„Grüner Asphalt“: Österreichs erster CO₂-speichernder Radweg entsteht in Pamhagen

Die Asphaltierungsarbeiten beim ersten „Grünen Radweg“ in Pamhagen haben bereits begonnen: Aus Schilf wird Pflanzenkohle – Vizebürgermeister Reinhard Csida, Pamhagen, Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation PORR Bau GmbH, Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Projektleiter Martin Zloklkovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland, und Pamhagens  Bürgermeister Josef Tschida (von links)
Die Asphaltierungsarbeiten beim ersten „Grünen Radweg“ in Pamhagen haben bereits begonnen: Aus Schilf wird Pflanzenkohle – Pamhagens  Bürgermeister Josef Tschida, Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation PORR Bau GmbH, Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Projektleiter Martin Zloklkovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland, und Vizebürgermeister Reinhard Csida, Pamhagen
Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation PORR Bau GmbH, Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Projektleiter Martin Zloklkovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland

LR Schneemann: „Pilotprojekt verbindet Klimaschutz mit regionaler Wertschöpfung und Kreislaufwirtschaft“

Ein innovatives Modellprojekt zur aktiven CO₂-Reduktion und Förderung der Kreislaufwirtschaft startet in der burgenländischen Gemeinde Pamhagen: Hier wird als Pilotprojekt Österreichs erster Radweg mit einem neuartigen, CO₂-speichernden Straßenbaumaterial auf Basis von Pflanzenkohle errichtet. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Anwendung eines klimafreundlichen, dauerhaft CO₂-bindenden Asphalts, der im nächsten Entwicklungsschritt nicht nur CO₂ negativ, sondern auch wasserdurchlässig sein soll und so der Bodenversiegelung entgegenwirken soll. „Dieses Pilotprojekt verknüpft innovativen Klimaschutz mit regionaler Entwicklung und ist Vorbild für zukünftige Infrastrukturprojekte – von Rad- und Gehwegen über Ortsplätze bis hin zu Landesstraßen und touristischer Infrastruktur. Gleichzeitig trägt es zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur regionalen Wertschöpfung bei, indem regionale Reststoffe hochwertig verwertet werden. Mit dem ersten Pflanzenkohle-Asphalt-Radweg wird das Burgenland einmal mehr Vorreiter für innovative und nachhaltige Technologien. Ziel des Landes ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dieses Projekt ist ein weiterer Baustein dazu“, betont Landesrat Leonhard Schneemann, der gemeinsam mit Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation PORR Bau GmbH, und dem Forschungskoordinator des Landes Burgenland, Projektleiter Martin Zloklikovits, Details zum Projekt vorstellt.

Pflanzenkohle aus regionalen landwirtschaftlichen Reststoffen verknüpft Klimaschutz mit regionaler Wertschöpfung

Herzstück des neuen Materials ist Pflanzenkohle aus regionalen landwirtschaftlichen Reststoffen – wie etwa Schilf –, die als Kohlenstoffsenke dauerhaft im Straßenbelag gespeichert wird. Die Produktion, Mischung und der Bau erfolgen vollständig im Burgenland, im Asphalt-Mischwerk der PORR Bau GmbH in Pamhagen. „Unsere Aufgabe war es, in einem ersten Schritt Rezepturen für die Asphaltmischung zu entwickeln, die auch umsetzbar sind“, betont Christian Rauch. Erfreut zeigt sich Rauch von der Kooperation zwischen dem Land und der PORR Bau GmbH beim Projekt: „Innovation, Nachhaltigkeit, Pioniergeist und Verlässlichkeit sind ein fester Teil unserer Unternehmenskultur.“ Die entwickelten Rezepturen – die Entwicklungsarbeit wurde im hauseigenen Labor im Werk im Parndorf geleistet– werden seit Montag entlang des Radweges in Pamhagen in Teilabschnitten auf einer Gesamtlänge von rund einem Kilometer aufgebracht. „Nun wird ein Jahr lang beobachtet und analysiert, wie sich das Material im Jahresverlauf bei unterschiedlichsten Witterungen verhält“, sagt Rauch. 

„Damit leistet das Projekt nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur regionalen Wertschöpfung, da die eingesetzte Pflanzenkohle aus lokaler Produktion stammt“, so Projektleiter Martin Zloklikovits. Der innovative Asphalt bindet langfristig CO₂ und wirkt so aktiv dem Klimawandel entgegen. „Bei einem Kohlenstoffanteil von bis zu 5 % im Asphalt könnten in Österreich jährlich bis zu 1,4 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr dauerhaft in grünen Asphalt gespeichert werden. Pro Kilometer Radweg werden über 60 Tonnen CO₂ dauerhaft gebunden. Das ist ein wesentlicher Beitrag zur CO₂-Reduktion in der Atmosphäre durch flächendeckenden Einsatz von ,Grünem Asphalt‘“, erklärt Zloklikovits.

„Der ,Grüne Radweg‘ in Pamhagen dient als Demonstrationsprojekt für zukünftige Anwendungen im Burgenland und darüber hinaus – ein wegweisender Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität und nachhaltiger Bauweise. Mit diesem Projekt setzen wir einen Meilenstein für nachhaltige Infrastrukturentwicklung und schaffen einen echten Nutzen für Umwelt, Region und Bevölkerung“, betonen die Projektverantwortlichen.

Nächster Entwicklungsschritt: Wasserdurchlässigkeit und Erhöhung des Recyclinganteils im Asphalt

In einem weiteren Entwicklungsschritt soll das Material wasserdurchlässig werden und einen noch höheren Recyclinganteil aufweisen – ein weiterer Beitrag zur nachhaltigen und ökologischen Bauweise und zur Reduktion der Flächenversiegelung hält, Zloklikovits fest.

Ein starkes Netzwerk für Innovation und Umwelt

Das Projekt ist eine Kooperation der Wirtschaftsagentur Burgenland Forschungs- und Innovations GmbH, dem Land Burgenland und der PORR Bau GmbH. Strategische Partner sind das Seemanagement Burgenland, die Firma Sonnenerde in Riedlingsdorf sowie die Montanuniversität Leoben. Projektleiter ist Martin Zloklikovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland.

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Grüner Asphalt Radweg Pamhagen 1
Grüner Asphalt Radweg Pamhagen 2
Grüner Asphalt Radweg Pamhagen 3

Bildtext Grüner Asphalt Radweg Pamhagen 1: Die Asphaltierungsarbeiten beim ersten „Grünen Radweg“ in Pamhagen haben bereits begonnen: Aus Schilf wird Pflanzenkohle – Vizebürgermeister Reinhard Csida, Pamhagen, Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation PORR Bau GmbH, Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Projektleiter Martin Zloklkovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland, und Pamhagens Bürgermeister Josef Tschida (von links).

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Eisenstadt, 06. August 2025

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