LR Schneemann: Premiere im Burgenland: Erster Vanadium Solid State Batteriespeicher geht ans öffentliche Stromnetz

Landesrat Leonhard Schneemann, Kazumasa Kurokawa, Eigentümer MKPlus in Japan, Rainer Svacinka – CEO EMPlus Güssing, Vorstandsvorsitzender BE Stephan Sharma und Forschungskoordinator Martin Zloklikovits bei der Unterzeichnung der Speicher – Kooperation.
Stephan Sharma, Landesrat Leonhard Schneemann, Martin Zloklikovits, Rainer Svacinka und Kazumasa Kurokawa.
Rainer Svacinka, Martin Zloklikovits Landesrat Leonhard Schneemann und Stephan Sharma bei der Pressekonferenz.

Burgenland präsentiert erstmals lithiumfreie Festkörper-Batterietechnologie im Echtbetrieb

Das Burgenland setzt einen weiteren Meilenstein am Weg zur Energieunabhängigkeit: Der erste Vanadium Solid State Batteriespeicher Österreichs geht in den Probebetrieb und erstmals ans öffentliche Stromnetz. Die innovative Speichertechnologie kommt vollständig ohne Lithium aus und bietet gegenüber klassischen Lithium-Ionen-Systemen deutliche Vorteile in Sicherheit, Leistungsfähigkeit und strategischer Rohstoffverfügbarkeit. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt präsentierten Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Mag. Dr. Stephan Sharma, Vorsitzender des Vorstandes der Burgenland Energie, Forschungskoordinator Martin Zloklikovits sowie Rainer Svacinka, CEO der EM PLUS GmbH Güssing, das Projekt und seine Bedeutung für Forschung, Wirtschaft und Energiesicherheit im Burgenland. „Der heutige Probebetrieb des Vanadium Solid State Batteriespeichers ist ein starkes Zeichen: Das Burgenland wird ein Ort, an dem zukunftsweisende Technologien ankommen, geprüft, verbessert und in Richtung Marktreife begleitet werden. Wir holen Zukunftstechnologien ins Burgenland, wir erproben sie hier und entwickeln sie gemeinsam mit unseren Forschungsakteuren weiter. Damit stärken wir Innovation, Wertschöpfung und Energiesicherheit in unserer Region“, betont Landesrat Dr. Leonhard Schneemann.

Der Probebetrieb ist das Ergebnis einer mehrjährigen Forschungspartnerschaft zwischen der EM PLUS GmbH in Güssing, dem japanischen Technologiepartner MKPlus sowie der Forschung Burgenland. Die Entwicklung wurde durch das Startup-Burgenland-Programm angestoßen und seither konsequent weitergeführt. Seit Ende 2023 arbeitet die Forschung Innovation Burgenland (FIB) eng mit EM PLUS zusammen, testete mehrere Generationen von Zellen und Kleinmodellen und unterstützte bei der Systemintegration sowie der Produktentwicklung im Testlabor. Die Hauptaufgabe besteht nun in der Integration der Vanadium Solid State Batterien in das Batteriespeicher Living Lab unter Reallabor-Bedingungen am öffentlichen Stromnetz. „Die Entstehungsgeschichte dieser Kooperation zeigt, wie stark unser Netzwerk aus Innovation, Forschung und Wirtschaft im Burgenland funktioniert und wie wir gemeinsam Technologien von der Idee bis zur Umsetzung entwickeln, um die Energiesicherheit, die regionale Wertschöpfung und die klimafitte Zukunft unseres Landes nachhaltig zu stärken“, erklärt Forschungskoordinator Martin Zloklikovits.

