Die landesweit mehr als 180 heimischen Eisenbahnkreuzungen standen im Mittelpunkt einer Prüfung des Burgenländische Landesrechnungshofes (BLRH). Erfreuliches Detail: Die Unfallzahlen an den Bahnübergängen sind stark rückläufig. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 sank die Anzahl der Unfälle an Eisenbahnkreuzungen um 43 Prozent. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden verringerte sich um 25 Prozent, die Zahl der Getöteten ging um 75 Prozent zurück. Um präzise feststellen zu können, mit welchen Schritten sich die Sicherheit steigern lässt, empfahl der BLRH, die Wirksamkeit der umgesetzten Verkehrssicherheitsmaßnahmen im Hinblick auf das Unfallgeschehen zu evaluieren.
Positiv hervorgehoben wird vom Landes-Rechnungshof auch, dass der Anteil der technisch gesicherten Eisenbahnkreuzungen von 2013 bis 2024 um rund zehn Prozent zugenommen hat. Demgegenüber sank die Zahl der nicht technisch gesicherten Eisenbahnkreuzungen um mehr als ein Drittel (rund 36 Prozent).
Eine für die Thematik zentrale gesetzliche Bestimmung ist die 2012 in Kraft getretenen Eisenbahnkreuzungs-Verordnung. Diese sah vor, dass die zuständigen Eisenbahnbehörden binnen zwölf Jahren – somit bis Ende August 2024 - die Sicherungsarten aller Eisenbahnkreuzungen in Österreich zu überprüfen hatten. Dieser Zeitraum wurde mittlerweile bis 2029 verlängert. Bis Ende August 2034 sind etwaige Sicherungsarbeiten durch die Eisenbahnunternehmen durchzuführen.
Kritik des BLRH, man habe die Zahl der zu überprüfenden Eisenbahnkreuzungen nicht erhoben, ist seitens des Landes Burgenland nicht nachvollziehbar. Dies sei vielmehr schon früher – im Jahr 2011 – geschehen und dem Bund auch mitgeteilt worden.
Auch die Überprüfung der Bahnübergänge schreitet voran. So ist fünf Jahre vor Ablauf der Frist von den Nebenbahnen nur mehr die Strecke Friedberg - Oberwart, wo es keinen Personenverkehr mehr gibt, noch nicht überprüft. Eher später geprüft werden bzw. noch nicht überprüft sind auch Anschlussbahnen, weil dort kein Personenverkehr stattfindet und mit langsamer Geschwindigkeit gefahren wird. Der Großteil davon entfällt auf die Sonnenland Rail Tours GmbH, die sogenannte „Draisinentour“. Dort fährt seit Jahren keine Eisenbahn mehr und wird in absehbarer Zeit auch keine mehr fahren. Warum dies im vorliegenden Prüfungsergebnis nicht erwähnt wird, ist für das Land nicht nachvollziehbar.
Die Überprüfung dieser Strecke mit ihren 53 Kreuzungen und die anschließenden Sicherungsmaßnahmen könnten Aufwendungen in Millionenhöhe verursachen. Der Landes-Rechnungshof möge beurteilen, ob es seines Erachtens zweckmäßig und vertretbar erscheint, die Überprüfung dieser 53 Kreuzungen in Anbetracht der zu erwartenden Kosten und dem nicht vorhandenen Eisenbahnverkehr überhaupt durchzuführen.
Im Burgenland wird die Eisenbahnbehörde laut Zeitplan sämtliche Überprüfungen bis spätestens 2028, somit ein Jahr vor der in der Verordnung gesetzten Frist, abschließen.
Eisenstadt, 30. Juli 2025
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