In Lackenbach fand am Samstag die Gedenkfeier vor dem Mahnmal der Roma und Sinti statt. Die Erinnerungsstätte in Lackenbach erinnert an das unsägliche Leid und die Verbrechen, die an den Roma und Sinti während der NS-Zeit begangen wurden. Am 23. November 1940 wurde in einem ehemaligen Gutshof das „Zigeunerlager“ Lackenbach eingerichtet. Die internierten Roma und Sinti lebten in Ställen und Scheunen unter unmenschlichen Bedingungen und mussten Zwangsarbeit leisten. Von den rund 4.000 Gefangenen in Lackenbach erlebten nur 300 bis 400 Häftlinge die Befreiung des Lagers durch sowjetische Truppen im April 1945. Anlässlich der 50. Wiederkehr der Errichtung des Lagers in Lackenbach wurde im Jahre 1990 erstmals eine Gedenkfeier beim Denkmal organisiert, die seitdem jährlich stattfindet. Landesrat Heinrich Dorner, der in Vertretung von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an der Veranstaltung teilnahm, unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der Gedenkfeier als „wichtiges und auch notwendiges Zeichen gegen das Vergessen“.
„Die Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte ist zeitlos und darf nie enden – denn nur so können wir die richtigen Lehren daraus ziehen. Gerade angesichts immer wieder vorkommender Übergriffe auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in europäischen Städten gilt es besonders wachsam zu sein. Deshalb braucht es geeintes und vehementes Auftreten gegen Rassismus, Hetze, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz und ein klares Bekenntnis zu Menschenrechten und zu Humanismus“!, so Dorner.
„Das Mahnmal in Lackenbach erinnert uns an das unsägliche Leid vieler Roma und Sinti und unsere gemeinsame Verantwortung, nicht die Augen zu verschließen, sondern aus der Geschichte zu lernen. Das gemeinsame Erinnern ist für den Erhalt unseres friedvollen Zusammenlebens und unserer Demokratie von enorm großer Bedeutung. Denn Demokratie ist kein Geschenk, sondern das Ergebnis harter Arbeit, Mut und Überzeugung. Sie lebt von Menschen, die nicht schweigen, wenn Unrecht geschieht, und die bereit sind, für Menschlichkeit und Freiheit einzustehen. Wo Hass und Ausgrenzung beginnen, darf Schweigen niemals die Antwort sein“, so Landtagspräsidentin Astrid Eisenkopf.
Bürgermeister Christian Weninger betonte, ebenso wie der Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Christian Klippl, wie wichtig es ist, die Erinnerung an dieses Ereignis wachzuhalten, damit es niemals in Vergessenheit gerät. Christian Klippl: „Hier wurden Tausende Roma misshandelt, deportiert, Familien verloren alles, ihre Würde, ihr Leben. Wir alle tragen dafür Verantwortung, und haben dafür zu sorgen, dass sich diese grausame Ereignisse nie mehr wiederholen.“
Bundesministerin für Justiz Anna Sporrer: „Wir stehen hier, um gemeinsam Inne zu halten, um zu erinnern und zu bezeugen, dass das Leid, das Roma und Sinti erfahren haben, nie vergessen werden darf und soll. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Erinnerungsarbeit ist sehr wichtig. Unsere Verantwortung besteht darin, die Erinnerungsarbeit für zukünftige Generationen so zu gestalten, dass sich solche Taten nie mehr wieder wiederholen.“
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Bildtext Gedenkfeier für Roma und Sinti in Lackenbach_1: Bundesministerin Anna Sporrer, Landesrat Heinrich Dorner, Vorsitzender vom Volksgruppenbeirat Emmerich Gärtner-Horvath, Landtagspräsidentin Astrid Eisenkopf und Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Christian Klippl (v.l.) vor dem Mahnmal für Roma und Sinti in der Gemeinde Lackenbach.
Bildtext Gedenkfeier für Roma und Sinti in Lackenbach_2 & _3: Kranzniederlegung und Gedenken an die ermordeten Roma und Sinti beim Mahnmal in Lackenbach.
Bildtext Gedenkfeier für Roma und Sinti in Lackenbach_4: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Oberschützen im Gedanken für die ermordeten Roma und Sinti beim Mahnmal in Lackenbach.
Bildtext Gedenkfeier für Roma und Sinti in Lackenbach_5: Landesrat Mag. Heinrich Dorner bei seiner Ansprache im Zuge der Gedenkfeier.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Daniel Fenz, 15. November 2025
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