Energiebuchhaltungs-Software EBO hilft Burgenlands Gemeinden sparen

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (Bildmitte), LAbg. Bürgermeisterin Elisabeth Böhm und der Forschungskoordinator des Landes Burgenland, Martin Zloklikovits, präsentierten die Energiebuchhaltungssoftware EBO.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (Bildmitte), LAbg. Bürgermeisterin Elisabeth Böhm und der Forschungskoordinator des Landes Burgenland, Martin Zloklikovits, präsentierten die Energiebuchhaltungssoftware EBO.

LHStv.in Astrid Eisenkopf: “Wir nehmen im Burgenland unsere Vorreiterrolle auch beim Thema Energieverbrauch sehr ernst und stellen dieses neue Tool allen 171 Gemeinden im Burgenland zur Verfügung.“

Mit mehr als 120 Einzelmaßnahmen weist die Klimastrategie Burgenland 2030 den Weg in Richtung bilanzieller Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit. Ein Element dabei bildet das neue Energiebuchhaltungstool EBO, das Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf heute, Donnerstag, in Neusiedl am See vorstellte. EBO steht für Energiebericht Online. „Mit dieser Softwarelösung können Energieverbräuche sichtbar und vergleichbar gemacht werden, auch über die Gemeindegrenzen hinaus. Damit lässt sich Geld sparen, auch Defekte an Heizungen und Wasserversorgungen können erkannt und der CO2-Verbrauch gesenkt werden“, umriss Eisenkopf Vorteile des neuen Tools. Einige Gemeinden in insgesamt sechs Bundesländern setzen EBO bereits ein. „Wir nehmen aber im Burgenland unsere Vorreiterrolle auch in diesem Punkt sehr ernst und stellen die Softwarelösung allen 171 Gemeinden im Burgenland zur Verfügung“, betonte die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

„Burgenländische Gemeinden und das Land Burgenland sind vorbildlich in der Umsetzung von Klimaschutzprojekten. Wir wollen die Gemeinden allerdings diesbezüglich noch mehr unterstützen – Stichwort Energiemanagement“, erläuterte die Landeshauptmann-Stellvertreterin. „In den Gemeindeämtern ist häufig nicht bekannt, wie viel Energie oft insgesamt in den einzelnen kommunalen Einrichtungen verbraucht wird. Mit dem neuen Energiebuchhaltungstool EBO können ‚Energiefresser‘ leichter identifiziert und somit auch Energieeffizienz- bzw. Einsparungsmaßnahmen optimal geplant werden“, so Eisenkopf.
Das Energieberatungstool ist bereits seit August in allen Gemeinden ausgerollt. Sechs Schulungstermine gab es bisher, vier weitere folgen. Hilfestellung bei der Bedienung von EBO gibt die Energieberatung Burgenland Energieberatung Burgenland (eb-bgld.at). Eine Helpline ist unter der Telefonnummer +43 57 602 erreichbar.

„Die Energiebuchhaltung EBO ist internetbasiert und benötigt somit keine Installation. Die Datensicherung und die Verwaltung der Klimadaten erfolgt zentral entsprechend der Datenschutzverordnung“, erläuterte Forschungskoordinator Martin Zloklikovits. Die Energieverbrauchsdaten der einzelnen Objekte werden automatisiert ausgewertet und visuell in Grafiken und Tabellen dargestellt. „Alle Daten können zusammengefasst per Knopfdruck als Energiebericht heruntergeladen werden“, so Zloklikovits. Ein anonymisierter Vergleich mit definierten Grenz- und Zielwerten sowie mit anderen Gemeinden sei jederzeit möglich.
„Die Aufzeichnung und Darstellung des kommunalen Energieverbrauchs sind eine wichtige Grundlage für Entscheidungsträger, um Betriebsoptimierung und weitere Maßnahmen abzuleiten. Diese Optimierungsmaßnahmen führen zu geringeren Verbräuchen, die Kosten sinken“, erläuterte der Forschungskoordinator. Grundvoraussetzung sei die Führung einer Energiebuchhaltung: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass allein durch die damit verbundene Bewusstseinsbildung Einsparungen bis zu zehn Prozent möglich sind.“  

Das Land Burgenland wickelt die Lizenzierung, den Support und den Betrieb über das Instrument der interkommunalen Zusammenarbeit ab. „EBO ist ein wichtiges Projekt in der interkommunalen Zusammenarbeit“, bekräftigte die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Generell unterstütze das Land im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit mit sehr wichtigen Sachleistungen, etwa beim Gemeindenetzwerk, beim Schulnetzwerk und im Bereich der verpflichtenden Aus- und Weiterbildungen der Gemeindebediensteten. All diese Leistungen werden über das Land koordiniert. Für die einzelne Gemeinde lasse sich somit ein massiver Kostenvorteil erreichen.

Der Bereich Energie sei der größte Rohdiamant des Burgenlandes. Die Gemeinden seien wichtige Partner bei der Erreichung der Klimaziele im Land und könnten bei der Energieerzeugung, der Sanierung aber auch im Mobilitätsbereich, Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 setzen, unterstrich Eisenkopf: „Das Land Burgenland unterstützt diese Maßnahmen in der Vergangenheit und auch aktuell durch viele Förderinitiativen.“ Als Beispiel nannte sie die mit 5,5 Millionen Euro dotierte Aktion „Förderung von Energie- und Umweltmaßnahmen – Plus“. Nach Umsetzung der durch insgesamt 31 Gemeinden eingereichten Projekte – Einmeldungen waren bis Ende des Vorjahres möglich - könnten in Summe rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart und Gesamtinvestitionen von rund 15 Millionen Euro ausgelöst werden. Dies bedeute einen regelrechten Boost für die heimische Wirtschaft.
„Auch der Photovoltaik-Ausbau auf kommunalen Gebäuden hat voll Fahrt aufgenommen. Insgesamt wurden bereits in 150 Gemeinden rund 370 PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden errichtet. Das entspricht rund 2,5 Anlagen pro Gemeinde, was eine herausragende Anzahl ist“, berichtete die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Das Land Burgenland habe bereits eine Vielzahl an Anlagen auf Landesgebäuden umgesetzt. In Summe wurden in den vergangenen Jahren rund 25 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1,4 MWp (Megawatt Peak) fertiggestellt oder befinden sich in Bau. Weiters sind mehr als 30 Anlagen mit einer zusätzlichen Leistung von rund 2,1 MWp in der Planungsphase. „Somit können im Endausbau rund 21.500 m2 Dachfläche sinnvoll genützt werden“, hob Eisenkopf hervor.
„Für die Gemeinden ist es ganz wichtig, dass wir vom Land Burgenland diese Möglichkeit bekommen durch die interkommunale Zusammenarbeit. Wir können dadurch auf Knopfdruck sehen, wo wir Kosten einsparen können und wir können damit als Gemeinde einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele des Landes bis 2030 leisten“, betonte Landtagsabgeordnete Bürgermeisterin Elisabeth Böhm.  

Fotos zum Download:
Präsentation Energiebuchhaltungstool_1
Präsentation Energiebuchhaltungstool_2

Bildtext Energiebuchhaltungstool EBO_1 und EBO_2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (Bildmitte), LAbg. Bürgermeisterin Elisabeth Böhm und der Forschungskoordinator des Landes Burgenland, Martin Zloklikovits, präsentierten die Energiebuchhaltungssoftware EBO.  

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Eisenstadt, 12. September 2024

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