Im KH Oberwart wird die Patientenbehandlung nach der medizinischen Dringlichkeit gereiht

Der Pflegedirektor des Krankenhauses Oberwart, Andreas Schmidt, Landesrat Norbert Darabos und KRAGES-Geschäftsführer René Schnedl präsentierten das Manchester Triage System im Krankenhaus Oberwart
Der Pflegedirektor des Krankenhauses Oberwart, Andreas Schmidt, Landesrat Norbert Darabos und KRAGES-Geschäftsführer René Schnedl präsentierten das Manchester Triage System im Krankenhaus Oberwart

Neues System am KH Oberwart erhöht die Patientensicherheit

Um die Patientensicherheit zu erhöhen, wurde mit 1. Juni 2016 das „Manchester Triage System“ im Krankenhaus Oberwart eingeführt. Unter Ersteinschätzung (Triage) versteht man eine Methodik, mit der man binnen kürzester Zeit den Schweregrad einer Verletzung oder einer Erkrankung feststellt, um dann in weiterer Folge die Behandlungsdringlichkeit festzulegen. Details dazu präsentierten Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos, KRAGES-Geschäftsführer DI (FH) Mag. René Martin Schnedl und der Pflegedirektor des KH Oberwart, Andreas Schmidt, heute, Dienstag, in Oberwart.

Seit Jahren ist ein österreichweit steigendes Patientenaufkommen in den Notfallambulanzen
zu bemerken. Im Krankenhaus Oberwart wurde im Jahr 2015 mit 47.972 Patientenkontakten in der Notaufnahme ein neuer Höhepunkt der Patientenversorgung erreicht. „84 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer sind mit dem Gesundheitssystem im Burgenland sehr zufrieden oder zufrieden. Das heißt, 15 Prozent sind weniger bis gar nicht zufrieden. Wir wollen auch diese mit ins Boot holen und dort ansetzen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht“, so Darabos.

So sei es im Krankenhaus Oberwart gelungen, die Wartezeiten bei MRT- und CT-Untersuchungen zu verringern. Auch das neue System werde dazu beitragen, die Patientenzufriedenheit zu erhöhen, ist Darabos überzeugt. „Wir haben das neue System im Krankenhaus Oberwart eingeführt, um die Patientinnen und Patienten schneller und bedarfsgerechter zu behandeln und in Akutfälle und Kontrollbesuche zu trennen, um einerseits die Abläufe effizienter gestalten zu können und andererseits Wartezeiten für Patientinnen und Patienten zu optimieren.“ Eine generelle Verringerung der Wartezeit sei dabei nicht primäres Ziel, erklärt Pflegedirektor Andreas Schmidt, sondern „die Behandlung der Patienten nach medizinischer Dringlichkeit zu reihen. Kritisch kranke oder verletzte Patienten werden vorgezogen und werden so rasch wie möglich behandelt.“ Das erhöhe die Patientensicherheit, da in kritischen Fällen Patienten nicht unnötig lange warten müssten, ergänzt Darabos.

So funktioniert das „Manchester Triage System“

MTS ist ein standarisiertes Ersteinschätzungsinstrument, welches Patienten in Notaufnahmen nach Behandlungsdringlichkeit einschätzt. Alle AkutpatientInnen werden zunächst in der Zentralen Aufnahme- und Erstversorgungsschalter (ZAE) administrativ erfasst. In Folge werden in der Ersteinschätzung die aktuellen Symptome und Beschwerden der PatientInnen durch eigens dafür geschultes Diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal (DGKP) erhoben. Anhand von festgelegten Logarithmen erfolgt die Festlegung der Behandlungsdringlichkeit, welche in fünf Dringlichkeitsstufen dargestellt ist: beginnend mit der Behandlungsdringlichkeit „Rot-Sofort“, wo der Arztkontakt sofort zu erfolgen hat (keine Wartezeit), bis zu Behandlungsdringlichkeit „Blau-Nicht dringend“, wo der Patient bis zu 120 Minuten warten kann. Das betrifft alle Patienten, die mit einem Akutgeschehen ins Krankenhaus Oberwart kommen. Davon ausgenommen sind PatientInnen, die mit dem Notarztwagen oder dem Notarzthubschrauber Christophorus16-Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden, Schwangere und Kinder.
Die PatientInnen werden informiert, welcher Dringlichkeitsstufe sie zugeordnet wurden. „Diese Information ist wichtig. Damit wissen die Patientinnen und Patienten, mit welcher Wartezeit sie rechnen müssen“, sagt Schmidt.

MTS ist ideales System für Krankenhäuser mit hoher Patientenfrequenz

„Das , Manchester Triage System‘ ist eine wunderbare Option für große Krankenhäuser mit einer hohen Patientenfrequenz, um die Effektivität zu steigern“, sagt KRAGES-GF DI (FH) Mag. René Martin Schnedl. In den kleinen Krankenhäusern sei ein anderes System besser. Dort werde man die Ambulanzen zentral organisieren. „Es wird einen Anlaufpunkt geben, der von einer erfahrenen Kraft besetzt sein wird. Der Patient kann dort den Grund für seinen Krankenhausbesuch vorbringen. Es ist wichtig, dass der Patient nach Betreten des Krankenhauses so rasch wie möglich eine Ansprechperson hat.“ Im Krankenhaus Oberpullendorf wird die Umsetzung dieses System bereits vorbereitet.

Pressefoto zum Download: KH Oberwart

Bildtext: Präsentierten das „Manchester Triage System“ im KH Oberwart (v.l.): Pflegedirektor des KH Oberwart, Andreas Schmidt, MSc mit LR Mag. Norbert Darabos und KRAGES-GF DI (FH) Mag. René Martin Schnedl 

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Wolfgang Sziderics, 13. September 2016 

Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1
Tel: 02682/600-2042
Fax: 02682/600-2278
post.oa-presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at