Vier bestätigte COVID-19-Fälle im Burgenland: Slowakische Familie in Ferienhaus in Kittsee in häuslicher Quarantäne

Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin „Koordinationsstab Coronavirus“ und Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter, MA, bei der Pressekonferenz zu den ersten bestätigten COVID-19-Fällen im Burgenland.
Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin „Koordinationsstab Coronavirus“ und Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter, MA, bei der Pressekonferenz zu den ersten bestätigten COVID-19-Fällen im Burgenland.

Familie hatte laut eigenen Angaben keinen Kontakt zur Ortsbevölkerung

Im Burgenland wurden gestern, Freitag, die ersten Verdachtsfälle positiv auf das Virus COVID-19 getestet. Bei den Erkrankten handelt es sich um eine vierköpfige Familie aus der Slowakei, die sich aktuell in ihrem Ferienhaus in Kittsee im Bezirk Neusiedl am See in häuslicher Quarantäne befindet. Laut eigenen Angaben hatte die Familie keinen Kontakt zur Ortsbevölkerung. Der Lebensmittelpunkt – Schule und auch Arbeitgeber – befindet sich in der Slowakei. „Die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See befindet sich in ständigem Kontakt mit der Familie. Sollte sich der Zustand verschlechtern und ein Spitalsaufenthalt notwendig sein, ist im Krankenhaus Oberpullendorf alles vorbereitet, um die Patienten entsprechend isoliert unterbringen und medizinisch behandeln zu können“, teilte die Sprecherin des „Koordinationsstabes Coronavirus“, Mag.a Brigitte Novosel, heute, Samstag, Vormittag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt mit. „Der Stab wird weiter seine Tätigkeit fortsetzen und entsprechend versuchen, diese Lage zu bewältigen“, betonte Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter, MA.
 
Die Mutter der Familie befand sich vor Kurzem bei einem internationalen Kongress in den USA. Am Tag nach ihrer Rückkehr zeigte sie erste Symptome und wurde danach auch informiert, dass sie bei dem Kongress nachweislichen Kontakt mit bestätigt COVID-19-Erkrankten gehabt hat. Anschließend zeigten auch ihr Mann sowie ihre beiden Kinder grippeähnliche Symptome mit teilweise Fieber. Am Freitag wurde auf behördliche Anordnung ein Abstrich genommen und eingeschickt. In den Abendstunden wurde ein positives Testergebnis bei allen vier Familienmitgliedern bestätigt.


„Die Familie befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne in dem Ferienhaus in Kittsee. Mittels eines sogenannten Kontakt-Tracings werden nun die Kontaktpersonen der Familienmitglieder schnellstmöglich ermittelt. Diese werden dann – je nachdem, wie intensiv ihr Kontakt zu den Erkrankten war – entweder auf behördliche Anordnung 14 Tage lang in häusliche Quarantäne geschickt oder es wird ihnen eine ebenso lange freiwillige Quarantäne zu Hause empfohlen. So lange braucht es, um festzustellen, ob auch unter den Kontaktpersonen Verdachtsfälle auftreten“, erläuterte Novosel.


Das weitere Prozedere sehe vor, dass die Familie bis auf Weiteres in Quarantäne bleibt und eine Behandlung der Symptome erfolgt. „Alle notwendigen Maßnahmen werden von der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See in enger Abstimmung mit dem „Koordinationsstab Coronavirus“ getroffen“, so die Sprecherin.

Aktuelle Zahlen
„Wir haben bis jetzt 37 Personen beprobt. 29 Coronavirus-Verdachtsfälle waren negativ. Aktuell befinden sich vier noch in Abklärung. Vier bestätigte Fälle haben wir – wie berichtet – in Kittsee“, berichtete Reiter. Aufgrund der Situation in den anderen Bundesländern, hat sich auch für das Burgenland abgezeichnet, dass es auch hier vermutlich positive Fälle zu verzeichnen geben werde. Das Burgenland hat sich daher im Vorfeld intensiv auf diese Situation vorbereitet. „Der Fall Kittsee bedeutet für uns keine Änderungen in unseren Vorbereitungen. Der Koordinationsstab in Eisenstadt ist mit allen Experten des Landes besetzt, die uns in solchen Fällen helfen und eine solche Lage bewältigen können. Es sind federführend fachlich unsere Experten aus den Bereichen Gesundheit und Katastrophenschutz eingebunden. Wir haben Kontakt zu allen Blaulichtorganisationen, zu den Krankenanstalten. Wir sind in Kontakt mit dem Bund, den Bezirksverwaltungsbehörden“, hielt der Landesamtsdirektor fest.


Das Land Burgenland hält – trotz des Falls in Kittsee – seine Empfehlungen hinsichtlich Coronavirus aufrecht: In erster Linie gilt weiterhin Ruhe bewahren. Wer grippeähnliche Symptome verspürt und kürzlich in einem der Risikogebiete für Coronavirus war oder Kontakt mit einer erkrankten Person hatte, soll – wie bisher – zu Hause bleiben und die kostenlose Gesundheitshotline 1450 anrufen und auf die Anweisungen der Experten warten.

Weiterführende Informationen zum Thema Coronavirus gibt es unter:
<link themen gesundheit coronavirus>

www.burgenland.at/themen/gesundheit/coronavirus

Zum Runterladen der Bilder klicken Sie bitte auf folgende Links:
PK_Coronavirus_1
PK_Coronavirus_2

Bildtext „PK_Coronavirus_1“ und „_2“: Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin „Koordinationsstab Coronavirus“ und Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter, MA, bei der Pressekonferenz zu den ersten bestätigten COVID-19-Fällen im Burgenland.

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Kathrin Miehl, 7. März 2020

Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1 
Tel: 02682/600-2530
Fax: 02682/600-2278
post.oa-presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at