Neue Lebensader für Region Südburgenland

„Grünes Licht“ für Fürstenfelder Schnellstraße: Straßenbaulanderat Helmut Bieler,  DI Alois Schedl, Vorstand ASFINAG, Landeshauptmann Hans Niessl, Verkehrlandesrat Gerhard Kurzmann und Landesrätin Verena Dunst

Umweltprüfung für S7 abgeschlossen - „Grünes Licht“ für Fürstenfelder Schnellstraße - Für die S7 Fürstenfelder Schnellstraße gibt es jetzt „grünes Licht. Per Edikt vom 12. Februar 2015 ist die intensive Umweltverträglichkeits-Prüfung (UVP) für die neue Verbindung von Großwilfersdorf ins Burgenland positiv abgeschlossen.

Video
Seit 2008 wurden alle Details und Auswirkungen des Projekts zur Verkehrsentlastung der oststeirischen Gemeinden und der besseren Anbindung des südlichen Burgenlands geprüft. Der von der Behörde jetzt neuerlich ausgestellte UVP-Bescheid ist ein ganz wesentlicher Meilenstein: Die ASFINAG startet nun die Bauvorbereitungen! „Mit dem Baubescheid für den Abschnitt West ist ein Durchbruch bei der Realisierung dieses Vorhabens gelungen. Das ist ein ganz großer Erfolg für die gesamte Region, für die Menschen, die hier leben, und für den Wirtschaftsraum Südburgenland. Das bedeutet ein Mehr an Lebensqualität für die Anrainer, ein Mehr an Sicherheit für die Menschen, eine Stärkung für den gesamten Wirtschaftsraum und ein Mehr an Beschäftigung in der Region. Ein großes und wichtiges Projekt wie die S7 braucht einen breiten Schulterschluss der Politik, der Gemeinden, der Menschen in der Region und der Wirtschaft. Deshalb möchte ich mich bei allen Beteiligten, dem Land Steiermark, dem Infrastrukturministerium, der ASFINAG und den Gemeinden sehr herzlich für ihren Einsatz und ihr Engagement bedanken“, zeigte sich Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl über den nun vorliegenden rechtsgültigen UVP-Bescheid erfreut.

Das Projekt S7

Der erste 14,8 Kilometer lange Abschnitt West führt vom Knoten Riegersdorf bei Ilz bis Dobersdorf ins Burgenland. Die Trasse verläuft in Richtung Osten nördlich der Siedlungsbereiche von Großwilfersdorf und Altenmarkt. Im Anschluss an das Tunnelportal Rudersdorf schließt die Trasse provisorisch an die B 65 an. Dazu Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann: „Für die Steiermark ist diese Schnellstraße ein ganz wesentliches Infrastrukturprojekt. Die S7 wird die Gemeinden in der Oststeiermark vom Durchzugsverkehr entlasten und der wirtschaftlichen Entwicklung einen starken Impuls geben.“

Zwei Fahrstreifen je Richtung (Gesamtbreite 28 Meter), zwei Tunnel (Unterflurtrasse Speltenbach mit ca. 1 Kilometer, Tunnel Rudersdorf mit etwa 2,9 Kilometer), insgesamt 24 Brücken zwischen zehn und fast 200 Metern Länge sowie Lärmschutzmaßnahmen im Ausmaß von 14.000 Quadratmetern werden errichtet. „Der Bau der S7 Fürstenfelder Schnellstraße bringt - neben der notwendigen regionalen Standortattraktivierung - die seit Jahrzehnten geforderte Entlastung der Orte entlang der Bundesstraße B65 und B319. Die Verlagerung des bestehenden hohen Verkehrsaufkommens auf die S7 wird maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität entlang der Ortsdurchfahrten beitragen“, betonte der burgenländische Straßenbaureferent Landesrat Helmut Bieler.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 471 Millionen Euro. Auch für die südburgenländische Landesrätin Verena Dunst steht die Notwendigkeit der Umsetzung der neuen Straße außer Zweifel: „Die S7 ist eine moderne und zeitgemäße Anbindung des Südburgenlandes an das hochrangige Straßennetz. Wir stehen hinter diesem Projekt, denn eine intakte, gut ausgebaute Infrastruktur ist für den Wirtschaftsstandort Burgenland und somit für Beschäftigung und Wohlstand in den Bezirken Jennersdorf und Güssing, sowie der ganzen Region von großer Bedeutung.“

