Wissenschaft in der Synagoge

Im Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum der ehemaligen Synagoge Kobersdorf werden regelmäßig wissenschaftliche Formate angeboten. In Form von wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen sowie in Form einer zeitgeschichtlichen Filmreihe wird die jüdische Geschichte und Kultur des Burgenlandes, aber auch aber die Landesgrenzen hinaus, näher beleuchtet.

 

Das Symposium setzt sich mit unterschiedlichen Formen von Widerstand und Täterschaft auseinander und geht der Frage nach, welche Handlungsspielräume für die jeweiligen Akteur:innen bestanden haben. Diskutiert werden Lebensgeschichten von Menschen, die in der Zeit des NS-Terrors Menschen gerettet oder politischen Widerstand geleistet haben und durch ihr Verhalten in Konflikt mit dem Regime gekommen waren. Mehr als 500 Burgenländer:innen landeten in Haftanstalten und Gefängnissen des Dritten Reiches, 120 davon kamen in KZ´s zu Tode oder wurden von Volksgerichten zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auf der anderen Seite stehen die Geschichten unzähliger Täter, die durch ihr Handeln Menschen gequält oder gar ermordet und sich am Leid anderer bereichert haben.

Das Symposium steht in thematischen Zusammenhang mit der Sonderausstellung auf Burg Schlaining („Dunkle Zeiten. Von Tätern und Gerechten“).

TERMINE:

Dienstag, 25. Juni 2024 (Vorprogramm in Stadtschlaining: Kuratierte Führung durch die Sonderausstellung auf Burg Schlaining)
Mittwoch, 26. Juni 2024 (ganztägiges Symposium in Kobersdorf)
Donnerstag, 27. Juni 2024 (ganztägiges Symposium in Kobersdorf)

Veranstaltungsprogramm: www.forschungsgesellschaft.at/synagoge
Eintritt: frei (Verpflegung inkludiert)
Anmeldung erforderlich: 
www.forschungsgesellschaft.at oder michael.schreiber(at)forschungsgesellschaft.at

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Burgenländischen Forschungsgesellschaft und dem Verein Misrachi Wien

Spielfilm von Christian Frosch

Ö/LIE 2018

Länge 132 min

dt OT

Graz 1963. Vor Gericht steht der ehemalige SS-Führer Franz Murer, Leiter des Ghettos von Vilnius von 1941 bis 1943. Holocaust-Überlebende reisen an, um gegen Murer auszusagen. Die Beweislage ist erdrückend. Dennoch wird Franz Murer unter Beifall der Bevölkerung freigesprochen. Einer der größten Justizskandale Österreichs.
MURER-ANATOMIE EINES PROZESSES erzählt von der Machtlosigkeit der Wahrheit - und wie leicht Politik jenseits moralischer Werte agieren kann, wenn alle mitspielen.

Anschließend Podiumsdiskussion mit Dr. Johannes Sachslehner (Historiker).

Eintritt: frei

Anmeldung: www.forschungsgesellschaft.at, michael.schreiber(at)forschungsgesellschaft.at

In Kooperation mit der Burgenländischen Forschungsgesellschaft

Hinweis:

Weitere Filmvorführungen am 14. Oktober und am 21. Oktober

Dokumentation von Esther Schapira und Georg M. Hafner

D 1998

Länge 85 min

Dt OT

Als Ende Juni 1945 die Alliierten in Nürnberg über die Verbrechen des "Dritten Reiches" zu Gericht saßen, fehlte neben vielen anderen Verantwortlichen auch die Nummer 13, ein Mann, der auch später nie zur Rechenschaft gezogen wurde: Alois Brunner, Adolf Eichmanns "bester" Mann. Der Dokumentarfilm "Die Akte B.: Alois Brunner - Geschichte eines Massenmörders" von Georg M. Hafner und Esther Schapira verfolgt den Lebenslauf eines der höchstrangigen Naziverbrecher und zeigt, wie es ihm gelingen konnte, ungeschoren davon zu kommen. Die Fluchthelfer Alois Brunners waren alte Kameraden und neue Freunde, in Deutschland, in Österreich, in Amerika, in Syrien. Das Netzwerk reichte bis in den deutschen und den amerikanischen Geheimdienst.

Eintritt: frei

Anmeldung:www.forschungsgesellschaft.at, michael.schreiber@forschungsgesellschaft.at

In Kooperation mit der Burgenländischen Forschungsgesellschaft

Hinweis:

Weitere Filmvorführung am 21. Oktober

Dokumentation von Margareta Heinrich und Eduard Erne

Ö 1994

Länge 88 min

dt OT

Bei Grabungen am Ortsrand von Rechnitz tritt das Verdrängte zutage: Unmittelbar vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden hier 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet und verscharrt. Isidor Sandorffy bemüht sich, die Opfer exhumieren und nach jüdischem Ritual bestatten zu lassen - und stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens.
„Es wäre so leicht, Rechnitz ins braune Eck zu stellen. Mit dem Altnazi Portschy, der dort lebt, und dann ist eh schon alles klar“, so Eduard Erne 1994 in einem Gespräch mit Peter Wagner. Vier Jahre arbeiteten und recherchierten er und Margareta Heinrich an diesem bemerkenswerten Dokument, das zur Entstehung einer neuen Gedenkkultur beitrug.

Eintritt: frei

Anmeldung:www.forschungsgesellschaft.at, michael.schreiber(at)forschungsgesellschaft.at

In Kooperation mit der Burgenländischen Forschungsgesellschaft

 

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