Mit dem Aufbau einer Prototypenserie und der geplanten Vorserienproduktion im Burgenland schafft EM PLUS die Grundlage für eine spätere Serienfertigung – und damit für neue Arbeitsplätze sowie nachhaltige regionale Wertschöpfung. Das Unternehmen hat bereits 2025 eine Zellfertigung in Schweden erworben, die bisher auf Lithium-Ionen spezialisiert war und künftig Vanadium-Zellen produzieren wird. Parallel dazu sucht EM PLUS aktuell nach einem Standort im Burgenland für eine mögliche Produktionsstätte im Bereich Systemintegration.

Lithiumfreie Energiespeicher als europäische Chance

Die Vanadium Solid State Batteriespeichertechnologie arbeitet vollständig ohne Lithium. Sämtliche benötigten Rohstoffe sind in Europa verfügbar. Das bietet ein strategisches Argument für mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung. Besonders hervorzuheben sind die hohen Sicherheitsstandards sowie die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit: Laderaten von bis zu 20 C, was vollständige Aufladungen in rund zehn Minuten oder weniger ermöglicht. Diese Werte wurden bereits in TÜV-Messungen bestätigt. Damit bietet die Technologie genau jene Eigenschaften, die in Europa dringend benötigt werden: sichere, schnelle und nachhaltige Energiespeicher für ein robustes Stromnetz der Zukunft.

„Der Erhalt der Energiesicherheit Burgenlands in Zeiten zunehmender Energiekriege und Blackouts in Europa muss unser gemeinsames Ziel im Burgenland sein. Die Energiesicherheit und Energieunabhängigkeit Burgenlands für Generationen können wir nur durch eine eigene Netzinfrastruktur, eine eigene Erzeugung und eigene Speicher sicherstellen. Dazu setzen wir neben Wind und Sonne auch konsequent auf den Ausbau der dritten Säule: Batteriespeicher. Neben dem ersten großen Batteriespeicher Burgenlands, den wir demnächst eröffnen werden, setzen wir auch auf innovative lithiumfreie Speichertechnologien wie den organischen Speicher von CMBlu, Natrium-Ionen-Speicher und die heute vorgestellte Forschungskooperation mit dem japanischen Vanadium-Batteriespeicher zeigt“, unterstreicht Mag. Dr. Stephan Sharma, Burgenland Energie, die Bedeutung der innovativen Speichertechnologie.

Burgenland als Standort internationaler Forschung

Durch die Kooperation mit MKPlus aus Japan wird das Burgenland zu einem zentralen europäischen Standort für die Weiterentwicklung der Vanadium-Festkörpertechnologie. Die Gründung der EM PLUS GmbH in Güssing ist ein sichtbares Ergebnis dieser internationalen Zusammenarbeit.

Ein Leuchtturm der FTI-Strategie Burgenland 2030

Das Speicherprojekt ist ein wesentlicher Bestandteil des Leuchtturmprojekts „Energiespeicher" innerhalb der FTI-Strategie Burgenland 2030. Gerade im Energiesektor werden skalierbare, sichere und innovative Speicherlösungen dringend benötigt. Das ist ein Schwerpunkt, den das Burgenland aktiv bearbeitet.

„Das Burgenland holt nicht auf – das Burgenland geht voraus. Gemeinsam gestalten wir ein Burgenland, das energieunabhängig und innovativ ist“, so Schneemann abschließend.

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Bildtext Batteriespeicher_01: Landesrat Leonhard Schneemann, Kazumasa Kurokawa, Eigentümer MKPlus in Japan, Rainer Svacinka – CEO EMPlus Güssing, Vorstandsvorsitzender BE Stephan Sharma und Forschungskoordinator Martin Zloklikovits bei der Unterzeichnung der Speicher – Kooperation.

Bildtext Batteriespeicher_02: Stephan Sharma, Landesrat Leonhard Schneemann, Martin Zloklikovits, Rainer Svacinka und Kazumasa Kurokawa.

Bildtext Batteriespeicher_03: Rainer Svacinka, Martin Zloklikovits Landesrat Leonhard Schneemann und Stephan Sharma bei der Pressekonferenz.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Dorothea Müllner-Frühwirth, 3. Dezember 2025

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