Gewalt gegen Frauen entgegentreten

Hissen der Fahne der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ vor dem Landhaus in Eisenstadt als Auftakt für die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“
Vor dem Landhaus ließen Mitarbeiterinnen von Frauenberatungsstellen, des Frauenhauses und des Referats Frauenangelegenheiten mit Frauenlandesrätin Verena Dunst, den  Landtagsabgeordneten Bgm. Ingrid Salomon und Gabriele Titzer Luftballons steigen
Aktion „1000 Schritte gegen Gewalt“. Von links: Mag.a Katrin Höfer vom Referat Frauenangelegenheiten, Silvia Frank, und DSA Kerstin Bedenik, beide Frauenhaus Bgld., Landesrätin Verena Dunst

Startschuss der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt"/ Gewalt gegen Frauen ist weltweit in allen Schichten, Kulturen und Gesellschaften erschütternde Realität. Seit 1991 ruft deshalb die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ auf, dagegen aufzutreten; seit 1992 nimmt auch Österreich daran teil.

Heute, 25. November, am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, erfolgte im Burgenland der Auftakt mit der Aktion „1000 Schritte gegen Gewalt“ und dem Hissen der Fahne der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ vor dem Landhaus in Eisenstadt. „Gewalt gegen Frauen ist allgegenwärtig, sie passiert heute und zu jeder Stunde, sehr oft leider in der eigenen Familie. Gewaltausübung durch einen nahestehenden Menschen ist sogar die häufigste Menschenrechtsverletzung an Frauen. Diese darf, wo und in welcher Form auch immer sie passiert,  niemals tabuisiert werden. Mit der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt‘ möchten wir ein Zeichen setzen und auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam machen“, erklärte Frauenlandesrätin Verena Dunst beim Auftakt der Kampagne, die bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember läuft.

 

Kein Gespräch bei wiederholter Gewalt

Jede fünfte Frau in Österreich ist von häuslicher Gewalt betroffen. „Es geht dabei immer um die Ausübung von Macht und Kontrolle über die Frau“, betont Dunst. Deshalb sei Aufklärungs- und Präventionsarbeit so wichtig. „Es gilt, Frauen zu stärken, dass sie als Opfer Mut fassen, sich zur Wehr zu setzen“. Die Frauenlandesrätin appelliert dringend an Betroffene, sich unbedingt an Opferschutzeinrichtungen zu wenden. „Die Erfahrung zeigt, dass bei wiederholter häuslicher Gewalt der Versuch einer gütlichen Einigung oder eines ‚letzten klärenden‘ Gesprächs mit dem Täter die Situation meist nur eskalieren lässt“. In Oberwart und im niederösterreichischen Leobersdorf war es zuletzt zu Beziehungstaten mit tödlichem Ausgang gekommen.

 

Burgenland: dichtes Netzwerk an Gewaltschutzeinrichtungen

Im Burgenland können sich Betroffene an das Frauenhaus, das Gewaltschutzzentrum Burgenland, an eine der sieben Frauenberatungsstellen des Landes oder die bundesweite 24-Stunden-Frauenhelpline 0800/222 555 wenden. Im Vorjahr wurden im Gewaltschutzzentrum Burgenland 540 Opfer betreut, es wurden 160 Betretungsverbote verhängt. 88% der Opfer waren weiblich, die Täter in 92% der Fälle männlich. In rund der Hälfte der Fälle waren die Opfer Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen, in etwa 10% wurde der Ex-Partner gewalttätig. In der Hälfte der Fälle leben minderjährige Kinder im Haushalt.

 

Frauenrechte sind Menschenrechte

Die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ hat sich der Anerkennung von Frauenrechten als Menschenrechte verschrieben. Jährlich machen weltweit vom 25. November bis 10. Dezember Fraueneinrichtungen in Form verschiedenster Aktivitäten auf die Bedrohung von Frauen durch männliche Gewalt aufmerksam. Der 25. November markiert den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der 1981 am ersten lateinamerikanischen Frauenkongress in Bogota, Kolumbien, in Gedenken an die drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal proklamiert wurde. Diese wurden am 25. November 1960 vom dominikanischen Geheimdienst im Auftrag des Diktators Rafael Leonidas Trujillo in einem Hinterhalt brutal ermordet.

 

Der 10. Dezember ist seit 1948 der „Internationale Tag der Menschenrechte“ und bildet den Abschluss der Kampagne. Österreich nimmt seit 1992 (koordiniert vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser) an der Kampagne teil, die erstmals im Jahr 1991 (ausgehend vom Center for Women`s Global Leadership, USA) stattgefunden hat.

 

Weitere Aktivitäten im Burgenland

Am 27. November wird vor der Bezirkshauptmannschaft Oberwart eine Fahne gehisst, am 4. Dezember der Film „Festung“ in der AK Eisenstadt gezeigt. Ab 9. Dezember bis Mitte Jänner 2015 läuft die Ausstellung „Silent Witnesses“ - 20 Figuren verteilt über das ganze Burgenland; damit soll der Frauen gedacht werden, die von ihren Partnern oder ehemaligen Partnern ermordet wurden. Jede Figur stellt stellvertretend für eine Frau, die in den vergangenen Jahren in Österreich umgebracht wurde.

 

Pressefotos zum Download:   Kampagne "16 Tage gegen Gewalt" 1, 2, 3

 

Bildtext Bild 1: Hissen der Fahne der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ vor dem Landhaus in Eisenstadt als Auftakt für die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“: Verena Dunst mit LAbg. Bgm. Ingrid Salomon, LAbg. Gabriele Titzer, Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Burgenland und des Referats Frauenangelegenheiten u.a.

 

Bildtext Bild 2: Vor dem Landhaus ließen Mitarbeiterinnen von Frauenberatungsstellen, des Frauenhauses und des Referats Frauenangelegenheitengemeinsam mit Frauenlandesrätin Verena Dunst, den  Landtagsabgeordneten Bgm. Ingrid Salomon und Gabriele Titzer Luftballons steigen

 

Bildtext Bild 3: Aktion „1000 Schritte gegen Gewalt“. V.l.: Mag.a Katrin Höfer vom Referat Frauenangelegenheiten, Silvia Frank, und DSA Kerstin Bedenik, beide Frauenhaus Bgld., LR Verena Dunst

 

Bildquelle:Bgld. Landesmedienservice

 

Hans-Christian Siess, 25. November  2014

Landesmedienservice Burgenland

7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1

Tel: 02682/600-2042

Fax: 02682/600-2278

post.presse@bgld.gv.at

www.burgenland.at