Ausgleichsmaßnahmen für die Natur

Großen Wert legt die ASFINAG im Zuge der Errichtung der Schnellstraße auf ausreichende Ausgleichsmaßnahmen für Flora und Fauna. So wurden bzw. werden noch 14 Amphibienlaichgewässer angelegt, etwa 18 Hektar Wiesen gesichert – das entspricht einer Fläche von 25 Fußballfeldern, 24 Hektar Brachen etabliert, Waldverbesserungsmaßnahmen im Ausmaß von mehr als 100 Hektar mit 50.000 neu gepflanzten Bäumen umgesetzt sowie etwa 200 Fledermausnistkästen und zehn Schwarzstorchhorste bereitgestellt. Die Kosten für alle Ausgleichsmaßnahmen bei der S7 West betragen 21 Prozent der Gesamtkosten, also etwa 98 Millionen Euro. „Bestmöglicher Schutz von Mensch und Umwelt in der Bau- und Betriebsphase sind immer die Basis für sämtliche Planungen der ASFINAG. Das bestätigt uns jetzt auch der positive Ausgang der UVP. Wir können jetzt also die bauvorbereitenden Maßnahmen fortführen, die nach der Aufhebung des ersten UVP-Bescheides eingestellt worden sind, und peilen einen Baustart noch im Frühjahr an“, so DI Alois Schedl, Vorstand der ASFINAG.

Auswirkung der S7 Fürstenfelder Schnellstraße

Die neue Schnellstraße wird zu einer Entlastung der Gemeindegebiete vom Durchzugsverkehr führen. Durchschnittlich fahren derzeit täglich etwa bis zu 20.000 Fahrzeuge durch Großwilfersdorf und Fürstenfeld. Laut Prognose wird der Verkehr bis 2025 auf bis zu 29.000 Fahrzeuge pro Tag ansteigen. Im Detail für Großwilfersdorf sieht die Prognose so aus: Ohne S7 rollen im Jahr 2025 pro Tag 22.000 Fahrzeuge durch den Ort, mit der neuen Schnellstraße reduziert sich der Verkehr auf etwa 6.000 Kfz.

S7 auf Schiene – so geht es weiter

Mit Vorliegen des UVP-Bescheides - im Zuge des Verfahrens wurden etwa 1000 Stellungnahmen eingebracht, die seitens Behörde und Sachverständige beantwortet wurden - kann die ASFINAG nun die vorbereitenden Maßnahmen wieder aufnehmen. Im ersten Schritt werden die unterbrochenen Rodungen abgeschlossen. Die ASFINAG startet zudem die Ausschreibung für die ersten Bauleistungen. Begonnen wird mit der Brücke bei der neuen Anschlussstelle Riegersdorf auf Höhe Ilz, bei der die künftige S7 von der A2 Süd Autobahn wegführt. Mit einem Baubeginn ist noch vor dem Sommer zu rechnen.

Genehmigungsverfahren

Bekanntlich sind einige durch die Bürgerinitiative beeinspruchte Bescheide noch rechtsanhängig. Darunter die Wasserrechtsbescheide der Länder Burgenland und Steiermark, die derzeit beim Verwaltungsgerichtshof behandelt werden. Die Naturschutzverfahren sowie jene für die Verlegung der Landesstraßen sind abgeschlossen. Die Bescheide hinsichtlich Kulturflächenschutzgesetz sind im Fall Burgenland beim Landesverwaltungsgericht, und im Fall Steiermark beim Bundesverwaltungsgericht anhängig. Die Einreichung für den UVP-Bescheid erfolgte erstmals im Mai 2008, die mündliche Verhandlung fand im September 2009 statt. Im November 2011 erging der positive UVP-Bescheid, der knapp ein Jahr danach vom Verwaltungsgerichtshof aufgehoben wurde.

Fortführung an die ungarische Grenze

Für den Abschnitt Ost läuft das UVP-Verfahren noch. Hier rechnet die ASFINAG mit einem entsprechenden Bescheid 2015. Mit Vorliegen dieses Bescheides werden dann auch die Materienrechtsverfahren Wasserrecht und Naturschutz seitens der ASFINAG eingeleitet. Der Abschnitt Ost führt über 13,5 Kilometer von Dobersdorf an die ungarische Grenze bei Heiligenkreuz. Von dort errichtet Ungarn die Autobahn M 8, für die das UVP-Verfahren abgeschlossen ist. Die Kosten für den Abschnitt Ost betragen 140 Millionen Euro.

Pressefoto zum Downloaden: Grünes Licht für S7

Bildtext (v.l.n.r.): „Grünes Licht“ für Fürstenfelder Schnellstraße:  Helmut Bieler, Straßenbaulandesrat Burgenland, DI Alois Schedl, Vorstand ASFINAG, Landeshauptmann Hans Niessl, Dr. Gerhard Kurzmann, Verkehrslandesrat Steiermark, und Verena Dunst, Landesrätin Burgenland, zeigten sich erfreut über den nun vorliegenden rechtsgültigen UVP-Bescheid

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Fercsak Hermann, 18. Februar 2015

Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1
Tel: 02682/600-2941
Fax: 02682/600-2278
post.presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at