Beständige medizinische Versorgung im Wandel der Zeit: 125 Jahre Klinik Güssing

Beim Jubiläum mit dabei, v.l.: Vinzenz Knor (Bgm. Güssing), Heinrich Dorner (Landesrat), Werner Maurer-Ertl (ärztl. Direktor Klinik Güssing), Stephan Kriwanek (medizinischer GF Gesundheit Bgld.), Bianca Puntigam (Pflegedirektorin Klinik Güssing),Franz Öller (kaufm. GF Gesundheit Bgld.), Markus Malits (kaufm. Direktor Klinik Güssing).
Die Ehrengäste mit den Mitarbeiter*innen, die ein Kapitel im Buch „125 Jahre Klinik Güssing – damals und heute“ verfasst haben.
Buchcover „125 Jahre Klinik Güssing – damals und heute“
Das Team der Orthopädie und Traumatologie beim Tag der offenen Tür in der Klinik Güssing.
Programmheft und Deko

LR Dorner: „Land treibt medizinischen Fortschritt weiter voran“

Wie schafft es ein Krankenhaus, 125 Jahre zu bestehen? „Mit der notwendigen Resilienz in Krisenzeiten und durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen das Wohlergehen der Menschen wirklich am Herzen liegt“, so Landesrat Mag. Heinrich Dorner, der dem Festakt am Freitagvormittag in Güssing beiwohnte. Diese Herzlichkeit wurde auch während des gesamten Festakts deutlich – vor allem in den Interviews mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, in den Gesprächen mit aktuellen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sowie bei der Präsentation des Buchprojekts „125 Jahre Klinik Güssing – damals und heute“.

Landesrat Heinrich Dorner erklärte beim Festakt: „Die Bevölkerung verdient die bestmögliche Gesundheitsversorgung. Deshalb treibt das Land den medizinischen Fortschritt im Burgenland weiter voran. Das passiert auf mehreren Ebenen: Bei den medizinischen Leistungen, bei baulichen Erweiterungen und dadurch, dass Spitzenkräfte ins Burgenland geholt werden. Das merken die Menschen, denn sie bekommen wohnortnah eine Versorgung auf hohem Niveau. Die Klinik Güssing leistet dabei im Süden einen wichtigen Beitrag. Alles Gute für die nächsten 125 Jahre!“

Universitäts-Professor Stephan Kriwanek, Ärztlicher Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Wenn man auf die Spitals-Landschaft in Österreich schaut, dann merkt man, dass es nicht selbstverständlich ist, dass eine Einrichtung 125 Jahre überdauert. Der Klinik Güssing ist das gelungen, trotz der zahlreichen Krisen, die im Laufe der Zeit bewältigt werden mussten. Zu dieser Leistung gratuliere ich ihr – und vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – sehr herzlich.“

Franz Öller, Kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Die Klinik Güssing spielt eine wesentliche Rolle in der Versorgung des Südburgenlandes, vor allem der Bezirke Güssing und Jennersdorf. Diese regionale Versorgung ist ein wesentliches Anliegen der Gesundheit Burgenland. Denn wir wollen den Menschen wohnortnah ein maßgeschneidertes und innovatives medizinisches Angebot zur Verfügung stellen. Die Klinik Güssing hat diese Aufgabe in den vergangenen 125 Jahren mit Bravour gemeistert und wird dies auch in Zukunft tun.“

Beim Tag der offenen Tür, der unmittelbar im Anschluss an den Festakt stattfand, bekamen die Besucherinnen und Besucher gleich einen direkten Eindruck von der beschriebenen Atmosphäre. An den Ständen der verschiedenen Fachbereiche – von der Inneren Medizin über das Labor bis hin zur Krankenhaushygiene – informierten und berieten Mitarbeiter*innen freundlich und kompetent. Die praktischen Tipps (Wie messe ich richtig meinen Blutdruck? Welche Bewegungsübungen kann ich im Alltag einbauen? Was kann ich als Patientin oder Patient im Krankenhaus für meine Sicherheit tun?) fanden großen Anklang.

Zur Geschichte des Hauses

Bereits 1894 folgte der entscheidende Beschluss der ungarischen Behörde für Grundstückskauf und Neubau. Baubeginn war schließlich 1899, am 15. Jänner 1900 erfolgte die feierliche Eröffnung. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wies das Spital Belegräume mit 52 Betten auf. Im Krieg reichten die Kapazitäten bald nicht mehr aus und bis 1916 gab es auf dem heutigen Hauptplatz zusätzlich das „k. und k. Reservespital“.

