Solidaritätsfonds für Kinder und Jugendliche: Folgen der Pandemie dürfen keinesfalls Kinder und Jugendliche treffen!

Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann und Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann.
Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann
Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann

LR Schneemann: „Kinderarmut geht uns alle an! Als Land Burgenland wollen wir deshalb Ferienaktivitäten für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien fördern.“

Die Auswirkungen der Pandemie sind allgegenwärtig. Diese Entwicklung zeichnet sich auch in einer steigenden Kinderarmut in Österreich insgesamt ab. „Rund 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren sind massiv armutsgefährdet. Davon abgeleitet betrifft das auch rund 2.360 MindestsicherungsbezieherInnen und rund 620 Kinder im Burgenland“, erklärte Landesrat Dr. Leonhard Schneemann Entwicklungen, die durch die Pandemie zusätzlich verschärft wurden. Die daraus resultierenden Folgen liegen auf der Hand: Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben; massive Einschränkung in der Talentförderung; schlechte Ernährung und psychische Langzeitfolgen schaffen bereits in unserer jüngsten Generation eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. „Um diesem Phänomen entgegenzutreten, haben wir einen Solidaritätsfonds im Umfang von insgesamt 100.000 Euro im Amt der Burgenländischen Landesregierung eingerichtet. Ziel ist es, dass wir –  unabhängig von der Geldbörse der Eltern – jungen Menschen in unserem Land in den Sommermonaten die Möglichkeit bieten, an Ferienangeboten teilnehmen zu können. Bis zu 100 Euro pro Kind stehen zur Verfügung“, so Schneemann bei der Präsentation des Solidaritätsfonds gemeinsam mit Kinder- und Jugendanwalt Christian Reumann. Dazu wurde das Sozialhilfegesetz entsprechend geändert, die Beantragung von Unterstützung aus dem Solidaritätsfonds erfolgt über die Bezirkshauptmannschaften.

„Wie es sich anfühlen muss, wenn junge Menschen nicht an Sport und Bewegungsangeboten, Ferienwochen, an Musikstunden oder an Kursen teilnehmen können, weil es sich deren Eltern einfach nicht mehr leisten können, trifft mich als Soziallandesrat und Vater zutiefst. Es war daher für mich klar, dass ich hier einschreiten und rasch helfen muss“, erklärte der Soziallandesrat die Intention des Solidaritätsfonds für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien bis zum 18. Lebensjahr. 

Eine Förderung wird abhängig vom Einkommen gewährt – für AlleinerzieherInnen gilt die Grenze von 1.200 Euro und für Familien die Grenze von 1.600 Euro. Pro Kind erhöht sich die Grenze um 200 Euro. Ziel war eine einfache Antragsabwicklung auf der Bezirksverwaltungsbehörde: Der Nachweis einer Anmeldung für ein Ferien- oder Freizeitangebot sowie ein Einkommensnachweis der letzten drei Monate reichen für den Antrag und werden absolut vertraulich behandelt. Pro Kind können maximal 100 Euro für Angebote im Zeitraum vom 3. Juli bis 6. September 2021 gewährt werden. 

Kinder- und Jugendanwalt Christian Reumann betonte auch die Wichtigkeit einer anonymen Abwicklung, da die Beantragung einer Förderung für Menschen in einer schwierigen finanziellen Situation mit einem gewissen Schamgefühl verbunden sei, und zeigte sich überzeugt: „Armut schafft Ausgrenzung – bei Kindern und Jugendlichen genauso wie bei Erwachsenen. Ausgrenzung bedeutet aber in unserer Gesellschaft wie in jeder Gesellschaft, dass VerliererInnen geschaffen werden. Gibt es aber zu viele Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, benehmen sich diese auch so wie jemand, der nichts mehr zu verlieren hat – und das gefährdet den sozialen Frieden. Ich finde daher, dass die Schaffung des Solidaritätsfonds für Kinder und Jugendliche nicht nur eine sinnvolle sondern eine für uns alle wichtige Maßnahme ist.“

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Bildtext Solidaritätsfonds (v.l.n.r.): Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann und Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann.

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Eisenstadt, 25. Mai 2021

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