Die Burg Olbendorf

Auf einem Höhenrücken östlich des Ortes Olbendorf befand sich einst eine mittelalterliche Wehranlage, von der heute lediglich ein Wall-Grabensystem erhalten ist. Der sogenannte Gschloßriegel ist im Nordosten und Nordwesten von einem natürlichen Graben umgrenzt, so passt sich die Anlage den landschaftlichen Gegebenheiten ideal an. 

Eine erhöhte viereckige Fläche mit einem Durchmesser von ca. 17 Meter wird von der Hochburg bzw. dem Kernwerk eingenommen und ist von einem Wall umgeben, dessen erhaltene Höhe mit 4 bis 6 Meter heute noch beeindruckt. Innerhalb der Umwallung befand sich im Mittelalter ein Turm, der vermutlich als Sitz und Wohnstätte des Burgherrn und seiner Familie diente. Wall und Graben trennen die Hochburg von der Vorburg, dieser Bereich bildet bei vergleichbaren Anlagen einen geschützten Wirtschaftsbereich und bot bei Gefahr auch Zuflucht für die Menschen aus der Umgebung. Gegen Südosten und Südwesten ist die Anlage durch eine dreifache Umwallung geschützt.

Die Gräben und Wälle waren über Jahrhunderte in dem bewaldeten Bereich vor der Zerstörung durch landwirtschaftliche Bearbeitung bewahrt worden. Die Wehranlage geht vermutlich auf das 12. Jahrhundert zurück. Urkundlich erwähnt wird der Ort Olbendorf 1289, als Herzog Albrecht I. von Österreich einen Feldzug gegen die mächtigen ungarischen Grafen von Güns unternahm und die Anlage einnehmen konnte. Die Niederlage der Günser Grafen besiegelte das Schicksal einiger ihrer Befestigungen, da ausgewählte Burgen laut Friedensvertrag geschliffen werden sollten. Ab 1291 lässt sich für die Existenz der Anlage kein schriftlicher Beweis mehr finden.