„LIFE Pannonic Salt 2023“ – 12 Millionen Euro für den Erhalt der Salzlacken und Verbesserung der Grundwassersituation im Seewinkel

LH Doskozil

Förderzusage bedeutet wichtigen Meilenstein für die Zukunft der Region – ökologisch, touristisch und wirtschaftlich

Die Salzlacken im Seewinkel sind das Herzstück des Nationalparks Neusiedlersee Seewinkel und wichtige Lebensader für die gesamte Region. In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Salzlacken jedoch kontinuierlich zurückgegangen. Nicht nur der fehlende Niederschlag, auch der große Abstand zwischen Lackenboden und Grundwasserhorizont führte letztendlich zum Kollaps vieler Lacken. Jetzt ist ein wichtiger Durchbruch gelungen. „Ein Millionenprojekt zur Erhaltung der Salzlacken und der damit einhergehenden Verbesserung der Grundwassersituation im Seewinkel wurde vor kurzem von der Europäischen Union genehmigt“, berichtet Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Das Land Burgenland arbeitet laufend daran, dem „Lackensterben“ im Seewinkel entgegenzuwirken. Eine entsprechende Schwerpunktsetzung zur Erhaltung der Salzlacken und damit einhergehenden Verbesserung der Grundwassersituation ist unter anderem auch im Managementplan des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel festgelegt. Nach drei Jahren stetiger Arbeit ist es dem Land Burgenland gemeinsam mit dem Projektteam unter der Leitung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel nun gelungen, den Zuschlag zur Umsetzung eines hochdotierten, sogenannten LIFE – Projekts der Europäischen Union zu erhalten. „Das Thema Wasser und der nachhaltige Umgang damit sind Schlüsselthemen der Zukunft. Die Herausforderungen, die es im Seewinkel zu meistern gilt, betreffen das Grundwasser ebenso wie die Problematik des sinkenden Wasserstandes im Neusiedler See. Dass in den nächsten fünf Jahren insgesamt 12 Millionen Euro in den Erhalt der Salzlacken fließen, ist ein Meilenstein und bedeutet einen wichtigen Schub für die Region. Das entsprechende Paket umfasst Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Grundwassersituation, ein Neudenken der Landwirtschaft in der Gegend und Bewusstseinsbildung. 9 Millionen Euro kommen von der EU, die restlichen 3 Millionen Euro kommen aus nationalen Mitteln, die von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden“, so der Landeshauptmann. 

Der Mehrwert der enormen Fördersumme spiegelt sich auch wirtschaftlich wider. Wichtiger Profiteuer von diesem Projekt ist unter anderem der Tourismus. Naturtourismus ist das Aushängeschild und sogenannter „USP“ im Seewinkel. „Gerade jetzt, zur Zeit des Frühjahrsvogelzuges, zieht es tausende Birdwatcher aus dem In- und Ausland in die Region, um dieses Naturspektakel hautnah zu erleben“, freut sich auch Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner über die Zusage des Projekts. 

Die Salzlacken des Seewinkels spielen vor allem aber eine wichtige ökologische Rolle. „In erster Linie sind die Salzlacken essentielle Rast- und Brutplätze von Zugvögeln. Auch für das Mikroklima im Seewinkel, welches insbesondere dem Weinbau zugutekommt, ist das Vorhandensein der Salzlacken von immenser Wichtigkeit. Es war harte Arbeit, dieses Projekt genehmigt zu bekommen, weil die Fördervoraussetzungen sehr hoch sind, letztendlich hat es sich aber ausgezahlt“, betont die für den Nationalpark zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf. 

Maßnahmenpaket im Detail 
Für die Qualität des eingereichten Projektes erhielt das Projektteam des Nationalparks die Auszeichnung „Seal of Excellence“ für die hochwertige Planung und Aufbereitung der Projektunterlagen. Das Projekt umfasst insgesamt drei Maßnahmenschwerpunkte:

1.    Hebung des Grundwasserspiegels und Verbesserung der Grundwasserneubildung durch Aufstau und Steuerung des Abflusses in Entwässerungsgräben.

2.    Anbau, praktische Versuche und Evaluierung von wassersparenden, an die klimatischen Bedingungen angepassten, landwirtschaftlichen Kulturen in Bezug auf Umsetzungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit (Absatzmärkte).

3.    Aufbau eines Kommunikations- und Informationsnetzwerkes zur Bewusstseinsbildung in der Region – in Kooperation mit der Wasserwirtschaft, dem Tourismus und der Landwirtschaft.

Weiters wird mit diesem Projekt die Vernetzung im Pannonischen Raum bis in die Slowakei und nach Ostungarn verstärkt und als Leitprojekt auf internationaler Ebene etabliert.

Fercsak Hermann, 16. März 2023

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