und Oberwart betreiben. 
  • Das Rote Kreuz Burgenland wird insgesamt 4 Regionen in den Bezirken Oberpullendorf und Jennersdorf betreiben. 
  • Die Landestochter Soziale Dienste Burgenland GmbH wird jene Regionen betreiben, die nicht ausgeschrieben wurden - insgesamt 4 Regionen in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg und Oberwart.
  • Die Diakonie Burgenland wird künftig 2 Regionen im Bezirk Oberwart betreiben. 

Mit der Ausschreibung wurde auch das Finanzierungsmodell für die Betreiber geregelt. Die Trägerorganisationen bekommen ihre Leistungen aufgrund der Echtkosten des Betriebs – also der tatsächlich anfallenden Kosten – abgerechnet. Die für alle Stützpunkte einheitliche Ausstattung erfolgt über die Landestochter So Wohnt Burgenland GmbH (SOWO). Außerdem ist nach dem neuen System für das Mittagessen in der Tagesbetreuung kein Selbstbehalt mehr zu zahlen. 

Infoveranstaltungen und schrittweise Umsetzung 

In den kommenden Wochen werden alle Haushalte umfassend über die Vergabe der Regionen und die künftigen Träger der Regionen informiert werden. 

Ab September 2025 werden in allen 28 Pflegeregionen Informationsveranstaltungen stattfinden, bei denen umfassend über alle Hintergründe zu den Pflegestützpunkten, alle Leistungsangebote und auch alle weiteren Schritte bei der Umsetzung informiert werden soll und auch Ansprechpersonen für alle Fragen zur Verfügung stehen. 

Die Umstellung der Pflegeregionen wird in einem mehrstufigen Verfahren umgesetzt. Begonnen wird mit der mobilen Pflege und Betreuung, die mit 1. April 2026 umgestellt wird – dann beginnt eine Interimsphase bis zur Fertigstellung des Haupt-Pflegestützpunktes der jeweiligen Region. Bis dahin werden alle Vorkehrungen getroffen, dass ein etwaiger Übergang der Betreuung möglichst reibungslos und einfach erfolgen kann. 

Für Klientinnen und Klienten kaum Änderungen 

Ab dem Tag der Umstellung der Pflegeregionen werden vom Land Burgenland nur noch jene Trägerorganisationen, die in den jeweiligen Regionen den Zuschlag erhalten haben, gefördert werden. Falls dieser Träger nicht gewünscht wird, können die Betroffenen auch weiterhin andere Träger oder Anbieter in Anspruch nehmen – allerdings erhalten sie dafür keine Förderung des Landes mehr und müssen die Kosten zur Gänze selbst tragen. 

„Für die meisten Klientinnen und Klienten wird sich durch das neue System allerdings kaum etwas bis nichts ändern – denn die Trägerorganisationen waren auch schon zuvor hauptsächlich in jenen Regionen aktiv, die sie nun betreiben. Damit wird auch in den meisten Fällen das Pflegepersonal bekannt sein. Die Qualität der Pflege und Betreuung wird auch weiterhin gewährleistet werden können – und das nun flächendeckend“, so Landesrat Schneemann, der abschließend erklärte: „In den nächsten Monaten wird der Übergang vorbereitet – also der Rückzug aus Regionen, der Neuaufbau in anderen Regionen, Personalübergänge, etc. Damit können wir unser Pflege- und Betreuungsangebot auch auf die Zukunft gerichtet sicherstellen und gewährleisten. Ich danke allen Trägerorganisationen, die Verträge mit dem Land unterzeichnen werden und freue mich auf gute Zusammenarbeit in den kommenden Jahren!“ 

Für etwaige Fragen zu den Pflegeregionen können sich Betroffene bei der Pflege- und Sozialberatung Burgenland unter der Telefonnummer 05 0944 1111 melden. 

Zum Herunterladen der Aufteilung der Pflegeregionen im Detail klicken Sie auf den folgenden Link: Aufteilung der Pflegeregionen_Detail

Zum Herunterladen der Grafik zur Aufteilung der Pflegeregionen klicken Sie auf den folgenden Link: Karte Pflegeregionen Burgenland Träger

Zum Herunterladen der Fotos klicken Sie auf die folgenden Links:

Pflegeregionen 1
Pflegeregionen 2
Pflegeregionen 3

Bildtext Pflegeregionen 1: Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann und der mit der Ausschreibung der Pflegeregionen beauftragte Rechtsanwalt Mag. Johannes Zink, HBA.

Bildtext Pflegeregionen 2 & 3: Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann präsentierte die Aufteilung der neuen Pflegeregionen.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Eisenstadt, 13. August 2025

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