Nachdem das Burgenland 1921 zu Österreich kam, stürmten und plünderten ungarische Freischärler das Haus. 1926 erlebte das „erweiterte allgemeine öffentliche Krankenhaus“ seine Eröffnungsfeier. Prunkstück war das neue Röntgengerät. Am Ende des 2. Weltkriegs kam es erneut zu Plünderungen und Zerstörungen, diesmal durch die Rote Armee. Unmittelbar nach dem Ende der Besatzungszeit bewilligte die Landesregierung einen Erweiterungsbau, der bis 1956 fertiggestellt war. Durch die Verbreiterung und Aufstockung des Nordflügels betrug die Gesamtaufnahmekapazität vorerst 75 Betten, im folgenden Jahrzehnt wuchs sie auf 100 Betten an. 1972 erfolgte ein weiterer großer Gebäude-Zubau inklusive größerem Parkplatz für Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher.

Bis in die frühen 90er-Jahre hatte das Haus in Güssing rund 200 Betten, durch die rückläufige Bevölkerungsentwicklung kam es danach zu Reduktionen. Mit der Übernahme durch die damalige KRAGES 1993 starteten trotzdem Schritte zur Modernisierung und Erweiterung des Leistungsspektrums. Beispielhaft erwähnt sei hier die Etablierung des Brustgesundheitszentrums. In den vergangenen Jahren wurde vermehrt der Fokus auf die medizinische Versorgung der älteren Generation gelegt, etwa durch das neue Department für Akutgeriatrie und Remobilisation. Größte Herausforderung in der jüngsten Vergangenheit war die Bewältigung der Corona-Pandemie. Doch diese Hürde wurde gemeistert und der Blick in die Zukunft ist positiv: Alleine 2025 wurden mit der Bariatrischen Ambulanz und der Zentralen Ambulanten Erstversorgung (ZAE) zwei Neuerungen präsentiert. Auch durch die baulichen Veränderungen in letzter Zeit (neuer Eingangsbereich, Cafeteria …) und den digitalen Fortschritt zum Wohle der Patient*innen (Stichwort: Digitales Terminmanagement) kann die Klinik den nächsten 125 Jahren optimistisch entgegensehen.

Aktuelle Zahlen, Daten, Fakten

Die Klinikleitung besteht aus:

  • Markus Malits (Kaufmännischer Direktor)
  • Werner Maurer-Ertl (Ärztlicher Direktor)
  • Bianca Puntigam (Pflegedirektorin)

Die Klinik Güssing verfügt über 117 Betten und beschäftigt rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Berufsgruppen Medizin, Pflege, Therapie, Technik und Verwaltung.

Es gibt folgende Abteilungen:

  • Anästhesie und Intensivmedizin (Leitung: Prim.a Dr.in Kordula Lang-Illievich, MSc)
  • Chirurgie (Prim. Dr. Erich Willhuber)
  • Innere Medizin (Prim. Dr. Gerhard Puhr)
  • Orthopädie und Traumatologie (Prim. Dr. Dieter Pertl; Standortleitung: OA Dr. Werner Maurer-Ertl)
  • ZAE (Zentrale Aufnahme und Erstversorgung)

Die Klinik Güssing umfasst weiters:

  • Akutgeriatrie/Remobilisation (OÄ Dr.in Birgit Krutzler)
  • Augentagesklinik (OA Dr. Michael Simon)
  • Brustgesundheitszentrum (OA Dr. Stefan Uranitsch)
  • Medizinisch-chemische Labordiagnostik (Prim.a Dr.in Azita Deutinger-Permoon)
  • Radiologie (Prim. Dr. Herbert Ringhofer)

Zusätzlich bereichsübergreifende Unterstützung bieten:

  • Diätologie
  • Ergotherapie
  • Klinische Psychologie
  • Logopädie
  • Physiotherapie

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Bildtext 125 Jahre Klinik Güssing 1: Beim Jubiläum mit dabei, v.l.: Vinzenz Knor (Bgm. Güssing), Heinrich Dorner (Landesrat), Werner Maurer-Ertl (ärztl. Direktor Klinik Güssing), Stephan Kriwanek (medizinischer GF Gesundheit Bgld.), Bianca Puntigam (Pflegedirektorin Klinik Güssing),Franz Öller (kaufm. GF Gesundheit Bgld.), Markus Malits (kaufm. Direktor Klinik Güssing).

Bildtext 125 Jahre Klinik Güssing 2: Die Ehrengäste mit den Mitarbeiter*innen, die ein Kapitel im Buch „125 Jahre Klinik Güssing – damals und heute“ verfasst haben.

Bildtext 125 Jahre Klinik Güssing 3: Buchcover „125 Jahre Klinik Güssing – damals und heute“

Bildtext 125 Jahre Klinik Güssing 4: Das Team der Orthopädie und Traumatologie beim Tag der offenen Tür in der Klinik Güssing.

Bildtext 125 Jahre Klinik Güssing 5: Programmheft und Deko.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Daniel Fenz (2 & 3) / Gesundheit Burgenland (1, 4 & 5)

Eisenstadt, 23. Mai 2025

Rückfragehinweis: Gesundheit Burgenland, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, kommunikation(at)gesundheit-burgenland.at