Forensische Archäologie und Anthropologie in der Langen Nacht der Forschung 

Die beiden Präsentationen der Arbeitsgruppe Archäologie Burgenland im Referat Wissenschaft führen in einen Forschungsbereich der Archäologie, der nicht nur kriminalistische Spannung verspricht. Forensische Archäologie widmet sich vor allem auch rechtlichen und gesellschaftspolitisch relevanten Fragen.

Neben klassischen anthropologischen Fragestellungen nach Krankheitsfolgen und Todesursachen finden die Methoden der Forensischen Archäologie Anwendung in der Aufklärung von Verbrechen und helfen dabei, oft lange in Vergessenheit geratene Menschenschicksale ins gesellschaftliche Bewusstsein zurückzubringen.

Klassische Ausgrabungs- und Prospektionsmethoden werden in Verbindung mit neuesten naturwissenschaftlichen Forschungstechniken auf diese Weise zu einer Archäologie an Tatorten und Orten des Unrechts, die auf die Erforschung von Konflikten zwischen einzelnen Menschen, Gruppen und auch ganzer Nationen abzielt.

Die Vorträge widmen sich zum einen überblicksartig der Forschungsgeschichte sowie forensisch-archäologischen Forschungsprojekten im Burgenland. Zum anderen wird die Geschichte des Sterbens eines völkerwanderungszeitlichen Kriegers erzählt, der vor mehr als 1500 Jahren in Weiden am See einen gewaltsamen Tod erfuhr.

Massengrab der Roten Armee in Welten, März 2016