Raiding, 5. November 2025 – Im Lisztzentrum Raiding fand heute das erste Burgenländische Bodensymposium statt. Die von Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner initiierte Fachtagung widmete sich der Frage, wie Böden im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Klimawandel und Raumplanung nachhaltig geschützt und genutzt werden können. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung diskutierten aktuelle Forschungsergebnisse, Best-Practice-Beispiele und neue Ansätze für einen zukunftsfähigen Umgang mit der Ressource Boden. „Mit dem ersten burgenländischen Bodensymposium haben wir den Startschuss gesetzt. Gesunde Böden sind Lebensgrundlage, Klimapuffer und Standortfaktor zugleich“, betonte Haider-Wallner. Als Schlusspunkt des Symposiums unterzeichneten alle TeilnehmerInnen das Bodenbündnis Burgenland - ein gemeinsames Bekenntnis zum verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden.
Das Burgenland ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen: Längere Dürreperioden und zunehmende Starkregenereignisse gefährden die Fruchtbarkeit der Böden. Gleichzeitig prägen immer mehr versiegelte Flächen das Ortsbild vieler Gemeinden – mit weitreichenden Folgen für Klima, Biodiversität und Lebensqualität.
„Bodenschutz ist gelebter Klimaschutz – konkret, regional und mit direktem Nutzen für die Menschen im Land. Die Idee zum Bodensymposium entstand aus zahlreichen Gesprächen mit Landwirtinnen und Landwirten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie engagierten Menschen im ganzen Land. Überall wurde deutlich: Boden ist eine unserer wertvollsten Ressourcen, Bodenschutz betrifft uns alle unmittelbar. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dieses Thema ganz oben auf die politische Agenda zu setzen“, so Haider-Wallner.
Fachvorträge und Diskussionsrunde
Im Rahmen wissenschaftlichen Fachtagung gaben sieben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Beratung und Praxis Impulse zu den zentralen Themen Boden, Landwirtschaft, Klimawandel und nachhaltiges Flächenmanagement:
- Dr. Andreas Baumgarten (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit): “Die Bedeutung gesunder Böden für uns und unsere Umwelt”
- DI Claudia Winkovitsch (Landwirtschaftskammer Burgenland): “Herausforderungen der Landwirtschaft im Hinblick auf die Bodengesundheit”
- Dr. Gernot Bodner (Universität für Bodenkultur Wien): “Projekt Bodenpioniere – Klimawandel, Resilienz, Böden“
- DI Dr. Bernhard Scharf (Universität für Bodenkultur Wien): „Entsiegelung – Wo, wie und warum?“
- DI Gundula Prokop (Umweltbundesamt): “Flächeninanspruchnahme reduzieren - erfolgreiche Beispiele”
- DI Marcus Keding (Forschung Burgenland): “Vorstellung Forschung Burgenland & Vision Forschungscenter”
- Dr. Dr. Martin Grassberger: „Wir sind Boden – Über den gesundheitlichen Wert fruchtbarer Böden“
In einem World-Café-Format erarbeiteten die TeilnehmerInnen am Nachmittag gemeinsame Ideen für zukünftige Forschungs- und Praxisprojekte im Burgenland. Diese sollen in die weitere Arbeit der Landesregierung einfließen. Den feierlichen Schlusspunkt des Symposiums bildete die Unterzeichnung des Bodenbündnis Burgenland durch alle TeilnehmerInnen.
„Das Bodenbündnis Burgenland ist ein starkes Signal: Es zeigt, dass Wissenschaft, Gemeinden, Landwirtschaft und Politik gemeinsam Verantwortung übernehmen. Dieses Miteinander ist die Voraussetzung dafür, unsere Böden langfristig zu schützen und das Bewusstsein für ihren Wert in der gesamten Bevölkerung zu stärken“, betonte Haider-Wallner.
Bodenschutzoffensive im „Zukunftsplan Burgenland 2030“
Der “Zukunftsplan Burgenland 2030”, das ambitionierte Arbeitsprogramm der Landesregierung, verankert eine umfassende Bodenschutzoffensive als zentrale Maßnahme für Klimawandelanpassung und nachhaltige Entwicklung. Geplant sind unter anderem ein aktives Leerstandsmanagement für ungenutzte oder untergenutzte Flächen sowie die Einrichtung eines Lenkungsausschusses für Landwirtschaft und Nachhaltigkeit.
Bereits im September startete mit “Baba, Beton!” der erste Entsiegelungswettbewerb für alle 171 burgenländische Gemeinden. Das von einer ExpertInnen-Jury gekürte Siegerprojekt wird mit bis zu 100.000 Euro durch das Land gefördert und 2026 realisiert. Noch bis 30. November können Projekte eingereicht werden.
Weitere Infos zum Ersten Burgenländischen Bodensymposium unter:
https://www.burgenland.at/themen/agrar/bodenschutz/1-burgenlaendisches-bodensymposium/
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Bildtext 1. Bgld. Bodensymposium 1 (v.l.): LAbg. Roman Kainrath, DI Dr. Bernhard Scharf (BOKU), Dr. Andreas Baumgarten (AGES), DI Gundula Prokop (Umweltbundesamt), DI Claudia Winkovitsch (LWK Burgenland), Dr. Gernot Bodner (BOKU) und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner
Bildtext 1. Bgld. Bodensymposium 2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner bei ihrer Eröffnungsrede
Bildtext 1. Bgld. Bodensymposium 3: Diskussionsrunde im Anschluss an die Fachvorträge (v.l.): Dr. Andreas Baumgarten (AGES), Dr. Gernot Bodner (BOKU), Moderatorin Angelika Niedetzky, DI Gundula Prokop (Umweltbundesamt), DI Claudia Winkovitsch (LWK Burgenland) und DI Dr. Bernhard Scharf (BOKU)
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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