Im Burgenland werden täglich Flächen in der Größe von zwei Fußballfeldern versiegelt. Mit drastischen Auswirkungen für die Bevölkerung: erhöhte Hochwassergefahr bei Starkregen, die Entstehung von Hitzeinseln und der Verlust landwirtschaftlich wertvoller Nutzflächen. Unter dem Titel „Baba, Beton!“ ruft Landeshauptmann-Stellvertreterin Haider-Wallner deshalb zur Entsiegelung auf: Ab September können alle 171 burgenländischen Gemeinden geplante Entsiegelungsprojekte einreichen. Das Siegerprojekt wird mit bis zu 100.000 Euro vom Land Burgenland gefördert und wird im nächsten Frühjahr umgesetzt. In den kommenden Wochen besucht Haider-Wallner im Rahmen ihrer Sommertour zudem Bodenschutzprojekte in allen burgenländischen Bezirken.
Die Situation ist ernst: Rund 1,6 Hektar Boden werden täglich in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – das entspricht etwa zwei Fußballfeldern. Der Bodenverbrauch steigt seit 2010 kontinuierlich an. Die Flächeninanspruchnahme pro Einwohner:in und Quadratmeter ist im Burgenland fast doppelt so hoch wie in ganz Österreich. Darüber hinaus fehlen auf Bundesebene nach wie vor verbindliche Ziele beim Bodenschutz.
Die Folgen sind weitreichend: Versiegelte Flächen heizen sich im Sommer stark auf, Regenwasser kann nicht versickern, die Gefahr von Hochwasser steigt. Gleichzeitig geht landwirtschaftlich wertvoller Boden verloren, was die Ernährungssicherheit gefährdet. „Boden ist ein unverzichtbares Gut. Jede entsiegelte Fläche verbessert die Wasserversickerung, kühlt die Umgebung und steigert so unmittelbar unsere Lebensqualität“, so Haider-Wallner.
Land Burgenland fördert Gewinnerprojekt
„Viele Gemeinden haben Entsiegelungsprojekte in der Schublade. Leider mangelt es allzu oft an der Finanzierbarkeit. Genau hier setzt der Wettbewerb an: Mit ,Baba, Beton!‘ unterstützen wir die Gemeinden bei der Umsetzung dieser Projekte und sagen dem Bodenverbrauch im Burgenland den Kampf an“, erklärt Haider-Wallner.
Entsiegelt werden sollen gemeindeeigene Flächen wie Dorfzentren, Vorplätze vor Schulen oder Gemeindegebäuden, Parkplätze, Zufahrten oder Verkehrsinseln. Das Land Burgenland fördert das Gewinnerprojekt mit bis zu 100.000 Euro. Einreichungen sind bis November möglich. Bis Februar 2026 ist die Auszeichnung des Siegerprojektes geplant. Es soll anschließend umgesetzt werden – idealerweise bereits im Frühjahr 2026.
Die besten Ideen werden von einer Fachjury bewertet, die sich aus Expert:innen der Bereiche Bodenschutz, Landschaftsgestaltung, Biodiversität und Naturschutz zusammensetzt. Bewertungskriterien sind unter anderem die Lage in der Gemeinde, der ökologische Mehrwert, die Einbindung der Bevölkerung sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität.
Zukunftsplan Burgenland 2030: umfassende Bodenschutzmaßnahmen geplant
Haider-Wallner sieht den Entsiegelungswettbewerb als ersten Schritt ihres umfassenden Maßnahmenplans für Bodenschutz im Burgenland. Zu den Leuchtturmprojekten des „Zukunftsplans Burgenland 2030“ zählen Maßnahmen wie eine Entsiegelungsprämie, die Prüfung einer Leerstandsabgabe für größere Gewerbeimmobilien sowie eine Leerstandsdatenbank. Für die Umsetzung wird gerade ein Hauptreferat “Ländliche Entwicklung, Dorferneuerung und Bodenschutz” im Amt der Landesregierung geschaffen.
In den kommenden Wochen wird Landeshauptmann-Stellvertreterin Haider-Wallner in allen burgenländischen Bezirken unterwegs sein. Ihre Sommertour hat sie unter das Motto “Best of Boden” gestellt. Sie besucht dabei erfolgreich umgesetzte Entsiegelungsprojekte und Renaturierungsmaßnahmen sowie biologisch geführte Landwirtschaftsbetriebe mit schonender Bodenbearbeitung.
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Entsiegelungswettbewerb 1 Entsiegelungswettbewerb 2
Entsiegelungswettbewerb 3 Entsiegelungswettbewerb 4
Bildtext Entsiegelungswettbewerb 1 bis 4: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner gab den Starschuss zum ersten Entsiegelungswettbewerb für burgenländische Gemeinden.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Eisenstadt, 31. Juli 2025
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