Nachruf auf Prof. Anton Lehmden – ein für das Burgenland und über seine Grenzen hinaus bedeutender Künstler

Kleinwarasdorf, Prof. Anton Lehmden in der Pfarrkirche, in der er sieben Kirchenfenster geschaffen hat, 1995

Das Land Burgenland und Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil bedauern zutiefst den Tod des renommierten burgenländischen Künstlers Professor Anton Lehmden.

„Anton Lehmden ist weit über die Grenzen des Burgenlands hinaus für seine Landschaftsmalereien und architektonische Gestaltungen bekannt. Von Amerika bis Japan hat er die Kultur belebt und viele Sammler gewonnen. Auch die Renovierung und Umgestaltung des Barockschlosses Deutschkreutz waren ein bedeutender Beitrag für das Burgenland. Für dieses großartige Kulturschaffen gebührt ihm großer Dank“, so Kulturlandesrat Doskozil.

Seit 1966 war Professor Lehmden in Deutschkreutz ansässig, wo er bis zuletzt lebte. 1995 würdigte ihn das Burgenland mit dem Landeskulturpreis für Bildende Künste, 2000 erhielt er das Komturkreuz. Anlässlich seines 75. Geburtstages ehrte das Burgenland den großen „Phantastischen Realisten“ 2004 mit einer Gesamtschau in der Landesgalerie. Im Burgenland waren seine Bilder zuletzt in Halbturn im Infeld - Haus der Kultur zu sehen. Die Ausstellung trug den Titel "Anton Lehmden und seine MeisterschülerInnen". Seit den frühen 70ern tätigte das Burgenland Ankäufe seiner Werke, die einen wichtigen Teil der Sammlung des Landes ausmachen.

Anton Lehmden wurde 1929 in Nitra geboren und studierte in der legendären Meisterklasse von Albert Paris Gütersloh an der Kunstakademie in Wien, wo er später auch selbst als Professor tätig war. Gemeinsam mit Rudolf Hausner, Ernst Fuchs, Arik Brauer und Wolfgang Hutter gehört er zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

Prof. Harro Pirch, dessen künstlerische Wege sich mit denen von Prof. Anton Lehmden mehrfach kreuzten, betont namens der burgenländischen Künstlerschaft, dass man Lehmdens Schaffen und Wirken nicht hoch genug wertschätzen kann: „Er hat sein großes graphisches und malerisches Können als Professor an der Akademie der bildenden Künste an eine ganze Malergeneration weitergegeben.
Lehmden hat seine zweite Heimat im Schloss Deutschkreutz gefunden, das er mit all seiner Energie wieder instand setzte und renovierte. Er brachte sich immer wieder durch seine Präsenz in die burgenländische Kunstszene, die er auch aktiv mit gestaltete. Mit seinen sakralen Arbeiten, beispielsweise in der Lehmden-Kirche von Deutschkreutz oder der Pfarrkirche Kleinwarasdorf, dokumentierte er seinen Bezug zum Burgenland - seiner Wahlheimat - und zu seiner Bevölkerung“

Pressefoto zum Download: Prof. Anton Lehmden

Bildunterschrift: Kleinwarasdorf, Prof. Anton Lehmden in der Pfarrkirche, in der er sieben Kirchenfenster geschaffen hat, 1995

Quelle: Burgenländisches Landesarchiv, BF-Fotosammlung